Eine gemischte Recovery Week hatte das Tron Bike als absolutes Highlight. Eigentlich heißt es ja Zwift Concept Bike, aber ganz ehrlich, Tron Bike klingt einfach viel schmissiger. Ansonsten habe ich das mit dem Mountainbiken / Steering einmal ausprobiert und durfte feststellen, dass mein Bein immer noch nicht wieder okay ist. Aber es wäre ja auch zu einfach, wenn alles nach Plan liefe. Wie oft habe ich das eigentlich schon gesagt?

Weil einfach einfach zu einfach ist, habe ich mir für meine dritte Triathlonsaison gleich einmal einen Ironman ausgesucht, also eine richtig echte Langdistanz mit vielen, vielen Kilometern. Bis zum Ironman Frankfurt sind es jetzt nur noch weniger als vier Monate (nicht darüber nachdenken…) und die Nervosität steigt ein bisschen, wenn ich gerade mal fünf Minuten zum Nachdenken Zeit habe und nicht zwischen tausend Sachen hin- und herhusche. Der Eintrag für diese Woche wird wieder kurz, andere Wochen waren schon länger, und insgesamt geht die Ironman-Bloggerei jetzt schon seit fast 100 Wochen. Glaubt ihr nicht? Dann lest mal nach: Woche 96, Woche 95, Woche 94, Woche 93, Woche 92, Woche 91, Woche 90, Woche 89, Woche 88, Woche 87, Woche 86, Woche 85, Woche 84, Woche 83, Woche 82, Woche 81, Woche 80, Woche 79, Woche 78, Woche 77, Woche 76, Woche 75, Woche 74, Woche 73, Woche 72, Woche 71, Woche 70, Woche 69, Woche 68, Woche 67, Woche 66, Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, die Links zu Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

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Recovery Week mit Hindernissen und Auberginen
Die Überschrift kommt mir irgendwie bekannt vor, hatte ich bestimmt schon einmal. Jedenfalls war der Erholungsfaktor in der Erholungswoche ungefähr bei minus eins, was einerseits daran lag, dass alle möglichen Erkältungsviren durch die Gegend fliegen (nein, ich meine nicht Corona und nein, ich horte nicht Nudeln, Klopapier und Mehl wie so manch andere Menschen es aus mir unerfindlichen Gründen tun) und andererseits, dass mein Oberschenkel wieder mehr gezwickt hat. Dafür habe ich einen ganzen Abend damit verbracht, zwei riesengroße Auflaufformen Melanzane alla Parmigiana für die Woche vorzukochen. Kleiner Tipp: Zwischen die Auberginenschichten einfach Schnittkäse (z.B. Leerdamer) legen und oben drauf statt Parmesan zum Mozzarella noch Harzer Käse. Der Schnittkäse wird ähnlich fest wie Lasagneplatten und der Harzer harmoniert ganz wunderbar mit dem Mozzarella. Statt Tomaten aus der Dose habe ich Tomatensauce mit gegrilltem Gemüse verwendet und dank des hohen Käseanteils macht das Ding verdammt satt. Nächste Woche probiere ich irgendwann mal Blumenkohlbodenpizza und/oder Blumenkohlreis, man muss seinen kohlehydratarmen und vegetarischen Geschmackshorizont ja auch ab und zu mal erweitern. So viel dann dazu mangels einer besseren Idee für eine Einleitung.

Mountainbike Monday, Thunderstorm Tuesday und Mittwoch ohne Alliteration
Am Montag stand wie so häufig erst einmal eine lange Schwimmsession an. Meistens sind das 3 bis 3,2 Kilometer mit TÜs, die sich auf Entry & Catch bzw. Wasserlage konzentrieren oder auf das Atmen. Mein normaler Modus ist Viereratmung nach rechts, da ist es ab und zu gut, auch mal alles zwischen 2 und 9 zu atmen. Auf der Anstrengungsskala ist das ungefähr eine 2 von 10, aber ein schöner Wochenbeginn. Danach bin ich zum Anusara Yoga („Medium“) getrottet – sehr schön und eine sehr kleine Gruppe; ich genieße das sehr, solange ich zeitlich noch so flexibel bin (Spoiler: Ab August nicht mehr). Und zum Schluss ging es zurück nach Hause auf mein immer noch in der Küche stehendes RR für entspannte 45 Minuten Recovery. Da New York angesagt war, wollte ich die High Line-Route machen, aber es gab kein Badge. Und ich saß auf einmal auf einem Mountainbike:

Okay, so ganz überraschend war das nicht, weil Zwift diesen Monat eine MTB-Mission hat und man bekommt für den Event eines gestellt, mit dem man 2.850 Höhenmeter kurbeln soll, um den Skin für das entsprechend käuflich erwerbbare (mit Drops) Standard-MTB zu erhalten. Und ja, man ist mit dem MTB bei gleicher Wattleistung langsamer unterwegs bzw. muss mehr Watt treten, um die Geschwindigkeit zu erreichen. Außerdem sieht man definitiv weniger windschnittig aus, aber falsche Eitelkeit war sowieso noch nie mein Ding. Und weil mir dann gar so fad war, habe ich noch den IM Frankfurt-Thread im triathlon-szene.de Forum abonniert, hauptsächlich um herauszufinden, ob der Swim & Bike Day vielleicht doch stattfindet, von dem seitens Ironman jede Spur fehlt. So langsam muss ich mich auch mal um den Zeitplan kümmern und vor allem darum, wie ich vom Hotel zum See komme – Taxi oder Shuttle, we will see.

Am Dienstag ging es weiter mit einer kürzeren Schwimmeinheit (meistens Kicksets) und Intervallen auf Zwift, wieder mit dem MTB. Je schneller die Mission erledigt ist, desto besser, also zack zack, ran an die Höhenmeter. Und zum Abschluss noch Basic Yoga. Am Mittwoch war erst Krafttraining angesagt (Fokus wie immer auf Arme, Schultern, oberer Rücken und Core) und dann eine Stunde Laufen auf dem Laufband bei 1% Incline mit 3 Kilometern „Tempo“. Relativ gesehen natürlich, aber Laufband ist für den Oberschenkel tatsächlich angenehmer als Draußenlaufen. Dafür zum Kotzen langweilig. Ansonsten war für den Rest des Tages der Ofen aus und ich habe im Home Office bei auf Maximum laufender Heizung trotzdem noch gefroren ohne Ende – wahrscheinlich, weil mein Körper irgendeinen von den drölfzig Erkältungserregern abwehren wollte. Hat er denke ich auch geschafft.

Schnee und Regen und müde Beine
Bin ich die Einzige, die sich in der Recovery Week immer zehnmal müder fühlt als sonst? Und bin ich die Einzige, die erst jetzt die 4. Staffel von Mr. Robot gesehen hat? Mind-Blowing. Auf dem Plan stand am Donnerstag tatsächlich nur eine lange Schwimmeinheit (die ich noch ein bisschen länger gemacht habe). Danach noch Stretching für das geschundene linke Bein, weil die linke Wade aufgrund der Oberschenkelzwickereien natürlich dicht gemacht hat. Hurra. Abends Basic/Medium Yoga und damit hatte sich die Sache. Fünfmal pro Woche Yoga reicht ja auch und ist für die nächsten Wochen mein grobes Ziel. Fortschritte gab es dafür diese Woche keine im Yoga, aber dafür hatte ich am Freitag wieder Spaß beim Schwimmen. Seitdem ich Yoga mache, schwimme ich auch nur noch viermal pro Woche, mein Übereifer ist also ein bisschen besser verteilt. Danach wieder eine lockere Stunde Zwift und siehe da, wen treffe ich, C. von RRMUC. Auch im 100-Meilen-Kit, natürlich, was auch sonst.

Den anschließenden Koppellauf habe ich nach der Hälfte sein lassen, um das Bein zu schonen, aber der Übergang von Rad zu Laufen funktioniert nach wie vor glücklicherweise problemlos. Nur… langsam und mit Schmerzen. Am Dienstag bin ich auf jeden Fall beim Arzt und nehme trotzdem fleißig weiter Wobenzym, denn die Schmerzen bzw. das unangenehme Gefühl beim Gehen im Alltag verschwindet damit schneller.

Und dann endlich: das Tron Bike
Am Samstag stand die übliche lange Ausfahrt an und somit endlich die Gelegenheit, das Tron Bike einzusammeln UND das Masochisten-Badge nach 25-mal Alpe du Zwift. Davor wollte ich mir aber den Spaß können und das Steering-Feature in Zwift ausprobieren. Leider muss man sich das MTB in Zwift seit Dezember nicht mehr erspielen, indem man auf dem Trail besonders gut abschneidet, sondern bekommt automatisch ein Basic-MTB in die Garage gestellt. Aber vielleicht auch eher glücklicherweise, denn mein erster Versuch auf dem Trail war… äh, nicht von Erfolg gekrönt. Im Bikepark wäre ich abwechselnd in Felsen gekracht, auf morschen Holzbrettern entlanggeschlittert oder in die Büsche gefahren. Und wenn man zu intensiv auf den Bildschirm schaut (ich ja immer im 90°-Winkel, weil mein Laptop rechts neben meinem RR steht), dann wird einem im Magen auch ein bisschen mulmig.

Okay, also: Wie funktioniert das Ganze? Man nehme ein Smartphone mit Zwift Companion-App und montiere es auf seinem Lenker (ich habe meinen V650 wie immer auf der Aero-Halterung montiert und mit Gummiband das iPhone draufgeschnallt, klappt hervorragend). Man steuere dann über die Route Dust in the Wind den Teil an, der mit einem Fragezeichen nach rechts weggeht und bereite sich dann mental auf den Trail vor.

Nach einem kurzen Countdown geht es los: Kurbeln wie üblich, aber noch dazu mit dem Lenker lenken, um möglichst geschmeidig (haha) über den Trail zu flutschen. Von den acht möglichen Sternchen, die man für gutes Navigieren bekommen kann, habe ich… ähhh, zwei ganze und ein paar halbe bekommen? Screenshots währenddessen zu machen ist ein bisschen tricky.

Jedenfalls hätte ich das MTB am Ende nicht gewonnen, denn dafür braucht man 8/10 Sternen. Und ja, wenn man keine spezielle Drehtellervorrichtung hat, sondern nur so ein Plastikteil, auf dem das Vorderrad steht, dann ist das mit dem Lenken tatsächlich schweißtreibend. Nächstes Mal probiere ich noch ein bisschen mit der Steering Sensitivity herum, oder besorge mir gleich den neuen Vorderradhalter von Elite mit eingebauter Drehbarkeitsfunktion (oder so), dann klappt das vielleicht besser. Aber es macht einen Heidenspaß! Und man sammelt auf dem kurzen Stück ordentlich Höhenmeter.

Danach ging es aber mit dem MTB zu Alpe du Zwift #25 (eigentlich müsste es doch auch Alpe de Zwift heißen, oder?), die ich sehr, sehr langsam hochgekurbelt bin mit kleinem Endspurt, um nicht zu spät zum Yoga zu kommen. Haha. Und YES, zwischendrin kam dann die Nachricht, dass ich die 50.000 HM fürs Tron Bike geschafft hatte:

Und YES, ganz oben kam dann die Nachricht, dass ich jetzt offiziell eine Masochistin bin:

Für den Abschluss der MTB-Mission fehlten aber leider noch 400 Meter und mir blieb keine Zeit mehr, aber das hole ich morgen nach, wenn wahrscheinlich wieder Schwimmen, Kurbeln und Yoga auf dem Programm stehen.

Am heutigen Sonntag endete die Woche dann mit einem kleinen Downer, nämlich einem schmerzenden Oberschenkel beim „langen Lauf“, der dann nur 15 Kilometer lang war. Immerhin das habe ich hinbekommen und wer weiß, vielleicht wird das Ganze mit einem Tape vom Doc und wenig vorsichtigem Laufen ja doch irgendwann besser. Die Daumen dürfen gedrückt werden! So, und nachdem ich heute den fatalen Fehler begangen habe, mein Lieblingsonlinespiel von anno dazumal wieder zu installieren (A., Du weißt, welches ich meine!), mache ich an der Stelle Schluss und haue noch ein paar virtuelle Viecher kaputt, bevor die nächste Trainingswoche startet. Wohoo!
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