Nicht jede Woche Training ist gleich spannend und vor allem im Winter geht es mitunter recht eintönig zu. Wobei ich ja nach wie vor ungehemmt begeistert bin von Zwift und den Möglichkeiten, sich dort abzustrampeln beziehungsweise herumzutraben. Yoga stand diese Woche auch wieder auf dem Programm und sogar ein bisschen Akrobatik – wenngleich das wiederum eher passiv.
Wenn ich so nach draußen schaue und abwechselnd Schneeregen, Sturm, Sonne oder auch mal gar nichts sehe (es wird eben sehr früh dunkel), dann kann ich mir wie in jedem Winter gar nicht vorstellen, dass es jemals wieder warm wird. Aber spätestens zu meinem Saisonhighlight, dem Ironman Frankfurt 2020, könnten sich die Temperaturen wieder eher im oberen Bereich des Erträglichen aufhalten und den Gedanken daran finde ich aktuell sehr tröstlich, denn: Ich hasse die Kälte. Wer schon seit ein paar Wochen hier mitliest, dem dürfte mein Katzenjammer auch nicht ganz unbekannt sein. Wenn ich einmal nicht jammere, dann berichte ich übrigens aus meinem Trainingsalltag auf dem Weg zum ersten Ironman. Den Rest der Geschichte gibt es immer sonntags hier: Woche 84, Woche 83, Woche 82, Woche 81, Woche 80, Woche 79, Woche 78, Woche 77, Woche 76, Woche 75, Woche 74, Woche 73, Woche 72, Woche 71, Woche 70, Woche 69, Woche 68, Woche 67, Woche 66, Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.
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Das übliche Auf und Ab
Das mit dem Training ist so eine Sache. An Motivation oder Trainingsfleiß fehlt es mir definitiv nicht, dafür machen aber manchmal die Beine einfach nicht mit – vor allem dann nicht, wenn ich mal wieder beschissen geschlafen habe oder das Stresslevel über ein gesundes Maß hinausschießt. Wobei ich sagen muss, dass meine neuerliche Faszination für Yoga der Stressreduktion extrem zuträglich ist. Egal, ob Jivamukti Yoga oder Yin Yoga und egal, ob morgens, mittags oder abends. Außerdem nehme ich seit dieser Woche an einem sportpsychologischen Trainingsprogramm einer Studentin teil, die das als Gruppenprojekt mit 14 oder 15 Frauen über mehrere Wochen organisiert; einmal pro Woche gibt es ein Skype-Treffen und eine Hausaufgabe. Da fällt mir ein, dass ich zwischendurch die PMR-Vollentspannung noch zweimal machen muss, denn Trainingsinhalte sind die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und mentales Training.
Zu den „Aufs“ der Woche gehört übrigens eindeutig das letzte Zwift-Update mit all den neuen Route Badges für das erfolgreiche Abfahren vieler weiterer Routen. Abgefahren, sage ich da nur. Und natürlich habe ich mir eine Masterliste mit allen Routen samt Höhenmetern gemacht, die es jetzt abzufahren gilt. ZwiftHacks hat dazu eine Website mit den entsprechenden Infos. Ein weiteres Auf habe ich zwar schon vor zwei Wochen entdeckt, aber immer vergessen, es im Blog zu erwähnen: der Besenwagen-Podcast. Vor allem als Triathlet/in erfährt man hier jede Menge spannende Details über den Radsport und auch viel Gemenschel. Außerdem sind die Folgen meistens richtig schön lang. Ich habe mich immerhin schon bis Februar 2019 vorgearbeitet, Rollentraining sei Dank. Und bei der Wahl meines neuen Duschkopfes cum Duschschlauch fiel die Wahl NATÜRLICH auf Produkte der Marke hansgrohe. Ein Profitrikot würde ich ja nie anziehen, aber in der Dusche darf die Hommage schon sein. Passend zum Thema (… nicht) hier ein kleines Throwback-Foto aus Mallorca vom Long Course Weekend:

Hallo Recovery Week, oder: Es ist übrigens immer noch Herbst
Eigentlich ist es doch lächerlich, dass der meteorologische Winterbeginn 2019 erst am 22. Dezember um 5:19 Uhr ist, wenn eigentlich alles und alle gefühlt seit Mitte November auf Winter und Weihnachten eingestellt ist bzw. sind. Nach Halloween findet zumindest in unserer Hemisphäre so ein ziemlich abrupter Cut statt und der Herbst hat in den Köpfen ausgedient. Anders ist es in den USA mit Thanksgiving am vierten Donnerstag im November, das den Herbst irgendwie zu einem freundlicheren Abschluss bringt, denn da geht der Weihnachtstrubel gefühlt erst nach diesem Datum los. Dafür dann aber richtig. Das hat natürlich fürs Triathlontraining überhaupt keine Bedeutung oder Konsequenzen, aber nachdem ich auch diesen Post wieder mit „Herbsttraining“ taggen werde müssen, schoss mir das gerade so durch den Kopf. Was meint ihr denn dazu?

Jetzt aber zurück zum Thema und frisch in den Montag der Erholungswochegesprungen. Los ging es mit einem Schwimmset, das ich persönlich ziemlich großartig finde, weil es eine sehr exotische Kombi aus Schmetterling und Kraulen beinhaltet. Die geht so: 3 Züge Schmetterling nur linker Arm, dann 3 nur rechter Arm, dann 3 mit beiden Armen – dann 3 Züge Kraul nur linker Arm, 3 nur rechter Arm, 3 mit beiden Armen, und so weiter. Taugt mir einfach. Wenn ich jetzt dazu noch rotieren und Bälle jonglieren müsste, würde es schwierig werden, aber so ist es wunderbar meditativ und koordinativ ein bisschen spannender als der übliche Rest. Danach sollte es für 30 Minuten auf die Rolle gehen, aber ich habe natürlich 45 draus gemacht und bin Tempus Fugit gefahren.

Abends ging es dann wieder zum Jivamukti Yoga (letzte Woche fälschlicherweise als Vinyasa Flow bezeichnet, mea culpa) in die Nicht-Anfänger-Stunde, diesmal mit vielen Rückbeugen und Vorbeugen und Spaß. Morgen findet das nochmal statt, aber am 23. ist die Lehrerin nicht da, ich bin jetzt schon ganz verzweifelt deswegen.

Am Dienstag war nochmal ein relativ normaler Trainingstag, an dem ich eigentlich nur hätte schwimmen sollen mit vielen Technikübungen. Weil mein Bewegungsdrang aber etwas erhöht war, bin ich mittags noch kurz Stage 1 der Tour of London gefahren, allerdings die kurze Strecke.
Die Tour of London besteht aus fünf Rennen auf der London-Strecke in Zwift und jede Stage wird an zwei Tagen angeboten. Nachdem es den gesamten Rest der Woche dann nicht mehr gepasst hat mit den Terminen, werde ich wohl am 21. und 22.12. alle Stages nachholen, um mir das entsprechende Kit freizuschalten (wobei ich das Set eh nicht tragen werde, weil ich momentan immer nur im Strava-Premium-Kit herumfahre, denn Black is Beautiful, oder so). Vielleicht lasse ich das aber auch einfach sein. Vielleicht. Oder auch nicht. Es geht zwar um nichts, aber diese Rennszenarien gefallen mir doch ziemlich gut, weil man sich dann auch wirklich ins Zeug legt. Und abends ging es wieder zum Jivamukti Yoga für einen runden Tagesabschluss.
Wunder am Morgen und Akrobatik mal anders

Am Mittwoch wurde es dann etwas turbulent. Viel Zeit fürs Training war nicht (vielleicht auch besser so in der Recovery Week), aber EIN WUNDER GESCHAH! Ich bin im Halbschlaf zum insgesamt nun 12. Mal die Alpe du Zwift hochgekurbelt und SIEHE DA: Erstens bin ich auf Level 19 aufgestiegen und habe die Cool Shades freigeschaltet (endlich eine ordentliche Sonnenbrille, Style ist ja so wichtig). Und zweitens habe ich an dem verdammten Glücksrad ENDLICH so viel Glück gehabt, dass die Lightweight Meilenstein-Laufräder in meine Garage gepurzelt sind. Ich konnte es kaum glauben. Halleluja! Die verbliebenen 13 Male Alpe für das Masochist Badge werden jetzt natürlich in Überschallgeschwindigkeit ultraschnell funktionieren. Wobei ich vermutlich jemanden bräuchte, der mich anschiebt, damit ich das Badge für Alpe in unter einer Stunde bekommen kann. Irgendwann dann mal nächstes Jahr vielleicht.

Dermaßen euphorisiert konnte der Tag eigentlich kaum besser werden (zumal keine Zeit für Yoga war, das war äußerst traurig), aber er wurde tatsächlich noch besser bei einem Besuch des alljährlichen Tollwood-Winterfestivals in meinem schönen München. Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht dort war, weil es sommers wie winters doch irgendwie immer dasselbe ist. Aber wenn man ein paar Jahre lang einmal nicht dort war, dann geht man gerne mal wieder hin und entdeckt so bombastische Dinge wie gebrannte Macadamia-Nüsse in einer Kokos-Schoko-Yoghurt-Ummantelung. Oh Gott, sind die Dinger gut. Danach ist mir dann noch rund 75 Minuten lang permanent die Kinnlade heruntergefallen bei der Show „Paris de Nuit“ auf dem Festivalgelände. Die Artistinnen und Artisten (darunter ein Mann in den absolut krassesten High Heels) performen Akrobatikübungen im Spagat auf einem Seil liegend, die ich nicht einmal mit beiden Beinen auf dem Boden hinkriege. Oder in einer Schaukel / einem Ring hängend. Auf irgendwas balancierend. Auf einander gestapelt. Kreuz und quer. Halleluja. Interessant war natürlich zu sehen, dass keine und keiner an die 1,70 Meter herankommen dürfte, sprich: kleine, extrem gut durchtrainierte Menschen mit perfekt kurzen Hebeln und einem perfekt zentrierten Schwerpunkt. Extrem beeindruckend und sehr kurzweilig. Und schöne Fotos kann man natürlich auf dem Tollwood auch machen:

Schlaf? Welcher Schlaf?
Ein Blick auf die Vantage V zeigte mir dann am Donnerstag, dass meine letzte erholsame Nacht Schlaf diejenige vom 6. auf den 7. Dezember gewesen war. Nicht so prickelnd, das am 12. Dezember zu lesen. Dementsprechend hatte ich an den 60-minütigen Lauf auch keine großen Erwartungen – aber der lief wirklich super. Danach ging es wieder zum Yoga (herrlich, diese leeren Stunden am Morgen, das ist quasi Personal Training zum Preis einer Gruppenstunde) und anschließend für eine kurze Schwimmsession noch ins Gym.

Am Freitag war dann Tag der langen Radausfahrt (traditionell natürlich eigentlich samstags, aber ich hatte am Freitag etwas Zeitdruck und drei Stunden kurbeln geht schneller als zwischen den Disziplinen hin und her wechseln). Auf dem Plan stand Big Foot Hills mit ca. 64 km und ca. 700 HM, wobei ich dann noch 34 Kilometer flach hinten drauf gepackt habe und insgesamt 3 QOMs abstauben konnte (zumindest zeitweise). Für die 100 hat die Zeit leider nicht mehr gereicht, aber immerhin kam noch der Abschluss der Tour of California-Mission (zwischendrin ein bisschen flach fahren und Kilometer sammeln anstatt nur die Alpe für das Tron Bike zu fahren ist für den Kopf dann auch ganz schön). Tour of Italy als zweite flache Mission hat 2.000 Kilometer – und apropos Italy: Im Oktober gibt es 2020 auf Sardinien einen IM 70.3, das klingt äußerst spannend…
Hoch die Hände, Wochenende!
In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich unfassbar gut geschlafen. Wirklich un-fass-bar gut. Ohne Unterbrechungen, mit genug REM- und Tiefschlaf und wunderbaren achteinhalb Stunden. Ich fühlte mich wie neugeboren. Also hielt ich es für eine legitim gute Idee, den langen Lauf vom Sonntag auf den Samstag vorzuziehen. Allerdings war das Wetter früh morgen dermaßen beschissen, dass ich die 21,1 Kilometer im Gym auf den neuen Precor-Laufbändern (die beschissen sind, weil man nirgendwo Custom-Workouts einstellen kann, oder sehe ich das falsch? Und NATÜRLICH sind die NICHT Zwift-smart) – bzw. einem davon laufen wollte. Aber natürlich war erstmal die Batterie des ZwiftPod leer und dann war es so dermaßen warm im Gym, dass ich nach 60 Minuten das Handtuch geworfen habe und mit dem eigentlichen Samstagsprogramm weitergemacht habe, nämlich: Schwimmen und dann noch eine kleine Runde Zwift für die Mighty Metropolitan-Route.

Denn dann war es auch schon an der Zeit, aufzubrechen und sich für Yin Yoga in die totale Entspannung zu begeben. Meine RHR ist auch wieder auf 38 gesunken, das klappt wirklich nur in dem Kurs. Herrlich.

Am Sonntag wäre dann der lange Lauf draußen auf dem Programm gestanden, aber trotz strahlendem Sonnenschein hat mir die Winterdepression so richtig einen in die Fresse mitgegeben, so dass ich nach 11 Kilometern aufgegeben habe, um auf der Rolle noch eine kleine Runde namens Road to Ruins zu drehen (ein sehr passender Name, haha). Auf Zwift war dann auch mal wieder #NewBikeDay, denn für eine knappe Million Drops gab es das schnellste TT für flache & rolling Strecken auf meinem aktuellen Level, nämlich das Specialized Shiv Disc. Als nächstes auf dem Einkaufszettel: Specialized Shiv S-Works für hilly TT-Strecken und dann geht es ab Level 31 mit neuen TT-Laufrädern weiter. Bis dahin werden sich einige Drops ansammeln…

Glücklicherweise haben mir das neue (kotzhässliche) Bike und dann Basic Yoga die beschwingte Sonntagsstimmung zurückgegeben und somit geht es schwungvoll mit Elan und einem Bauch voller schokolierter und gebrannter Nüsse (oh Gott, ich liebe das Zeug) in die neue Woche. Ride On, und so.
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