Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 89: Triathlon-Training im Flow

Hallo, hallo, ab in den Flow, diese Woche wird doppelt so schnell geschrieben wie sonst, weil es noch früher als normalerweise ins Bett geht, damit das Morgenfrühtraining möglichst stressfrei über die Bühne gehen kann. Bitte dementsprechend auch die Lesegeschwindigkeit anpassen und idealerweise – so wie ich beim Schreiben – nebenbei mit einem großen Löffel aus einer Tupperschüssel Nüsse konsumieren.

Zwei Wochen ist das neue Jahr schon wieder alt und so langsam ist es wahrscheinlich socially awkward, noch ein frohes neues Jahr zu wünschen. Das habe ich ja letzte Woche hier an dieser Stelle glücklicherweise schon erledigt und kann mich wieder voll und ganz der trainingstechnischen Vorbereitung auf den Ironman Frankfurt 2020 widmen (wie toll ich das immer wieder in die Einleitung eingeflochten bekomme, ich sollte wirklich Schriftstellerin werden… oder Deutschlehrerin). Was bis zum 28. Juni noch geschehen wird, zeigt sich während der nächsten Wochen – und was schon geschehen ist, zeigt sich hier: Woche 88Woche 87Woche 86Woche 85Woche 84Woche 83Woche 82Woche 81Woche 80Woche 79Woche 78Woche 77Woche 76Woche 75Woche 74Woche 73Woche 72Woche 71Woche 70Woche 69Woche 68Woche 67Woche 66Woche 65Woche 64Woche 63Woche 62Woche 61Woche 60Woche 59Woche 58Woche 57Woche 56Woche 55Woche 54Woche 53Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

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Ring frei für Runde 89

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Es kommt mir vor, als sei es erst gestern gewesen, dass ich meine ersten Rennradversuche gestartet habe und beim Rückenschwimmen den ersten richtig fiesen, fetten Schwall Wasser in die Fresse bekommen habe. Die Zeit schreitet schier unaufhaltsam voran, bis zum Ironman Frankfurt vergehen nur noch fünfeinhalb Monate und mein großartiger Coach hat mich heute damit überrascht, dass das Training bis einschließlich dem 8. März schon steht, was ich mit leuchtenden Augen zur Kenntnis genommen habe. Es wird hart und gut und viel und zwischendurch natürlich auch mit Erholung. Alright, so viel zum prognostischen Teil des Beitrags. Zwischendurch habe ich mit ihm auch mal kurz darüber gesprochen, ob man denn das Krafttraining komplett durch Yoga (5- bis 6-Mal pro Woche) ersetzen könnte. Das geht tatsächlich nicht, aber dass ich in den letzten Wochen nur Yoga statt Krafttraining gemacht habe, ist auch nicht schlimm. Also ab nächster Woche zumindest einmal pro Woche wieder normales Krafttraining und nach wie vor so viel Yoga wie ich unterbringen kann. Fair enough.

Am Montag ging es los mit einer langen Schwimmeinheit mit 3km Drills und Konsorten, gefolgt von knapp anderthalb Stunden Recovery-Rollen auf Zwift mit Figure 8 und Volcano Flat im Relaxmodus. Abends ging es dann zum Medium-Yoga mit ein paar Yin-Haltungen ganz zum Schluss. Irgendwie hat mich das an dem Tag so sehr geflasht, dass ich mich besser als sonst konzentrieren konnte und prompt in der Nacht von Montag auf Dienstag wie ein Stein geschlafen habe. Wenn das jetzt immer so klappen könnte, wäre das mit den Schlafproblemen ad acta gelegt, aber so weit bin ich dann wohl noch nicht.

Dienstags stand dann die härteste Kombi der Woche auf dem Plan: 3 Kilometer Schwimmen, 2 Stunden Zwift im Grundlagenausdauermodus und danach noch anderthalb Stunden laufen.

Dank der guten Nachtruhe war ich wirklich guter Dinge, habe aber vergessen, zwischendurch bis auf Zero-Calorie-Drinks auch mal was mit Kalorien zu mir zu nehmen. Bisschen doof, aber es ging trotzdem.

Da habe ich dann beim Glücksrad etwas bekommen, das mir ein großes Fragezeichen ins Gesicht gezaubert hat: Einen Skate Park-Helm. Hä? Der sieht tatsächlich nach den ästhetischen Kriterien meiner Welt auch ziemlich scheiße aus und ich hätte lieber die XP gehabt, bitte danke. Und nachdem ich heute noch meinen Zwift-Screenshots-Ordner aufgeräumt habe, hier noch zwei cleane wunderschöne Screenshots von der Alpe du Zwift:

Aufgrund der eher schlechten Lauferfahrungen der letzten Wochen bin ich den Lauf dann wirklich planmäßig (!) megalangsam angegangen und die ersten sechseinhalb Kilometer waren super. Mein Mantra: Alles ist besser als gehen. Alles ist besser als gehen. Dann habe ich leider den Fehler begangen, bei km7 auf die Uhr zu schauen und aufgrund der Schneckengeschwindigkeit ein bisschen den Mut zu verlieren. 3°C und Regen waren auch nicht der Burner. Aber diesmal bin ich nicht nach Hause gegangen, sondern habe im Gehen-Laufen-Gehen-Modus einfach weitergemacht (Alles ist besser als aufgeben) und siehe da, das Anlaufen ging immer wieder, keine Krämpfe oder so etwas, nur am Ende seit langer Zeit endlich mal wieder Blasen an den Innenseiten der Fußsohlen. Ich brauche wirklich neue Arahis, die jetzigen haben schon einige Läufe seit Juni mitgemacht, laut Strava sind sie aber erst bei 550 Kilometern, also müsste da eigentlich noch ein bisschen was gehen. Vielleicht lag es auch an den Socken oder am Regen. Anyways, bis auf die katastrophale Geschwindigkeit bin ich zufrieden damit, dass ich jetzt wieder das Mindset habe, nicht vorzeitig aufzugeben, sondern einfach weiterzumachen. Während des Triathlons habe ich auch den Versuch gemacht, die Hausaufgabe aus dem Mentaltraining umzusetzen (Aufbau der Wechselzone & die Wechsel innerlich visualisieren), aber so ganz bei der Sache war ich nicht, weil noch 8475934763459347 Dinge zu tun waren. Der übliche Wahnsinn eben. Für Yoga war ich an dem Tag dann tatsächlich auch einfach zu zerstört.

Am Mittwoch war ich natürlich nach dieser Trainingslast und einer erwartetermaßen beschissenen Nacht (ich schlafe nach Trainingseinheiten und Wettkämpfen oberhalb der Dauer einer OD tatsächlich immer schlecht… wie sonst auch, nur quasi noch schlechter) immer noch etwas im Eimer und sehr happy, dass nur eine Intervalleinheit auf Zwift anstand, nämlich 20x On + Off, wobei On oberhalb der FTP ist und Off Recovery. Ein paar Minuten habe ich dann noch drangehängt und Triple Loops abgeschlossen.

Abends ging es wieder zum Candlelight Yoga mitsamt Spaziergang für die Januar-Spaziergangs-Challenge, wobei mir das ein bisschen zu peinlich ist, Spaziergänge mit 2 Kilometern als Einheiten auf Strava einzustellen… Wahrscheinlich läuft es am Ende dann darauf hinaus, dass ich am 27. und am 28. Januar an meinen beiden Pausentagen (ein Tag vor Lanzarote und der Anreisetag nach Lanzarote) die offiziell noch fehlenden 40 Kilometer zu Fuß gehen werde. Warum auch nicht. Auf meiner Liste steht sowieso noch der 113 Kilometer lange München Trail, sowas kann man doch schonmal am Stück machen… und ein paar Bäckereien auf dem Weg mitnehmen. We will see, als „Recovery“ gilt das dann auf jeden Fall eher nicht.

Do you even flow?

Am Donnerstag standen wieder Intervalle auf den unzulänglichen Laufbändern im Gym an, diesmal 8×2 Minuten und wie meistens ist die Geschwindigkeit nicht korrekt auf der Uhr gelandet. Mit Zwift Running stimmte die Geschwindigkeit auf dem Laufband tatsächlich viel besser mit der Geschwindigkeit in Zwift überein, aber nach den iPad-Abstürzen und mit einem sehr engen Zeitbudget vergangene Woche war mir das mit Zwift zu viel Aufwand. Danach folgte eine entspannte Schwimmstunde mit Kicks und Drills und zur Krönung des Tages eine Yogastunde mit Spaziergang hin und zurück. Da wie schon zweimal in dieser Vormittagsstunde nur zwei Leute anwesend waren, war das quasi wie eine PT-Stunde zum Gruppenstundenpreis und wir haben Hatha Yoga gemacht. Hatha ist so ähnlich wie Yin, nur anstrengend. Das heißt: Man hält Haltungen lange, aber in denen entspannt man nicht wie bei Yin, sondern in denen muss man ordentlich arbeiten, um sie halten zu können. Sehr genial. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr es eigentlich weh tun kann, die Beine so richtig durchzudrücken. Und man kommt dabei so ein bisschen in einen Flow, weil man die Intensität quasi wegatmet. Oder wegatmen soll.

Freitags stand dann Mini-Triathlon Nummer zwei diese Woche auf dem Plan, allerdings etwas kürzer mit 2,5 Kilometern Schwimmen, einer Stunde Zwift und einer Stunde LIT Brick Run. Figure 8 Reverse: eingetütet. Uuund das Ganze wieder ohne Nahrung. Blöd, ich weiß, aber mir war einfach nicht nach essen. Immerhin klappt die Strategie mit den langsamen Koppelläufen – vielleicht neigt sich das Wintertief ja langsam schon dem Ende zu, wer weiß.

Abends ging es dann noch zu einer Superspecialsonderstunde mit zwei Yogalehrern und Yin & Yang, also zuerst dynamische Asanas und dann ein paar Yin-Haltungen dazu, passend zur Vollmondnacht. Der Yang-Teil war super, aber der Yin-Teil hat dann nicht so ganz rund dazu gepasst. Das lag aber keinesfalls an der Yin-Lehrerin, sondern vielmehr daran, dass man sich im ersten Teil schon so sehr auf die Stimme und Anweisungen des Yang-Teachers eingestellt hatte und der Switch dann nicht so ohne Weiteres geklappt hat. Also weniger Flow. Trotzdem sehr schön.

Am Samstag ging es dann sehr, sehr früh weiter mit drei Stunden Zwift im GA1-Bereich auf der Watopia Pretzel. Die dauerte ein bisschen länger als gedacht – nur damit ich dann am Ende feststellen durfte, dass die Strecke vermutlich buggy ist, weil es im Spiel kein Badge gab. Buh. Dafür sehe ich aber gerade, dass ich die Auszeichnung in der Trophäensammlung dann doch erhalten habe. Alright. Dafür ist diese Progress Bar ebenfalls verbuggt: taucht nur manchmal auf, wenn man alleine fährt und ist dann schon 8 Kilometer vor dem offiziellen Streckenende voll. Super.

Das ist übrigens Kameraeinstellung „5“, falls es jemanden interessiert bzw. inspiriert.

Danach ging es für 60 Minuten wieder zum Koppellaufen. Vier Koppelläufe in einer Woche sind natürlich viel (heute kam nochmal einer), aber durch die langsame Geschwindigkeit ist die Belastung extrem gering und ich denke, dass Angriff die beste Verteidigung ist, sprich: viel laufen um wieder in den Laufrhythmus hineinzufinden und vor allem auch Selbstbewusstsein für Frankfurt zu tanken. Eigentlich wollte ich danach noch zum Yoga, aber irgendwie war die Luft raus und die To-Do-Liste endlos lang. Außerdem hatte ich für Sonntag ja noch etwas vor. Abends gab es dann wieder die wöchentliche Gruppen-Skype-Sitzung zu dem Forschungsprojekt für mentales Training und PMR, an dem ich teilnehme. Ich bin jede Woche mehr überzeugt davon, dass mir das jetzt aktuell im Wintertief und im Hinblick auf den Ironman hilft – außerdem sind solche Dinge einfach wahnsinnig spannend.

Der heutige Sonntag begann locker mit FTP-Intervallen auf Zwift und 30 Minuten Koppellauf und danach ging es zur ersten Yogastunde des Tages: Basic Yoga. Für den Nachmittag hatte ich mich mit A. zu einer Advanced-Yogastunde verabredet, aber die sympathische Basic-Stunde wollte ich auch nicht sausen lassen, also warum nicht zweimal zum Yoga. Die Advanced-Stunde (mit Spaziergang hin und zurück, aber wieder zu wenig, um den Strava-Feed von anderen Leuten damit vollzuspammen) hat mich dann auch ein bisschen fertig gemacht, weil da natürlich ein paar Asanas und Flow-Sachen und Haltungen mit drin waren, bei denen ich entweder versage oder nur eine Light-Variante machen kann. Wobei auch da immer wieder gesagt wurde: Mach es so, wie es für Dich gerade jetzt herausfordernd ist. Das Mindset gefällt mir und ich bin gespannt, ob ich morgen was merke, abgesehen von der leichten Zerrung an der Innenseite des linken Oberschenkels, die ich mir vor ein paar Wochen beim Bogen geholt habe und die natürlich bei der vielen Lauferei nicht weggeht, aber auch nicht schlimmer wird. Wenn ich nicht dauernd vergessen würde, Traumeel oder Kytta draufzuschmieren, wäre das natürlich auch ein Fortschritt. Sollte ich mir vielleicht in den Kalender schreiben.

So, Zeit fürs Bett, morgen geht es um 5 Uhr früh weiter und dank Zopiclon (Tablette vier von zehn in zwei Wochen) hoffe ich auf schnelles Einschlafen. Ich habe mir probeweise auch mal wieder frei erhältliche Schlaftabletten mit den Wirkstoffen aus Antihistaminika bestellt (Doxylamin und Diphenhydramin) und probiere dann nächste Woche auch mal wieder eines von diesen aus, allerdings nur für Nächte, bei denen es für mein Seelenheil (und das meiner Mitmenschen) am nächsten Tag extrem wichtig ist, dass ich schnell einschlafen kann. Denn es ist keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen – wenn man auch damit vernünftig und reflektiert umgeht.

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