Wie praktisch – 108 Sonnengrüße minus Woche 88 macht 20 für 2020. Viel weiter reichen meine Mathematikkenntnisse allerdings auch nicht, aber das ist okay, denn wir sind ja hier, um Triathlon zu machen. Ich zumindest. Ist es am 5. Januar eigentlich schon zu spät für einen Jahresrückblick? Ich würde mal sagen: Ja. Schließlich gibt es Wichtigeres zu tun, nämlich Zwift-Rennen und Yogastunden planen. Na dann mal ran an die Tasten.
Frohes neues Jahr, allerseits! Möge es ein sportliches Jahr werden mit vielen Emotionen. Alle Emotionen gibt es bei mir spätestens am 28. Juni, wenn ich beim Ironman Frankfurt 2020 Freud und Leid an einem langen Langdistanztag durchmachen werde. Und spätestens dann weiß ich, ob sich das ganze Triathlongedöns mit Training, Bloggen, Materialschlacht, Herumnerden und Konsorten gelohnt haben wird. Wobei: Eigentlich hat es sich schon mit meinem allerersten Triathlon 2018 gelohnt. Warum das so ist, kann man hier nachlesen: Woche 87, Woche 86, Woche 85, Woche 84, Woche 83, Woche 82, Woche 81, Woche 80, Woche 79, Woche 78, Woche 77, Woche 76, Woche 75, Woche 74, Woche 73, Woche 72, Woche 71, Woche 70, Woche 69, Woche 68, Woche 67, Woche 66, Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

Übrigens: Über einen Kaffee per PayPal.me freue ich mich ebenso wie über Hilfe bei der Reduktion meines Lagerbestandes auf eBay. Über Kleiderkreisel tausche ich gerne, die Werbeanzeigen auf meiner Website anklicken spielt auch ein paar Cent in die Triathlonkasse und wer möchte, kann mich auch gerne als Freiberuflerin für Text & Bild anheuern (Redaktion, Lektorat, Übersetzung, Grafik und so manches mehr). Like-Tipps außerdem: meine Projekt Iron(wo)man Facebook-Seite – und gerne auch die von Triathlon Rennberichte, auch wenn sich momentan aufgrund des Alltagstrubels dort nicht so viel tut. Aber alles zu seiner Zeit.
Abschluss 2019 und Vorschau auf das Jahr 2020
Na gut, einen kleinen Rückblick gestatte ich mir noch. Ich hatte bereits 2018 und 2019 geschrieben, dass das jeweils vergangene Jahr anstrengend war und entweder geschrieben oder innerlich gehofft, dass das Folgejahr weniger anstrengend werden würde. Diesmal sage ich zwar auch, dass das vergangene Jahr anstrengend war, aber ich mache mir gar nicht erst die Illusion, dass 2020 irgendwie weniger anstrengend werden könnte. Dafür wird in diesem Jahr einfach viel zu viel geschehen – seien es die bereits geplanten Dinge oder die ungeplanten Dinge, die passieren werden, während man den Rest plant. Das kann man dann gewusstes Nichtwissen nennen, da man ja weiß, dass etwas passieren wird, von dem man jetzt noch nicht weiß, dass es passieren wird und was passieren wird. Diese Art von Gehirnakrobatik werde ich 2020 auf rund 300 betreiben, allerdings nicht im Blog, sondern in meiner Diss, die bis zum 31.12. fertig werden wird.

Zum Ausgleich geht es natürlich weiter mit dem Triathlon und die ersten Termine stehen auch schon fest. Ich würde nach wie vor gerne zwischen Mai und Oktober mindestens jedes zweite Wochenende bei irgendeinem Wettkampf herumhampeln, aber das wäre auch ohne die o.g. geistige Belastung zu viel des Guten. 2019 bin ich immerhin auf 14 Wettbewerbe gekommen und irgendwas um die zehn adrenalinangetriebenen Rennen wäre 2020 auch schön.

Der Blick auf meine Strava-Statistik zeigt: 11.000 Kilometer mit 90.000 Höhenmetern habe ich in rund neun Monaten auf dem Rad gesammelt. Bis Herbst hatte ich noch keine Rolle und die Einheiten auf dem nicht-smarten Spinningrad hatten keine Kilometerangaben, daher habe ich Januar bis März mal herausgerechnet. Gelaufen bin ich 2.199,9 Kilometer (kein Witz!) mit 4.500 Höhenmetern, das dann in ungefähr elf Monaten, weil ich Anfang des Jahres ja noch verletzt war. Das Komma neun war auch nicht geplant und ist der Müdigkeit geschuldet. Geschwommen bin ich laut Strava 530 Kilometer, es dürften aber eher 550 gewesen sein, weil die Polar V800 im Januar und der ersten Februarhälfte meine Bahnen nicht korrekt gezählt hat. Das macht natürlich keinen Unterschied und schon gleich dreimal nicht für meine immer noch unverändert langsame Schwimmgeschwindigkeit (kann man das dann überhaupt „Geschwindigkeit“ nennen?).

Was sagt uns diese Statistik jetzt? Tja. Ich würde mal sagen, sie sagt, dass ich ziemlich motiviert bin und Spaß an dem Triathlon-Gedöns habe und all meine freie Zeit und all mein freies Geld in den Sport stecke. Sie sagt uns aber auch, dass viel Training definitiv nicht garantiert stärker & schneller macht, wenn irgendwas im Argen liegt. Denn mit wenigen Ausnahmen war die Zeit von Januar bis Mai eigentlich mehr ein Durchkämpfen mit Krankheitssymptomen, die kein richtiges Krankheitsbild ergeben haben und mich mit Fatigue und Overreaching in die Saison haben starten lassen und mir wunderbare Schlafstörungen/Insomnie hinterlassen haben. Über den Sommer ging die Formkurve dann aber immerhin so weit wieder nach oben, dass ich im Oktober/November wieder auf dem Niveau vom Vorjahr angekommen war – um dann im Dezember wieder in ein Formtief hinabzuschlittern. Allerdings mit dem kleinen, feinen Unterschied, dass ich diesmal darauf vorbereitet bin und im Dezember mit Yoga zum Ausgleich angefangen habe. Wobei im Schnitt sechsmal pro Woche Yoga dann vielleicht auch ein bisschen zu viel des Guten ist, aber hey, das macht aktuell einfach richtig viel Spaß. Außerdem werde ich mich diesmal im TL auf Lanzarote auch nicht so sehr abschießen wie beim letzten Mal (Anfängerfehler, höhö) und mit Yoga im Gepäck auch dieses Formtief meistern.

Außerdem bin ich nach wie vor mehr als happy mit meinem großartigen Coach T., mit dem ich seit November 2018 zusammenarbeite. Warum sagt man das eigentlich so, „zusammenarbeiten“? Passt überhaupt nicht. Er schreibt mir tolle Pläne, preppt mich für die Wettbewerbe und sorgt für meine Belastungs-Entlastungs-Balance – ich arbeite die Pläne ab und radle hier und da ein bisschen länger als geplant, ignoriere das Krafttraining und mache stattdessen ungeplantes Hardcore-Yoga. Wie dem auch sei.
Wenn ich jetzt ansonsten noch meine drei Highlights 2019 benennen müsste (muss ich natürlich nicht, mache ich aber trotzdem), dann würde ich sagen: Mitteldistanz Regensburg, Nicola Werner Challenge, Long Course Weekend Mallorca. Regensburg war eine saubere, solide Leistung von vorne bis hinten, bei der NWC war ich zwar kacklangsam aber die Atmosphäre war unvergesslich und das LCW Mallorca mit der Athletenzeremonie für alle Langstreckenathleten war einfach einmalig. 2020 steht und fällt erstmal alles mit dem Ironman Frankfurt (und der Teilnahme an der Rookie-Serie von Triathlon Podcast, ich freu mich riesig) und ich hoffe, dass ich die Saison wieder ganz ganz weit in den Herbst hinein ausdehnen kann. Und noch mehr hoffe ich, dass ich verletzungsfrei bleibe. Wenn ich weiterhin übermüdet kacklangsam (pardon) vor mich hin torkle ist mir das tausendmal lieber als am Streckenrand stehen zu müssen.

Investitionen des Jahres (Materialschlacht, wohoo!)
Zwei Worte will ich noch kurz verlieren (oh Gott, ich kann mich einfach nicht kurz fassen) zum Thema „Wofür gebe ich im Triathlon am besten mein Geld aus?“. Eine kleine Liste meiner Top Five:
- Yoga via ClassPass. Geht natürlich nicht überall, aber die Credits sind günstiger als die Einzelstundenpreise und man kann – je nach Größe der Stadt – bei unterschiedlichen Studios & Instructors reinschnuppern
- Rollentrainer & Zwift. Wintertraining macht SO VIEL MEHR SPASS auf einer smarten Rolle (meine ist der Elite Suito) und mit diesem verdammt süchtig machenden Rennradln-Online-Game. Auch wenn mein Pain Cave meine Küche ist (Fliesen übertragen die Vibration nicht, im Gegensatz zu Parkett) und auch wenn ich nach jeder Session triefend vom Rad steige.
- Triathlon Crew Cologne Hoodie. Ja, nicht ganz so fulminant wie die beiden ersten Punkte, aber den Hoodie für München habe ich mir nach der TCC feat. Pushing Limits Kinotour besorgt (in Oversize) und das Teil ist meine kuschlige Rettung im Winter.
- Favero Assioma Duo Wattmesspedale. Im Handling und preislich viel ansprechender als alles andere und sie tun, was sie sollen. 100% akkurat ist sowieso nichts und die mögliche Abweichung vom Realwert ist immerhin konstant, also kann ich mich darauf verlassen
- Le Col Commuter Back Pack. Habe ich mir selbst zu Weihnachten geschenkt, mitsamt der passenden Geldbeutel-Nécessaire-Minitasche fürs Trikot im Sommer. Der Back Pack ist erstens schick und zweitens sehr praktisch und groß genug. Kann man auch abseits des Fahrrads tragen. PS: Bei Le Col immer nur dann bestellen, wenn man gerade mal wieder einen 50 £ Rabattgutschein via Strava eingesackt hat, sonst ist das Zeug einfach fucking (pardon) viel zu teuer. Mittlerweile habe ich sukzessive gekauft: Arm Warmers, Leg Warmers, Weste (die ist nur okay), Toe Cover, Base Layer langärmlig / ärmellos , langärmliges Jersey und besagten Rucksack/Geldbeutel. Und gerade ist Sale, HAH!
Ja, da fehlen natürlich noch meine grandiosen Laufräder, mein Raumschiff-Trinksystem, die megateuren Radschuhe vom letzten Bikefitting, überhaupt Bikefittings, die Zoot-Einteiler, die Vantage V (die jetzt mit den ganzen Updates auch immer besser wird, aber immer noch keine perfekte Sportuhr ist) und tausend weitere Kleinigkeiten. Aber wenn ich das jetzt alles auch noch aufzähle, dann erinnere ich mich womöglich daran, wie viel das alles gekostet hat und falle vielleicht spontan in Ohnmacht und das wollen wir doch nicht riskieren.

Investitions-Flops des Jahres
So viel war investitionsmäßig glücklicherweise nicht scheiße 2019, aber drei Dinge fallen mir dann doch ein. Erstens: die Misere mit dem Cologne Triathlon Weekend. So viel Geld habe ich schon lange nicht mehr in den Sand gesetzt. Zweitens: die Sache mit der Cryosizer-Kältetherapie. An sich eine nette Sache (3 Minuten bei -156°C für bessere Regeneration und erhöhten Kalorienverbrauch), aber im Winter macht man das einfach nicht (ich habe meine Kältetherapie, wenn ich nach dem Laufen die letzten beiden Kilometer zu Fuß nach Hause gehe, weil ich nicht mehr laufen kann/mag) und zweitens ist das einfach viel zu teuer angesichts des marginalen Effekts. Sprich: Ich stecke das Geld jetzt lieber in Yoga und habe mehr davon. Drittens: Startgebühr für den Arber Radmarathon, an dem ich dann aus Zeitgründen doch nicht teilnehmen konnte und es auch noch verpeilt habe, das reservierte Hotel zu stornieren. Absoluter Gehirnfail. Aber aus solchen Dingen lernt man dann hoffentlich auch.

Genug gelabert – so war die Trainingswoche
Alright, alright. Aus dem kurzen Rückblick ist mal wieder ein halber Roman geworden, aber das wundert niemanden und mich am allerwenigsten. Trainiert wurde natürlich zum Jahresausklang und zum Jahreseinstand auch. Los ging es am Montag mit drei entspannten Kilometern Drills und Konsorten im Wasser, von denen die V immerhin 2750 Meter gezählt hat. Anschließend hieß es 45 (bzw. 54) Minuten Zwift für Recovery mit einbeinigen Spins und dabei sprang das Route Badge für die Tour of Tewitt Well heraus. Wohoo! Abends ging es dann noch zum Jivamukti Yoga und dann war Schicht im Schacht.

Der Dienstag begann ebenfalls im Wasser mit zwei Kilometern Kicks und Drills, gefolgt von anderthalb Stunden FTP-Intervallen, auf die ich noch 30 Minuten kurbeln draufgesetzt habe, um ein paar Höhenmeter für das Tron Bike zu sammeln (ich bin fast bei 50% der 50.000 Höhenmeter, wohoo). Die Intervalle bestanden aus 3 Sets à 5 x (1 Minute intensiv + 1 Minute Erholung) mit 5 Minuten Recovery zwischen den Sets. Die Wattzahlen konnten meine schlafgestörten Beine nicht ganz erreichen, aber so ist das eben.

Mein Highlight des Tages (und der Woche) war dann die nachmittägliche Yogastunde mit 108 Sonnengrüßen. Die Zahl 108 ist im Yoga äußerst bedeutsam (bzw. die Zahlen 1, 0 und 8) und wenn man 108-mal den selben Bewegungsablauf durchführt, ist das sowohl meditativ als auch äußerst anstrengend. Zumal das Ganze in einem relativ kompakten und ziemlich vollgepackten Yogaraum stattfand, wie üblich ohne Lüftung und mit Heizung (Hitze erzeugen) und die 50 (?) Anwesenden haben ihr Übriges dazu getan, dass es sehr schnell sehr warm war. Die Sonnengruß-Variante bestand aus 12 einzelnen Schritten (ungefähr so) und ja, 108-mal Hunde, Ausfallschritte, Liegestütze und Vorbeugen können ziemlich weh tun. Zumal bei der Ansage „ihr habt schon 30“ ein leichtes Raunen durch den Raum ging, weil wir alle dachten, dass wir schon längt mehr geschafft hätten, aber da man sich nur auf das korrekte Ein- und Ausatmen konzentriert, verliert man jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Ab 30 habe ich dann auch die ersten Schweißtropfen vergossen und ja, ich habe von allen im Raum am allermeisten geschwitzt und war am Ende mitsamt meiner Matte komplett durchnässt. Natürlich völlig egal, aber es wird auf der Matte dann rutschig. Die Teilnehmerin neben mir hatte ein Minihandtuch für die Schweißhände dabei. Das hätte bei mir zwar auch nichts mehr geholfen, ist aber eine gute Idee für die nächsten Yogastunden, bei denen ich immer so viel schwitze, dass es gerade unangenehm / slippery wird an den Händen.

Am Ende waren alle (oder zumindest die meisten) ziemlich fertig und ich bin sehr stolz, dass ich alle 108 Sonnengrüße ohne Pause komplett im richtigen Rhythmus durchgezogen habe. Hin und zurück bin ich jeweils zu Fuß unterwegs gewesen und so kamen auch schrittmäßig noch ein paar Kilometer zusammen – ein gutes Jahresende.
Hello, 2020!
Nach einer sehr unruhigen Nacht (kann bitte jemand die Böller und die Raketen endlich endgültig verbieten?) ging es todmüde auf zur ersten Laufeinheit der Woche am Mittwoch, den 01.01.2020. Meine Straße glich einem explodierten Minenfeld mit unzähligen Raketenresten und zerbrochenen Flaschen – und ich wohne in einem wirklich schönen Viertel dieser wunderbaren Stadt. Allen, die behaupten, dass Böller und Raketen „Lebensfreude“ bedeuten, kann ich gerne 999 Dinge aufzählen, die mehr „Lebensfreude“ bedeuten als Geld zu verbrennen und die leidgeplagte Luft zu verpesten. Null Verständnis. Aber gut, mir ist ja im Schlaghosenbein auch schon einmal eine Rakete explodiert (unverschuldet), ich habe sowieso ein spezielles Verhältnis zu Silvesterraketen.

Die geplanten 60 Minuten (aka 11 Kilometer) verliefen dann zumindest einigermaßen solide und weil das Wetter PHÄNOMENAL war, bin ich danach zum ersten Spaziergang des Jahres aufgebrochen. Der wurde dann auch gleich 2 Stunden, bzw. 10 Kilometer lang, weil es im Januar 2020 eine Challenge auf Strava gibt, die sich 50-Kilometer-Spaziergangs-Challenge nennt. Sprich: Man soll im Januar 50 Kilometer spazieren gehen. Kann ich – vor allem mit einem genialen AI-Podcast im Ohr. Eigentlich total Banane, aber doch ziemlich cool, denn wann nimmt man sich denn sonst Zeit für ausgedehnte Spaziergänge? Ich bin durch meine Hood Haidhausen und durch ein Stückchen der Au gelaufen und habe gleich Gässchen in der Au entdeckt, die ich noch gar nicht kannte. Für die weiteren Spaziergänge sind Thalkirchen (Zoo?), Bogenhausen, die Innenstadt und Nymphenburg/Olypark geplant, denn eine Rest Week kommt vor Lanzarote garantiert und da kann man auch mal ein bisschen spazieren gehen. Ich könnte natürlich auch gen Süden auf irgendwelche kleineren Münchner Hausberge fahren, aber so viel Zeit ist dann doch nicht. Außerdem sind die Fotomotive in München definitiv abwechslungsreicher und ich muss doch noch ein paar Wochen fototechnisch überbrücken, bis es endlich wieder frisches Radlfotomaterial gibt. Ach ja, Yoga stand natürlich am 1. Januar auch wieder an.

Am Donnerstag standen Intervalle auf dem Laufband des Todes an. Ich habe extra im Precor-Handbuch noch einmal nachgesehen (als ich morgens todmüde im Bett lag und einfach nicht aufstehen wollte), aber nein, man kann auf diesen Scheißlaufbändern keine eigenen Intervalle programmieren und nicht mit wenigen Fingertappern zwischen Geschwindigkeiten hin- und herschalten, sondern nur mithilfe eines komplett idiotischen, analogen Schiebereglers, den man für den Wechsel von 5,5 km/h auf 12,0 km/h ungelogen 40 Sekunden lang nach oben drücken muss. Das sind absolute #FirstWorldProblems, abe es nervt, weil die LifeFitness-Laufbänder davor großartig waren und das jetzt ein absolutes Downgrade ist. Zwift Running musste ich auch erstmal aufgeben, weil mein nicht mehr ganz aktuelles iPad bei den letzten Versuchen entweder Zwift zum Crashen gebracht hat oder den RunPod trotz erfolgreichen Pairings nicht erkannt hat. An dieser Stelle auch einmal Meckern über die sich andauernd spontan selbst entladenden Batterien für den RunPod und für den Polar H10 Brustgurt (brauche ich für Zwift, da man die V nicht mit Zwift pairen kann). Ab sofort kaufe ich nur noch Sachen mit Akku und am besten mit Solarenergie. Grmpf.

Wie dem auch sei – die Sache mit dem langsamen Schieberegler stellte mich dann vor eine kleine Herausforderung, wenn die Intervallserien so aussehen: viermal 3 Minuten hart + 2 Minuten härter + 1 Minute noch härter mit jeweils 45 Sekunden (!) easy Jogging zwischen den Intervallen und zwischen den Serien. Völlig ausgeschlossen, jedes Mal den blöden Schieberegler hoch und runter zu schieben, also bin ich einfach zwischen den Intervallen vom Laufband runter (ohne mich zu verletzen, ich bin sehr stolz auf mich) und um das Laufband herum gelaufen. Diesmal hatte ich mir auch eines am anderen Ende der Cardiotheaterreihe gesucht, wo es tatsächlich etwas weniger warm & stickig war, so dass ich nicht überhitzt bin und die Intervalle mitsamt Warmup und Cooldown gut durchziehen konnte. Herrlich! Anschließend ging es für eigentlich 2,2 km ins Wasser, aber die V hat irgendwie nur 1450 Meter gezählt, obwohl ich extra 2500 geschwommen bin. Blöd. Dafür habe ich Yoga an dem Tag aus dem Programm gestrichen und mir ein sagenhaftes Wellness-Käsefondue gemacht, bestehend aus: 200g Harzer Roller, 150g fettreduzierter Camembert, 125g fettreduzierter Mozzarella. All das in eine Auflaufform und im Backofen ein Weilchen brodeln lassen (oder 5 Minuten bei 800 Watt in der Mikrowelle, wenn es schneller gehen soll). Ich sag nur #Soulfood.
Zopiclon ist auch kein Schlafgarant
Zum neuen Jahr gab es auch ein weiteres Update (5.0) der Polar Vantage V mit einem neuen FitSpark-Programm. Das ist im Prinzip ein Addon, das je nach Tagesverfassung zu Cardio, Strengh oder „Supportive“ Training rät (Spoiler: Bei mir zeigte es bis auf Samstag aufgrund meines beschissenen Schlafes immer nur Supportive an, ich soll also eigentlich nur stretchen und Mobility-Übungen machen, optimale Ironman-Vorbereitung also). Man kann von dort aus nicht nur einzelne Programmvorschläge anwählen, sondern auch ein richtiges Übungsprogramm durchziehen, das ich natürlich mit der größten Freude ignoriere. Trotzdem eine coole Funktion und vielleicht zeigt mir das Ding ja irgendwann auch mal an, dass ich so richtig reinhauen darf. Mit der neuen Race Pace-Funktion habe ich mich noch nicht befasst, will es aber auf jeden Fall tun, wenn meine Laufbeine wieder ein bisschen besser funktionieren (WANN?!).

Am Freitag war der aktuell freitags übliche Mini-Triathlon dran, 2 Kilometer Schwimmen, 1 Stunde Zwift und dann 1 Stunde koppellaufen. Die letzten Wochen habe ich beim Laufen immer vorzeitig versagt, weil meine Beine einfach zu beschissen waren und diesmal ging es zwar besser, mir dafür die Zeit aus. Nächste Woche, nächster Versuch. Dafür habe ich es dann noch zu meiner Hausärztin geschafft, die mir mit einem ernsthaften Blick eine einzelne Packung mit 10 Tabletten Zopiclon gegen die Schlafstörungen verschrieben hat – mehr gibt es nicht aufgrund der akuten Abhängigkeitsgefahr. Die gaben sich nämlich seit Montag die Klinke in die Hand bzw. tauchten im Konvolut auf: Herzrasen mit lange Zeit wachliegen und nicht einschlafen können, dann nachts viel zu häufig aufwachen und teilweise eine Stunde lang nicht wieder einschlafen können, kombiniert mit dem Sahnehäubchen viel zu früh aufwachen. Beim Schlafen zu versagen ist gefühlt immer noch ein Tabuthema und Schlafhilfen sowieso, deshalb schreibe ich das jetzt einfach mal so auf, wie es ist. Erfreulicherweise hat das Zopiclon in der Nacht von Freitag auf Samstag hervorragend gewirkt und mein „Nightly Recharge“-Status war ausnahmsweise nicht VERY POOR, POOR oder COMPROMISED, sondern GOOD. Eureka!
Trotzdem hatte ich am Samstag nicht wahnsinnig viel Power in den Beinen für die 3:45-stündige Grundlagenfahrt, aber dafür habe ich ein paar Höhenmeter für das Tron Bike gesammelt und die Watopia Pretzel abgeschlossen. Danach ging es für eine Yoga-Kombistunde aus Vinyasa und Yin Yoga in ein neues Yogastudio und auf dem Weg zum Nachmittagsmeeting gab es Karottenkuchen und beim Meeting selbstgemachtes Bananenbrot. #LifeIsGood


Aufgrund des Aha-Erlebnisses in der Nacht von Freitag auf Samstag (man wird superschnell müde und an den Einschlafprozess konnte ich mir gar nicht mehr erinnern) nahm ich voller Vorfreude am Samstagabend die zweite Tablette und freute mich auf ausgeruhte Beine für den langen Lauf am Sonntag – nur um am Sonntag dann mit bleiernen Gliedern aufzuwachen. Und ja, ich fühlte mich bereits beschissen bevor ich auf der Vantage V POOR für Nightly Recharge gelesen habe. Soll heißen: Auch Zopiclon ist kein Garant für erholsamen Schlaf. Dementsprechend verhalten war meine Begeisterung, als es bei perfekten 3°C und ein bisschen Nieselregen auf die Laufstrecke ging. Die ersten Kilometer fühlten sich auch gut an, aber ab Kilometer 12 war der Ofen trotz zweier PowerBar PowerGums und des leckeren Kuchens vom Vortag aus. Ich war aber noch 9 Kilometer von zuhause entfernt und die mittägliche Yogastunde rückte auch näher, so dass einfach nur nach Hause gehen keine Option war. Also Gehen-Laufen-Gehen. Ich frage mich, warum ich in solchen Situationen nicht einfach eine Pace finden kann, die langsam genug ist, dass meine Beine nicht innerlich absterben. Dazu waren weder mein Kopf noch meine Beine irgendwie in der Lage und auch der Gedanke an mein (neues) Power-Tier fürs Laufen hat nicht funktioniert (vielleicht ist es einfach immer noch nicht das richtige Tier). Einzig ein Pärchen, das in einer sehr moderaten Pace gelaufen ist, hat mir dann gegen Ende geholfen, zumindest wieder knapp 2 Kilometer am Stück zu laufen und mit zeitlichem Puffer wieder zuhause anzukommen. Ich hoffe, sie haben sich von mir nicht bedrängt gefühlt, weil ich so verhältnismäßig lange hinter ihnen gelaufen bin und dabei immer auf die roten Schuhsohlen der Frau gestarrt habe…

Nach diesem erneuten Laufdesaster rutscht mir das Herz schon ein bisschen in die Hose, aber was hilft’s, dranbleiben ist die einzige Option und ich weiß, dass ich einen Marathon (oder auch drei) laufen kann, also bleibt nur durchziehen und das Formtief heil überstehen. Mal sehen, wie das nächste Woche so wird, der Plan müsste jeden Moment kommen…