Das Herbsttraining ist in vollem Gange, das Immunsystem macht bisher alles mit und zum Wochenende hin gab es sogar noch einen kleinen Szenewechsel – so könnte doch eigentlich jede Woche enden; vielleicht aber mit ein paar Grad Celsius mehr, wenn ich einen Wunsch frei hätte. Aber ein bisschen Abhärtung für die verweichlichte Triathletin ist vielleicht auch gar nicht schlecht…
Wobei ich meinen Status als Weichei mit Stolz und Würde trage. Denn bei allem Fleiß für das Herbsttraining bringe ich es immer noch nicht über mich, mit dem Rennrad frierend meine Runden draußen zu ziehen, wenn doch Zwift in den eigenen vier Wänden so viel bequemer und effizienter ist. Aber wenigstens zum Laufen traue ich mich nach draußen. Es soll ja auch Leute geben, die sich aktuell auf die Weltmeisterschaft im Eisschwimmen vorbereiten, aber man muss ja nicht alles mitmachen. Was ich hingegen auf jeden Fall mitmachen werde – wenn die Gesundheit mitspielt – ist der Ironman Frankfurt 2020 am 28.06.2020. Denn darum geht es hier im Blog immer sonntags mit einem kleinen Recap der Trainingswoche. Okay, manchmal ist das Recap auch größer, aber in der Nicht-Wetkampfsaison sollten sich die Schachtelsätze in Grenzen halten. Den ganzen Rest der Geschichte gibt es übrigens hier: Woche 82, Woche 81, Woche 80, Woche 79, Woche 78, Woche 77, Woche 76, Woche 75, Woche 74, Woche 73, Woche 72, Woche 71, Woche 70, Woche 69, Woche 68, Woche 67, Woche 66, Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.
Natürlich freue ich mich über Unterstützung bei der Umsetzung meines definitiv langfristig angelegten Langdistanz-Triathlon-Vorhabens – das heißt, dass es nach dem Ironman Frankfurt 2020 auf jeden Fall noch weitergehen soll, beispielsweise 2021 mit dem Challenge Roth. Ein Klick auf das obige Bild führt zu meiner PayPal.me-Seite mit der Möglichkeit, mich einmalig flugs zu sponsern. Wer Lust hat, kann meinen Lagerbestand auf eBay reduzieren, mir mit Material von meiner Amazon-Wunschliste aushelfen, mit mir auf Kleiderkreisel tauschen (Link auf Anfrage) die Werbeanzeigen auf meiner Website anklicken, mich als Freiberuflerin anheuern (Redaktion, Lektorat, Übersetzung und so manches mehr), meine Fragen auf Quora anklicken und beantworten, meine Projekt Iron(wo)man Facebook-Seite liken – und gerne auch die von Triathlon Rennberichte. Auf Wunsch namentliche Erwähnung (oder nicht). Besten Dank!
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Berlin, Berlin, wir fahren nach… naja, ihr wisst schon
Bei der Verlosung für den London Marathon hat es nicht geklappt, beim Tokyo Marathon war ich ebenfalls nicht erfolgreich – aber beim Berlin Marathon hat es funktioniert: Ich bin dabei am 27.09.2020, wenn es für 42,2 Kilometer durch die Hauptstadt geht! Ick freu mir! Ich verspreche auch hoch und heilig, dass ich als Bayerin garantiert nicht berlinern werde. Ich hoffe, dass von Pushing Limits bzw. Triathlon Crew Cologne auch bald der Rabattcode für das Gaijin Hotel in Berlin kommt, denn dort bekommt man auf Wunsch mit der Zimmerbuchung eine smarte Rolle samt Bike ins Zimmer gestellt und das wäre doch knorke (sorry). Oder vielleicht ist das Wetter dann ja noch gut genug, um ein paar Runden in und um Berlin zu drehen, wenn man schon einmal da ist. Wunderbar, damit ist wieder ein Highlight der Saisonplanung 2020 gesetzt.

Apropos Pushing Limits und Triathlon Crew Cologne: Die Jungs haben ihre heiß begehrten Hoodies von der Tour in ihren Shop gepackt und mit Rabatt kam das Ding auf 50 Euro. Da ich sowieso noch einen Pre-Post-Race-Hoodie benötigte, habe ich mir natürlich einen bestellt. Bin sehr gespannt darauf.

Ansonsten war am Donnerstag noch ein Triathlon-Live-Expertentalk mit Pushing Limits in Person von Bocki und Niklas Görke, für den man sowohl vorab als auch live währenddessen Fragen einreichen konnte. Mitgenommen habe ich erstens einen Spruch von Niklas Görke, den ich so zu 100% unterschreiben kann: „It’s simply, but not easy.“ Gemeint war damit der Ironman und simple bedeutet schlicht und ergreifend, dass Training bzw. Konsistenz im Training Key sind für den Erfolg, was ja relativ simpel ist. Not easy meint natürlich, dass das Unterfangen Ironman an sich – 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen – alles andere als leicht ist. Aber wenn es leicht wäre, dann würde es ja jede(r) machen. Motivation +1. Außerdem habe ich gelernt, dass HIT und LIT (High-Intensity-Training und Low-Intensity-Training) nicht nach der HF geplant werden sollten, sondern nach den Wattzahlen auf dem Rad und nach der Pace beim Laufen – abhängig natürlich von der FTP und den in einem Leistungstest ermittelten Zonen. Anlass für meine Frage dazu war die Tatsache, dass ich mir bei meinem eigenen Training manchmal nicht ganz sicher bin, ob ich tatsächlich in den HIT-Bereich komme, wenn meine HF auf dem Bike beispielsweise partout nicht über die 150 springen will in einer harten Einheit. Zwei weitere von mir vorab gestellte Fragen kamen dann nicht mehr dran, aber die werde ich entweder bei der Carbon & Laktat Anrufbeantworter-Hotline stellen (ja, so etwas gibt es seit Neuestem), oder sie mir während des langen, wettkampffreien Winters einfach selbst beantworten.

Herbsttraining mit ohne Besonderheiten
Es ist ja vielleicht gar nicht so schlecht, wenn eine Herbsttrainings-Woche mal ohne größere Katastrophen oder besondere Ereignisse verläuft, denn in der Ruhe liegt die Kraft. Sagen zumindest die anderen, die etwas mehr Geduld mitbringen als ich. Am Montag hieß es ab aufs Rad und hoch die Alpe du Zwift zum insgesamt 9. Mal. Natürlich habe ich beim Prize Wheel am Gipfel wieder nicht die Lightweight-Laufräder erspielt, bin dafür aber schön konstant im Ausdauerwohlfühlbereich hoch, während ich einen neuen Triathlon-Podcast gehört habe. Danach ging es ins Gym für 2 Kilometer mit Drills und den üblichen Bestrebungen, mein Wassergefühl zu verbessern.

Am Dienstag bin ich zur Abwechslung für die ON/OFF-Session (20 x je 1 Minute hart und 1 Minute easy plus natürlich ein paar Extrakilometer) 10x den Volcano Circuit gefahren, da mir dieses Achievement noch gefehlt hat. Das Badge für 25x fehlt noch in der Sammlung, aber auch das ist früher oder später fällig. Auch diese Session lief gut, wenngleich die Power natürlich zum Ende hin ein bisschen nachließ. Danach ging es für knapp eine Stunde koppelnderweise an der Isar entlang – einer der besten Koppelläufe seit Langem und 5 Sekunden pro Kilometer schneller als in den vergangenen Wochen bei ähnlich langen Läufen. Das gibt Grund zur Hoffnung für das Lauftraining im Winter. Anschließend musste (Mitleid, bitte!) ich noch für eine kurze Schwimmsession ins Gym, da ich zuhause kein heißes Wasser hatte und nur zum Duschen ins Gym ist irgendwie auch Banane.
Lange Ausfahrt mit QOMs
Der Mittwoch begann erst einmal mit einer Riesenladung Koffein, Schlafstörung sei Dank. Auf dem Programm standen vier Stunden Grundlagenausdauer, also habe ich mir für meine müden Beine die flachste, trotzdem einigermaßen lange Strecke in Watopia herausgesucht und bin sie mit einigen Modifikationen (sprich: ohne den fucking Volcano Circuit) viereinhalb Mal gefahren, bis ich 130 Kilometer voll hatte und somit das Badge für den Century Ride. Die 160 Kilometer hebe ich mir für Weihnachten auf, insofern der Coach denn damit einverstanden ist. Apropos Coach: Die nächste Schwimmwoche steht wahrscheinlich in der Woche vor Weihnachten an und ich freue mich jetzt schon auf 20+ Kilometer Schwimmen.


Fun Fact: Bei meiner langen Zwift-Ausfahrt habe ich zwei QOMs geholt für 2x bzw. 4x ein Segment, das man nur bekommt, wenn man manuell sämtliche Hügel vermeidend in Watopia herumgurkt. Ich bin stolz auf mich.

Am Donnerstag standen dann 2×15 und 2×12 Steady-State-Intervalle an. Die vielen, direkt aufeinander folgenden Radeinheiten waren natürlich vom Coach nicht ganz so geplant, aber ich musste alles auf dem Rad vorziehen, da ich am Wochenende unterwegs nur Schwimmen & Laufen konnte. Trotzdem gingen die Intervalle irgendwie, denn Alpe du Zwift #10 rief lauthals und wartete am Ende natürlich wieder nicht mit den Laufrädern auf. Bis zum Tron Bike muss ich das Ding bestimmt noch 35x fahren und wenn ich die Räder bis dahin nicht habe, dann… fahre ich eben weiter. Hilft ja nix! Danach noch eine kurze Einheit im Gympool, um in weiser Voraussicht vor dem Wochenende ein wenig vorzuschwimmen.

Am Freitag hieß es dann Schwimmen, sowie Zwift für eine Stunde mit Fokus auf einbeinigem Kurbeln. Danach hatte ich allerdings noch so viel Lust und Energie, dass ich spontan 20 Minuten um den Block gesaust bin, denn die Beine waren richtig, richtig gut. Das muss wohl daran liegen, dass wir momentan nicht so wahnsinnig viel laufen (Fokus ist immer noch auf Bike) und es ist eine Wohltat, mit lockeren Beinen (naja, relativ locker, trainiert wird ja trotzdem) durch die Gegend zu springen. Wie ein junges Reh, ich schwör. Ein schöner #FriYay Wochenabschluss, #TGIF und so.
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Challenge des Monats und Grüezi, Züri
Anscheinend herrscht im November und Dezember so viel triathletische Langeweile, dass sich alle möglichen Leute alle möglichen und unmöglichen Challenges einfallen. Bei der TCC gab es zum Beispiel im November die Plank-Challenge und im Dezember die 999-Liegestütze-Challenge. Die Plank-Challenge habe ich genau einen Tag lang versucht (glorreich, ich weiß) und 999 Liegestütze sind… nun ja, etwas unspannend. Daher beginnt morgen (bzw. eigentlich am heutigen Sonntag) meine eigene Dezember-Challenge, obwohl mir wie immer alles andere als langweilig ist. Um die geht es aber dann nächste Woche, denn noch ist die erste Einheit nicht passiert. Worum es geht? Um Yoga natürlich, denn meine Theorie sieht folgendermaßen aus: Wenn ich mich eine gewisse Zeit lang dieser Sportart dauerbeschallungsmäßig kontinuierlich aussetze, dann kann ich irgendwann nicht mehr ohne und ziehe es auch durch. Wir werden sehen, wie das so wird. Jedenfalls habe ich heute meine ClassPass-Probemitgliedschaft aktiviert und probiere mich mal durch ein paar Yogastunden durch, bis ich wahrscheinlich am Ende beim Yoga in meinem Gym lande. Ich mache das übrigens immer so, gute Vorsätze werden am 1.12. beschlossen und umgesetzt, damit ich einen Head-Start vor dem neuen Jahr habe.

Aber die Hauptattraktion diese Woche war auf jeden Fall mein Kurztrip nach Zürich. Leider hat die Zeit (bzw. das Geld) nicht gereicht, einen Besuch bei Roy Hinnen im Schwimmkanal einzulegen, aber vielleicht kommt das ja noch. Zürich ist natürlich auch so eine Reise wert und natürlich hat man unterwegs dann oftmals einen anderen Trainingsrhythmus als zuhause. So kam es, dass ich am Samstag nicht wie gewohnt nüchtern morgens 60 Minuten locker laufen war, sondern relativ zeitnah nach einem sehr leckeren Frühstück. Das ist natürlich ein fataler, kapitaler Fehler.

Erstens hat man unheimlichen Durst, wenn man mit vollem Magen läuft. Zweitens schwappt der Nahrungsbrei natürlich ganz toll im Magen herum, wenn man mit vollem Magen läuft. Drittens geht die Herzfrequenz natürlich viel schneller nach oben, wenn man mit vollem Magen läuft. Und viertens fühlt es sich einfach beschissen an, wenn man mit vollem Magen läuft. Hinzu kommt, dass es in Zürich anscheinend keine einzige wirklich flache Straße gibt, so dass aus 60 Minuten easy quasi unfreiwillige Rampenintervalle wurden. Eigentlich wollte ich ja den Käferberg (Chäferberg) lauftechnisch erkunden, aber bis zu dem Berg war dann schon so viel bergauf, dass ich einfach da in der Gegend meine Rampen gelaufen bin. Zu meiner unglaublichen Belustigung erschien dann auf der Strava-Map nach dem Lauf links oben der Ortsteilname „Foltern“:

Natürlich stellte sich am Ende heraus, dass der Ortsteil natürlich nicht nur Foltern heißt, sondern Affoltern. Trotzdem lustig.

Danach ging es noch in eines der besten Schwimmbäder, das ich jemals gesehen habe, nämlich in das „Vorortschwimmbad“ Hallenbad Oerlikon. Gerüchten zufolge sind solche Bäder mit einem 50-Meter-Sportpool (!) in der Schweiz quasi überall Standard und es war wirklich wunderbar. Mittags nicht zu voll und mit ambitonierten Jugendschwimmklassen auf den Nachbarbahnen. Zuvor hatte mir noch eine Schweizerin quasi das Leben gerettet, weil ich natürlich keine 5 Franken (Stutz, wie man in der Schweiz sagt, wie mir ein Nichtschweizer sagte) für die Garderobe hatte – und sie schenkte mir einfach die passende Münze. Die hebe ich jetzt als Glücksbringer auf, so viel Freundlichkeit ist nahezu unglaublich.

Am Sonntag ging es dann auch schon wieder (mit ordentlich Schokolade im Handgepäck) in Richtung München. Jedoch nicht ohne bei Sprüngli noch ein paar Luxemburgerli zu kaufen, die Schweizer Antwort auf die französischen Macarons. Und nachdem ich fünf kaufen wollte, es aber nur Boxen mit vier oder acht gab, schenkte mir die überaus freundliche Luxemburgerliverkäuferin das fünfte Luxemburgerli gratis dazu. Das hebe ich allerdings nicht als Glücksbringer auf, die Dinger sind nämlich winzigklein und nur ganz frisch richtig lecker:

Dermaßen gestärkt ging es nachmittags dann noch ins Gym, um die verbliebenen 60 Minuten Laufen und die letzte Schwimmeinheit zu absolvieren. Der Lauf war erstaunlich großartig, obwohl ich sonst eigentlich nie nachmittags laufe und eigentlich dachte, dass das nur scheiße werden kann. Vielen Dank an die Luxemburgerli und meine generelle Tiefenentspannung nach dem Wochenende. So entspannt war ich tatsächlich das ganze Jahr nicht.

Die Schwimmsession habe ich dann um 700 Meter abgekürzt, nachdem ich am Vortag und unter der Woche ein bisschen mehr geschwommen bin als geplant. Summa summarum also eine sehr erfolgreiche Woche mit Herbsttraining, das insgesamt die folgenden Ausmaße angenommen hat (nachdem ich danach immer wieder gefragt werde): 19 Stunden und 12 Kilometer Schwimmen, 271 Kilometer Radfahren, 34 Kilometer Laufen.
So, dann volle Fahrt voraus für eine Woche mit viel Yoga. Hoffe ich.
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Zum Schluss noch der Hinweis auf die Projekt Iron/wo/man Facebook-Page, auf der es momentan nur sporadisch etwas zu lachen gibt, aber wenn, dann richtig – also lasst gerne ein Like oder ein Follow da: