Huch, da war sie schon: die Mitteldistanz beim Triathlon Regensburg. Es gibt wenig Aufregenderes als nach einer zumindest halbwegs erfolgreichen Tapering-Woche gespannt und leicht nervös am Start zu stehen… beziehungsweise Wasser zu treten, denn die rund 300 Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf der Mitteldistanz des Triathlons Regensburg (von insgesamt etwas mehr als 1.000 Athleten) starteten massig und massiv vom wogenden Wasser aus. Mit dabei waren eigentlich auch D. und D., zwei alte Bekannte. Aber dazu gleich mehr.
Training, Recovery, Traning, Race Week, Tapering, Race Day, repeat: So ungefähr sieht so eine Triathlonsaison aus, wenn man mehr als einmal an der Startlinie steht, um möglichst schmerz- und pannenfrei sowie halbwegs elegant über die drei Stufen Schwimmen, Radfahren, Laufen bis zur Ziellinie zu gelangen. Okay, Essen und Schlafen gehören auch noch dazu und viel Herumnerden und Geld ausgeben für Material. Meine Kompetenzen in diesen Bereichen sind mehr oder minder ausgereift, ergeben aber insgesamt zumindest schon einmal ein Paket, mit dem ich mich auf der Mitteldistanz wohl fühle… wenn es nicht gerade wieder 34°C auf der Laufstrecke hat wie im Kraichgau. Warum das Ganze mit dem Triathlon? Weil ich am 28.06.2020, wenn alles nach Plan läuft, an der Startlinie vom Ironman Frankfurt stehen werde, um mich dort der Triathlon-Langdistanz zu stellen. Die Mitteldistanz beim Triathlon Regensburg ist also ein wichtiger Zwischenschritt auf diesem Weg, denn Wettkampfhärte bekommt man im Wettkampf. Ich zwar noch nicht so sehr, aber hey, 11 Monate habe ich ja noch Zeit. Den Rest der Geschichte hin zum Ironman Frankfurt 2020 gibt es übrigens hier: Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.
Jetzt noch kurz die Werbung, und dann geht’s los: Der Ironman Frankfurt 2020 kann kommen und ich freue mich über Unterstützung bei der Umsetzung dieses, nun ja, „ausdauernden“ Vorhabens. Ein Klick auf das obige Bild führt zu meiner PayPal.me-Seite mit der Möglichkeit, mich einmalig flugs zu sponsern. Wer Lust hat, kann meinen Lagerbestand auf eBay reduzieren, mir mit Material von meiner Amazon-Wunschliste aushelfen, die Werbeanzeigen auf meiner Website anklicken, mich als Freiberuflerin anheuern (Redaktion, Lektorat, Übersetzung und so manches mehr), meine Fragen auf Quora anklicken und beantworten, oder meine neue Facebook-Seite liken. Auf Wunsch namentliche Erwähnung (oder nicht). Besten Dank!
Wer nicht plant, der nicht gewinnt… oder so.
Es ist ja manches Mal in meinen bisherigen Beiträgen schon ein bisschen angeklungen, dass ich gerne vorausplane und mich immer wieder gerne vom Unplanbaren überraschen lasse, das meine Pläne durchkreuzt. Damit wieder ganz wunderbar viel dazwischen kommen kann, habe ich mich püntklich am 1. August für den Tokyo Marathon registriert, der am 1. März 2020 stattfindet. Die Registrierung kostet erst einmal nichts (sehr sympathisch) und die Auslosung der Plätze erfolgt im September. Ich bin gespannt – denn die Big 5 oder Big 6 Marathons sind natürlich auch so ein Ziel fürs Leben, das auch so halbwegs zum Ironman-Training passt (oder, Coach?).
Außerdem habe ich aus Neugierde mal wieder Hürzeler angeschrieben, da meine Lieblingsradsportferienfirma im Oktober/November 2020 eine Radfernfahrt auf Hawaii anbietet, die praktischerweise genau an meinem Geburtstag endet. Und wer weiß, vielleicht braucht man da ja noch einen (nicht ganz so schnellen) Guide? Wir werden sehen, das ist ja noch eine ganze Weile hin. Herrlich, dieses Pläneschmieden.
Momentan nicht geplant ist jedenfalls eine Leistungsdiagnostik. Eigentlich würde es Sinn machen, die Ende Oktober wie letztes Jahr noch einmal zu machen, um den Fortschritt zu dokumentieren, aber da die erste Jahreshälfte gesundheitsbedingt ja mit einem Rückschritt begonnen hat und ich immer noch nicht wieder auf dem Vorjahreslevel bin, wäre das mehr demoralisierend als sonst irgendwas. Dafür dann vielleicht nach dem Winter, also kurz vor der Mitteldistanz beim triathlon.de CUP München im Mai – ich warte immer noch gespannt auf die Ankündigung der Radstrecke, damit ich – haha – mein Rennen planen kann. Da fällt mir ein, dass ich in der turbulenten Woche doch glatt den Race Plan für Regensburg vergessen habe…
Tapern, was das Zeug hält für die Mitteldistanz beim Triathlon Regensburg
Nach den Umbauarbeiten bei äußerst wechselhaftem Wetter am Sonntag und mit der Aussicht auf eine stressige Woche hat mich der Schlafstörungsvirus zunächst einmal wieder erwischt und mir einen sehr platten Montag beschert, an dem die Energie erst spät kam für die geplante Schwimmeinheit – und das Wetter ließ auch zu wünschen übrig.. Dafür war der Dienstag wirklich schön: Nach einem Anflug von Bettflucht ging es zum 6:46 Uhr morgens aufs TT zur letzten langen Ausfahrt vor dem Triathlon Regensburg am Sonntag. Ich bin wie in der Woche zuvor die Strecke direkt am Ostufer des Starnberger Sees entlaggefahren und dann ein bisschen wellig übe das Landesinnere jenseits von Wolfratshausen wieder zurück, insgesamt entspannte 102 Kilometer. Kurz habe ich überlegt, ob mir noch einmal die Rampe bei Eurasburg geben soll, aber dann davon abgesehen, denn eigentlich hätte ich auch laut Trainingsplan gar nicht so lange fahren dürfen…
An dem Tag kam dann auch zum allerersten Mal mein neues, aerodynamisches und verdammt genial klingendes Hinterrad zum Einsatz: die 2017er Version des Swiss Side Hadron Ultimate 800, das D. mir anstelle des Leeze-Laufradsatzes (dessen Hinterrad zu breit für meinem Rahmen/meine Bremse war) verkauft hat. Natürlich ist es budgettechnisch nicht ganz so clever, sich ein gebrauchtes Hinterrad zu kaufen, das fast so viel kostet wie ein ganzer gebrauchter Laufradsatz, aber… Ratio und Triathlon, das passt einfach nur ganz bedingt zusammen, zumindest bei mir. Und die Swiss Side-Räder sind nun einmal ein absoluter Traum. So auch dieses Hinterrad, denn weder mit schleifender Bremse noch mit sonstirgendetwas gab es auch nur ansatzweise ein Proble. Genuss pur, auch wenn die roten Highlights noch mit Decals entsprechend überklebt werden müssen. An der Stelle dann gleich die Frage: Warum gibt es die farbigen Decals für 19,90 Euro nur für Kreuz und Streifen, das Blackout-Set aber nur als Gesamtpaket für 49,90 Euro?! Gibt es nicht irgendwo einfach nur Kreuz und Streifen in Schwarz? Der Rest ist für die 2017er Version der Räder nämlich nicht zu verwenden – aufgrund des Musters auf den Felgen? Aufgrund des Materials? Ich weiß es nicht, aber das steht zumindest auf der Herstellerseite.
Jetzt kann die Stylepolizei natürlich wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil die Kombination aus Luxusklasse-Hinterrad und Systemlaufradsatz-Vorderrad nicht ganz so aerotisch aussieht. Aber das wird schon noch, kommt Zeit, kommt Budget für ein Vorderrad! Es wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit eines von Lambda Racing – das DTSwiss Dicut 14000 wäre zwar baugleich und ein „echtes“ Hadron in 485 oder 625 (ich höre Dich in meinem Ohr, lieber D. – „Nimm‘ das 600er!“) wäre zwar am allerbesten, aber die Dinger fallen leider auch nicht vom Himmel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Wochen noch jemand umsteigt auf Scheibenbremsen und daher seine Laufräder loswerden will, idealerweise vorne ein normales Swiss Side und hinten eine Scheibe fährt und daher die Scheibe und das Vorderrad separat verkauft… Mal sehen, ein paar Wochen gebe ich dem Ganzen noch, ansonsten wird es das Lambda. An dieser Stelle auf jeden Fall schon einmal ganz herzlichen Dank an J. & T. von Lambda-Racing für die wahnsinnig schnelle und nette Antwort!
Nach der Ausfahrt hieß es dann einmal wieder 10 hart, 10 easy als Koppellauf (statt wie üblich 10 und 20, weil wir ja diese Woche tapern, höhö) und damit war ein wirklich gutes Training im Sack und ich ebenso. Naja, ein bisschen zumindest.
Noch mehr Tapern und Cryosizer
Guter Schlaf war den Rest der Woche tatsächlich absolute Mangelware, also das genaue Gegenteil der schlafmäßig recht guten zwei Wochen zuvor. Warum? Keine Ahnung. Wie immer. Deshalb habe ich bei dem kurzen Taperinglauf am Mittwoch dann auch nicht 3 x (3 Minuten hart + 1 Minute härter), sondern drei Hill Repeats à vier Minuten gemacht, denn das haben meine müden Beine hinbekommen. Außerdem ist die Gefahr, beim müden Laufen über die eigenen Füße zu stolpern, signifikant erhöht. Es fühlt sich wirklich teilweise so an, als hätte man keine richtige Kontrolle über die eigenen Beine und würde die ein nasser Sack in sich zusammensinken, wenn man anhält.
Die Drills im Gympool danach waren dafür super und trotz Ruhetag am Samstag bin ich bis Freitag auf insgesamt 12.3 Kilometer im Wasser gekommen. Im Gym habe ich auch wieder einen Triathlonbekannten getroffen, bei dem ich nicht weiß, ob wir schon einmal Namen ausgetauscht haben, von dem ich aber weiß, dass er in Frankfurt war… Und wir sind uns auch schon beide im Neo im Gym begegnet, falls sich jemand daran erinnert. Jedenfalls wollte er eigentlich auch Regensburg machen, bis das sommerliche Sozialleben reingegrätscht ist (mein bisheriges soziales Highlight 2020 findet glücklicherweise schon am 6. Juni und somit vor Frankfurt statt, das ist alles schon – haha – geplant). Am Nachmittag ging es dann zum dritten Mal nach Schwabing auf die Leopoldstraße zu Cryosizer, um den Regenerations- und Kalorienverbrennungsprozess mit -150°C kaltem Stickstoff anzukurbeln. Ich bin mittlerweile sicher, dass der Regenerationseffekt kein bloßer Marketinggag ist. Ich habe in den letzten beiden Wochen das Stretching mal wieder schmählich vernachlässigt, aber meine Hüftbeuger sind nicht steif und angespannt und meine Beine fühlen sich frischer an. Besonders genial ist es natürlich, wenn man aus der Hitze direkt in die Kältekammer geht, aber auch am recht kühlen Mittwoch war es nicht schlimm. Kann man definitiv empfehlen.
Am Donnerstag ging es dann weiter mit Schwimmen am Morgen und danach zwei Stunden Sweet Spot-Intervalle auf dem Spinningbike. Ich ärgere mich ein bisschen, dass mein Kilometerkonto dieses Jahr bislang so mager aussieht, aber das liegt einfach daran, dass ich erstens insgesamt etwas weniger mit dem Rad unterwegs bin und zweitens die Intervalle auch jetzt im Sommer auf dem Spinningbike mache, weil es einfach effektiver ist und sich besser steuern lässt. Auch wenn ich ab sofort Handtücher ins Gym gegen die Wasserlache mitnehmen muss, obwohl ich sie bislang immer bestens mit Papier bewältigen konnte. Ich vermute aber, dass Handtücherwaschen umweltschonender ist als Einmalpapierhandtücher wegschmeißen.
Der Freitag bot dann ein ungeahntes kleines Wochenhighlight zwei Tage vor der Mitteldistanz im Triathlon Regensburg: Ich bin mit dem ROKA-Neo (mittlerweile das dritte Modell, weil die anderen beiden Macken hatte und wahrscheinlich deshalb bei Wiggle auch so günstig waren…) ins Gym (ja, ich bin den Weg von zuhause bis zum Gym im Neo gelaufen, weil ich mich lieber unbeobachtet zuhause in das neue Modell reinzwängen wollte) und dort 1.900 Meter auf Zeit geschwommen – in 37:22 Minuten, das war zwei Minuten schneller als im Kraichgau. Wenn ich die Poolzeit jetzt am morgigen Sonntag aufs Open Water in Regensburg übertragen kann, bin ich die glücklichste Zweittriathlonsaisonstarterin auf diesem Planeten. Den Rest bis auf 3 Kilometer bin ich dann entspannt geschwommen und alles war gut. Es ist auch immer wieder lustig, nach einer Neopause wieder in die Gummihaut zu schlüpfen und die ersten paar Minuten durchs Wasser zu gleiten, bis man sich wieder an dieses unglaubliche Schwebegefühl gewöhnt hat. Zum Glück ist auch die Wassertemperatur in Regensburg im Verlauf der letzten Woche schön brav auf 21.7°C gesunken (ganz wunderbar hier abrufbar – und ich frage mich mal wieder, warum es in Zeiten der totalen digitalen Überwachung nicht solche Anzeigen für jedes verdammte Gewässer gibt, muss ich so ein System erst erfinden?), so dass Neoerlaubnis recht wahrscheinlich ist.
Danach bin ich gewohnt todmüde die fünf Kilometer mit kleinem Umweg nach Schwabing zu Cryosizer gejoggt – und habe dafür zum allerersten Mal die komoot-Navigation benutzt, also permanent während des Joggens mein Handy in der Hand gehalten und versucht, mich im Englischen Garten ausnahmsweise nicht zu verlaufen. Hat sogar ohne größere Zwischenfälle geklappt und ich bin in Schwabing durch eine Seitenstraße gelaufen mit einem Standesamt, in der ich noch nie war, dafür aber eine Hochzeit. Herrlich! Nach dem Cryosizer ging es dann gemütlich durch den Englischen Garten spazierend zurück nach Hause – München ist wirklich ein ganz traumhaftes Fleckchen Erde mit diesem riesengroßen deutschen Pendant zum Central Park in noch cooler.
Abends stand dann eine Fahrrad-Putzsession an, nachdem die Straßen am Dienstag doch noch ein bisschen feucht gewesen waren und sich etwas Dreck am TT gesammelt hatte. Aber das macht man ja gerne, wenn man dafür eine zuverlässig schnurrende Rennmaschine unter dem Po hat, bei der jetzt nur die Hinterradbremse wieder etwas nachgestellt werden muss, weil sie zu spät greift… Neverending Story. Neverending ist auch die Story mit der Toolbox von der FELT IA-Serie – ich hatte bei einem Händler nach den Maßen der Box gefragt und ob sie an die Stelle des Flaschenhalters am Sitzrohr passen würde, aber da kam leider noch keine endgültig klärende Antwort zurück…
Auf zum Mitteldistanz Triathlon Regensburg!
Für den heutigen Samstag hatte der Coach Ruhe verordnet, nur ein kurzer Tapering-Bikecheck war erlaubt… und kurzes Einschwimmen vor Ort, aber nach dem schönen Schwimmen gestern bin ich lieber 20 Minuten länger mit dem TT durch die Münchner City getingelt… und habe sogar mal wieder Pokal auf einem Stadtsegment abgesahnt, hurra. Das heute auch in den RRMUC-Teamfarben – und unterwegs habe ich ein bisschen Photobombing mit dem Apple Maps-Car gespielt, sprich: Ich bin dem Ding hinterhergefahren und habe dabei Grimassen geschnitten. Wenn ich die Bilder irgendwo finde, gebe ich Bescheid.
Danach folgte dann gleich noch TT-Putzrunde #2, denn von den Regengüssen der vergangenen Nacht waren die Straßen noch etwas feucht und dreckig. Aber auch das macht man gerne. Um 13:44 Uhr ging es dann mit dem Regionalexpress nach Regensburg, glücklicherweise ohne Umsteigen und das anfangs sehr leere Radmitnahmeabteil füllte sich sehr, sehr schnell mit Kinderwägen samt Menschen und Rädern. Unter anderem stieg zwischendrin auch eine Radlerin (im kurzen Rock?) mit einem camouflagefarbenen Stevens Prestige zu, das gepaart mit weißen Reifen, Sattel und Lenkerband echt gut aussah. Ich glaube, ich habe diese Prestige-Variante in freier Wildbahn auch schon einmal irgendwo gesehen… Viel witziger war allerdings, dass D. mit im Zug nach Regensburg saß – und zwar der D., der zusammen mit F. damals im Januar auf Lanzarote die Radausfahrten geleitet hat! Er macht morgen in Regensburg seine erste MD und hat dort letztes Jahr die OD absolviert. Die Welt ist manchmal wirklich klein…
In Regensburg angekommen trennten sich unsere Wege erst einmal zum Hotel-Check-In (ich am Bahnhof, er in unmittelbarer Nähe des Schwimmstarts), wir trafen uns dann bei der Startnummernausgabe wieder. Zwischendurch hatte Frank dann noch angerufen, der mit S. und M. zusammen morgen am Schelmengraben und an der Laufstrecke mit seiner neuen Anlage die Party schmeißen wird und mich zu einer Lokalität namens Oma in da Antn dirigierte, die sich als Biergarten Oma Plüsch an einem Restaurant namens irgendwas mit Ente herausstellte (Antn ist bayerisch für Ente).
Den Weg quer durch die Regensburger Innenstadt vom Hotel zur Startnummernausgabe bin ich übrigens wie so ein Smombie mit Ray-Ban-Aviator und Stöpseln im Ohr durch die Menschenmassen hindurchgewuselt, weil ich mir erstens binaurale Beats reingezogen habe (ASMR habe ich auch probiert, aber die Geräusche gehen mir einfach nur auf die Nerven), zweitens zwischendurch mein Tri Familia-Staffelradler J. für Roth 2020 geschrieben hat, der morgen beim Frankfurt City Triathlon auf der MD startet und drittens D. („Laufrad-D.“), der auch nach Regensburg kommen wollte, heute Asphaltkontakt hatte (glücklicherweise nur Schürfwunden) und deshalb morgen leider doch nicht kommen wird. Shit!
Nebenbei habe ich dann aber doch auch die wirklich schöne (wenn auch stellenweise volle) Innenstadt von Regensburg aufgesogen und ein paar touristische Fotos fürs Album gemacht. Es ist wirklich schön hier, falls ich das bislang noch nicht erwähnt habe:
Die Startnummernabholung verlief ereignislos und unkompliziert (okay, was soll da auch groß sein), die Messe war noch im Aufbau befindlich und neben ein paar entspannten Jugendlichen, die Graffiti an die Brücke sprühten (Lea bekommt Paul oder sowas stand da) und D. zeigte mir dann noch die gut überschaubare Schwimmstrecke, während ich Fotos von Enten machte:
Der Schwimmausstieg könnte etwas tricky sein, weil es sich um eine relativ steile, kurze Treppe handelt, dafür ist der Weg in die Wechselzone sehr kurz und alle Wechsel finden auch in der einen Zone statt. Meine Nervosität vom Vormittag (wo auch immer die herkam) war auf jeden Fall erst einmal eingedämmt und machte Vorfreude Platz. Nachdem es dieses Jahr die 30. Ausgabe des Triathlon Regensburg ist (und die zweite Runde mit Mitteldistanz, davor gab es dort ja eine Langdistanz), gab es zusätzlich zu den üblichen Goodies auch noch einen kleinen Rucksack, der sich bei genauerem Hinsehen als Trinkrucksack entpuppte. Klasse! Wenn meine riesengroße 2,5-Liter-Camelbak-Blase da reingeht, nehme ich den auch in Zukunft her.
D. und ich trudelten dann also in Richtung Entenoma und Frank kam uns mit M. und S. auf halbem Wege entgegen, weil wir natürlich mit der Schwimmstreckenbesichtigung zu lange gebraucht hatten. Die Einladung zur Before-Race-Party musste ich dann bedauerlicherweise ausschlagen, weil ich bereits zu dem Zeitpunkt (16:30 Uhr) liebend gerne ins Bett gefallen wäre. Stattdessen sind D. und ich noch in die Innenstadt, um Essbares aufzutreiben (D. Spaghetti Bolo bei einem von gefühlt fünf Italienern an einem Platz, untermalt von leidenschaftlich geträllerten Romantikschnulzen samt Gitarre von einem wirklich guten Sänger… und ich später dann Wraps bei dean&david) und dann ging es zurück ins Hotel. Das Zimmer ist diesmal wieder relativ minimalistisch, aber komfortabel genug dafür, dass ich sowieso eigentlich keine Zeit dort verbringe.
So, nachdem ich ordentliches Carboloading betrieben habe (Cheat Day geht vom Vorabend des Rennens bis zum Finisherbuffet nach dem Rennen, das sind sogar weniger als 24 Stunden, haha), werde ich jetzt noch meinen Race Plan für morgen schreiben und dann dank der binauralen Beats selig entschlummern, um morgen früh frisch und munter die MD zu rocken!
Rennbericht: Mitteldistanz beim Triathlon Regensburg
Auf besagter Mitteldistanz starteten am heutigen Sonntag neben knapp 200 Männern insgesamt 28 Frauen, 6 davon in meiner Altersklasse. Knackpunkt des gesamten Unterfangens war der Schelmengraben – eine 15%-Rampe, die es insgesamt zweimal zu durchfahren galt (anstatt wie 2018 viermal – zweimal reicht aber auch wirklich). Mit 75 Kilometern Rad und 20 Kilometern Laufstrecke war die MD ein wenig kürzer als Kraichgau, hatte weniger Höhenmeter auf dem Rad (730 umaradum) und eine flache Laufstrecke, die dafür aus vier Runden bestand. Geschwommen wurde im Kanal – rauf, wenden, runter. So viel zu den Fakten vorab. Meine Nervosität hatte sich in Schüben angekündigt – einmal bei der Anreise nach Regensburg (also von meiner Haustür bis ich im Zug auf D. traf) und einmal am Race Day bei der kurzen Kurbelei vom Hotel zum Bike-Check-In. In der WZ war dann aber alles gut – erstens strahlte die Sonne sanft mit ein paar Wölkchen vom Himmel, zweitens war entspannt mehr als genug Zeit für das Herrichten aller Utensilien und drittens trudelte dann auch D. ein und natürlich kam man auch mit den Platznachbarinnen und -nachbarn ins Gespräch – wie immer eigentlich.
In der WZ gab es für die MD’ler auch bereits gefüllte Radflaschen mit Iso und Wasser, so dass man bei Bedarf auch direkt vor Ort noch hätte aufstocken können. Nachdem ich für mein Setup mit 2,25l für die 180-km-Solofahrt aber neulich schon ein paar schiefe Blicke bekommen hatte, bin ich bei 1l Wasser im Spacaship plus 500ml Maurten 320 geblieben. Wie bereits erläutert, muss man für Maurten Wasser nehmen, das weniger als 40mg Kalzium pro Liter hat, sonst klumpt das Zeug. Und hier die glorreiche Erkenntnis dazu: Volvic-Wasser ist nicht nur sauteuer, sondern hat auch nur eine vernichtend geringe Menge an Mineralstoffen und eignen sich daher perfekt zum Anmischen für Maurten. Toll! Fürs Radfahren hatte ich später im Einteiler noch zwei Notfall-Powerbar-Hydrogels, falls ich die Aeroflasche mit dem Maurten verliere, aber das ist nicht passiert und die Gels habe ich auf dem Rad nicht gebraucht. Fürs Laufen hatte ich dann zwei Päckchen PowerBar PowerGums eingeplant und alternativ die Hydrogels, sowie ein Päckchen mit SaltStick FastChews. Dank den Dingern schwellen meine Finger bei langen Ausdauereinheiten nicht mehr so an, also alles eine Frage des Elektrolythaushaltes.
Schwimmen Mitteldistanz Triathlon Regensburg
Okay, back to the Wechselzone. Große Taschen durften nicht am Rad bleiben, sondern mussten an die Seite der WZ gebracht werden und waren dort sicher, weil auf der anderen Seite ein Zelt stand, also konnte niemand an die Taschen heran. Nach dem Einrichten der WZ trank ich noch meinen üblichen UltraSports Starter (zum Frühstück gab es bei dean&david gekauften Kuchen vom Vortag – saugeniales Banana Bread mit Johannisbeeren und eine Heidelbeer-Apfelschnitte mit Kürbiskernen oben drauf) und wanderte mit D. durch die Gegend (Wege nochmal durchgehen, das kann nie schaden), bis es Zeit für einen letzten Toilettenbesuch und das Neo-Anziehen war. Damit war dann auch das Dehnen erledigt, denn Neo-Anziehen dauert ja immer ein paar Minütchen, zumindest seit ich den exzellent passenden ROKA habe, bei dem ich mir aufgrund des Preises auch etwas mehr Zeit fürs Anziehen nehme als bei meinem alten gebrauchten Tri11. Im Neo ging es dann um 9:10 Uhr zur superknackigen WK-Besprechung und dann schnellschnell zum Schwimmstart um 9:30 Uhr. Die Zeit war etwas knapp bemessen, da sich natürlich nach der Besprechung nicht nur die knapp 230 MD’ler, sondern auch die erste Sprintwelle zum Schwimmeinstieg drängelte, aber man ließ uns mit den sexy schwarzen Badekappen dann glücklicherweise vor, so dass wir vier Minuten vor Start auch im Wasser waren und uns noch ein bisschen einpaddeln konnten.
Apropos Start: Vom Schwimmstart aus sah man nur die erste Boje, da der Kanal eine Biegung macht, und so herrschte da im Wasser ein bisschen Verwirrung, aber es gab ja nur eine Richtung und die letzte Boje sollte orangefarben sein. Ein paar Witze dazu im Umkreis der paddelnden Mitstreiter und meine Laune wurde mit jeder Sekunde besser – im Wasser hatte ich dann auch wirklich richtig, richtig Bock auf die ganze Sache. Nach dem Startschrei (kein Schuss und keine Tröte, aber schreien ist eh cooler) ging das Hauen & Stechen los; ich hatte mich mittendrin positioniert und bekam einige Male Schläge an Schulter und Beine ab, nahm das aber wie immer relativ gelassen und konnte recht schnell meinen Rhythmus schwimmen – hauptsächlich Zweieratmung, weil ich mich ziemlich oft orientiert habe aufgrund der unklaren Bojenlage. Nach ca. der Hälfte hatte sich das Feld so weit entzerrt, dass es keine Schläge mehr gab und ich mich nur noch mit der ganz leichten Strömung und den Bojen befassten musste.
Der Ausstieg aus dem Kanal erfolgte dann über eine gut abgepolsterte Treppe mit sehr vielen helfenden Händen. Als mein Blick auf die Uhr 38 Minuten anzeigte, war ich schon so happy, dass ich nur noch dämlich grinsend durch die Gegend gelaufen bin – anderthalb Minuten schneller als im Kraichgau vor zwei Monaten, das kann sich sehen lassen.
Radfahren Mitteldistanz Triathlon Regensburg
Der Weg in die WZ war superkurz (ein riesiger Pluspunkt bei der Veranstaltung), so dass ich nach knapp über zwei Minuten schon wieder aus der WZ draußen war – und das, obwohl ich meinen Neo ordentlich über die Stange gehängt habe, einen Riesenschluck aus meiner bereitstehenden WZ-Flasche genommen habe und sogar noch einen extra zuvor präparierten Schlauch mit Ventilverlängerung sowie die Gels in den Einteiler gestopft habe. Es lief einfach wie am Schnürchen! D. war etwa eine Minute nach mir aus dem Wasser und wir trafen uns noch kurz in der WZ, bevor es aufs Rad und in die Regensburger Wildnis ging. Ich war ja letztes Jahr zur Radmarathon-RTF „Welt-Kult-Tour“ schon einmal in Regensburg (und als in Bayern aufgewachsenes Kind natürlich auch schon einmal), aber ich habe null Komma gar nichts an der Landschaft wiedererkannt. Mindestens zwei Segmente auf Strava haben sich aber überschnitten, also war es nicht gänzlich unbekanntes Terrain. Mit laut Strava 785 Höhenmetern hat sie auch durchaus ein paar Knackpunkte – zum Beispiel den ganz am Anfang kommenden (und bei zwei Runden zweimal zu durchfahrenen) Schelmengraben mit bis zu 15%. Der Witz an der Sache ist: Nach der 18%-Rampe bei Eurasburg und vollgepumpt mit Endorphinen war dieses, nun ja, Rämpchen gar nicht so schlimm. Vor allem deshalb nicht, weil in der ersten Runde Frank Horras mit Begleitung von S. und M. da stand und Party gemacht hat. Natürlich habe ich dann beim Vorbeipreschen (ok, preschen mit unter 10km/h ist vielleicht zu viel gesagt) auch gleich mal zurückgeschrieen und bin das Ding mit 305 Watt hochgekurbelt (hey, das ist viel für mich!).
Danach kamen zwei weitere, etwas längere Anstiege mit maximal 10%, sowie entsprechende Abfahrten und zum Schluss der Runde jeweils zur Belohnung 11 Kilometer eigentlich nur bergab, die den Schnitt schön hochgebracht haben. Der Asphalt ist überwiegend sehr gut, ein paar Unebenheiten gibt es aber natürlich wie eigentlich überall. Die Straßen waren nicht komplett für den Verkehr gesperrt, aber Helfer und Polizei haben sehr darauf geachtet, dass sich der Autokontakt auf ein Minimum beschränkt hat. Leider war das Verkehrsaufkommen auf der zweiten Runde dann aber doch relativ groß, so dass ich bei einer Abfahrt von zwei Autos in einer 30er Zone komplett ausgebremst wurde, bis ich sie dann aggressiv knurrend (sowas mache ich ja eigentlich nicht) überholt habe. Kostenfaktor: zwei Minuten maximal, also verschmerzbar. Der andere Knackpunkt war dann eine Passage jeweils kurz vor dem Ende der Runde: Zuerst ging es auf den Radweg unter einer Brücke hindurch, dann über ein kurzes Kiesstück (OH GOTT, MEINE NERVEN!) zu einer Brücke, deren Auffahrt aus einer 180°-Kurve bestand, ebenso die Abfahrt, und danach über kachelartigen Bodenbelag an der WZ vorbei wieder auf die normale Straße. Ich habe die ganze Zeit nur gebetet, dass die Reifen das mitmachen, und glücklicherweise ist gar nichts passiert. Ansonsten gab es noch ein paar scharfe Linkskurven und eine scharfe Rechtskurve (die weiß ich, weil ich scharfe Rechtskurven immer noch nicht so richtig kann), aber ansonsten keine größeren Hindernisse. Ausgeschildert war genug, Stimmungsnester gab es keine nennenswerten weiteren, aber das ist auf dem Bike sowieso nicht so wichtig, weil man da genug mit dem Fahren zu tun hat.
Nach den viel, viel zu kurzen 73 Kilometern (nicht nur viel zu kurz, weil die MD ja eigentlich 90 hat, sondern auch viel zu kurz, weil es einfach eine geile Radstrecke war), bin ich komplett happy mit 2:30 Stunden und somit einem 29er Schnitt (YES! Und das trotz der Höhenmeter) in die WZ gegondelt, wo zum allerersten Mal dann meine Eltern an der Strecke standen (gesehen habe ich eigentlich nur meine Mama, weil ich sie gebeten hatte, mit Winken und Jubeln auf sich aufmerksam zu machen, damit ich sie auch wirklich sehe – keine kann das so gut wie meine Mama, ich schwöre). Das hat mich tatsächlich dann so gepusht, dass ich gleich aus Versehen hinter die Absteigelinie gefahren bin und vom Kampfrichter angepfiffen wurde (ja, mit Trillerpfeife). Ich bin wieder ein Stück zurückgerollt und habe mich entschuldigt und wohl dafür auch keine Zeitstrafe bekommen. Glück gehabt. Die gewichtete Leistung lag bei durchschnittlich 197 Watt bei einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 135, meine Trittfrequenz lag im Schnitt bei 83, Maximalgeschwindigkeit 73,1. Und wie ich vorhin auf Strava gesehen habe: Für die erste Runde, also die Strecke der OD (ich war auf der ersten vier Minuten schneller als auf der zweiten) habe ich den Platz-2-Pokal abgeräumt! Yeah! Wieder unter Berücksichtigung des Wissens, dass natürlich nicht alle Frauen ihre Leistungen bei Strava hochladen oder freischalten oder sie nach mir hochladen, aber ich bin ziemlich hin und weg.
Laufen Mitteldistanz Triathlon Regensburg
Der zweite Wechsel verlief auch problemlos, bis auf die Tatsache, dass ich erstmal fünf Bikes zu weit gelaufen bin, bis ich auf die Idee kam, mal nach den Nummern der Räder zu gucken. Also nochmal Kommando zurück und dann Schlauch aus dem Einteiler raus (dass ich daran gedacht habe!), PowerGums rein, Brille und Visor auf, Socken und Schuhe an und dann kurz planlos in der Gegend herumschauen, bis ich den Helfer gefunden habe, der mir den eigentlich wirklich ganz einfachen Weg auf die Laufstrecke zeigte. Wechselzeit wieder etwas über 2 Minuten, das hätte natürlich schneller gehen können, aber ich mache das ja zum Spaß und nicht für Geld.
Meine Beine haben sich zu Beginn wirklich grandios angefühlt – das Maurten-Zeug ist wirklich genialen; oder vielleicht lag es einfach auch daran, dass ich sonst vor dem Training ja nie frühstücke, geschweige denn so euphorisiert durch die Gegend hüpfe. Zu Beginn der Laufstrecke gab es gleich eine Verpflegungsstelle mit drei Wassersprenklern und für mich Wasser und dann ging die erste von vier Runden so richtig los. Bei Kilometer 1 stand dann auch Frank Horras schon wieder mit seiner Truppe und der großartigen Musikanlage und auch ansonsten gab es auf dem ersten Drittel der 5-Kilometer-Runde (und also auch auf dem letzten Drittel) viel Anfeuerung. Danach ging es von Asphalt auf Kies/Sand/Erde und wurde etwas ruhiger, was aber auch nicht schadet, weil man den eigenen Rhythmus besser findet. Besonders witzig war ein einsamer Rasensprenger, der mitten auf der Strecke stand und zu wenig Wasser abgab, als dass man es wirklich hätte spüren können, dafür aber den Boden so durchnässt hat, dass schöne Matschpfützen entstanden sind, die zumindest die Füße beim Hindurchlaufen erfrischt haben. Haha.
Ansonsten bin ich auf der ersten und zweiten Runde erstmal jeden Kilometer ein bisschen langsamer geworden, bis sich mein Körper dann damit abgefunden hatte, dass immer noch nicht Schluss ist und den Dieselmotor angeworfen hat. Auf den ersten beiden Runden habe ich auch insgesamt ein Päckchen PowerBar PowerGums irgendwie hinuntergewürgt, weil die Dinger sich in der Packung irgendwie halb aufgelöst hatten, obwohl es längst nicht die Temperaturen hatte wie im Kraichgau. Tatsächlich war es auf dem Rad grandios mit einem Mix aus Sonne und Wolken bei irgendwas um die 24°C und auch beim Laufen wurde es nie wirklich heißer als 27°C und zwischendurch kamen auch immer mal wieder Wolken. Beste Voraussetzungen also für eine persönliche Bestzeit. Auf den Runden 2, 3 und 4 gab es dann neben Frank & S. noch Zusatzanfeuerung von meinen Eltern und somit war klar, dass ich das Ding einfach durchlaufen will, egal wie. D. überholte mich einmal kurz auf der ersten Runde, aber an der Verpflegungsstelle überholte ich ihn dann wieder und wir trafen uns auf jeder Runde einmal wieder. Getroffen habe ich auch C. aus dem Gym – man sieht sich halt einfach auch immer wieder. Triathlon ist geil. Die Triathlon-Gemeinschaft ist geil. Kann man nicht anders sagen.
Weniger geil war dann natürlich die vierte Runde. Auf der dritten habe ich ein PowerBar-Hydrogel geschlürft und mich ein bisschen geärgert, dass ich die vom Veranstalter bereitgestellten Schwämme nicht mitgenommen habe: Auf der Strecke gab es aus Umweltgründen keine Extraschwämme, aber jeder bekam zwei mit den Startunterlagen – eine Super-Aktion! Meine lagen aber wie gesagt leider in der Wechselzone und wunderten sich, was sie da wohl sollten. Also schön an jeder Verpflegung – wenn nicht so viel los war – zwei Becher Wasser genommen und einen getrunken, einen über den Kopf geschüttet. Der über den Kopf geschüttete Becher brachte auch gefühlt tatsächlich immer mehr als der getrunkene. Ansonsten habe ich zwischendurch auf der Laufstrecke auch mal ein bisschen gefröstelt, also Zeichen dafür, dass mein Körper das Herunterkühlen ganz super gemanagt hat. Toll gemacht, bin stolz auf Dich. Und die vierte Runde – naja, irgendwann muss es ja anfangen wehzutun. Ein zweites Gel hat mir auf den letzten Kilometern geholfen, ebenso wie das Kompliment einer Zuschauerin für den Zoot-Trisuit (ich liebe dieses Ding, auch wenn es auf dem Rad an den Beinen hochrutscht und ich wie schon im Kraichgau wieder mit ein bisschen Chafing zu kämpfen hatte) und wie meine Mitstreiterin A., die ich in Runde 3 zum Weitermachen motiviert habe, während sie mich in Runde 4 ein bisschen mitgezogen hat. Einfach klasse!
Als ich dann zum letzten Mal an Frank vorbeikam und A. sowie eine andere Mitstreiterin vor mir hatte, sagte Frank noch zu mir: Die da vorne, die must Du kriegen! – und gesagt, getan, die Dame eins vor mir habe ich noch gekriegt, auch wenn ich nicht wusste, ob sie in meiner AK ist, weil mir das bei dem genialen Rennverlauf einfach dann auch irgendwie egal war. Nach einem kleinen Zielsprint und der großen Frage, ob die V einen Kilometer zu wenig gemessen hat, oder ob es statt der versprochenen 20 wirklich nur 19 waren, habe ich dann natürlich völlig verschwitzt erst einmal meine Eltern umarmt (höhö), ein Foto machen lassen und dann am Mini-Finisherbuffet einen Snack zu mir genommen. Das Finisherbuffet war tatsächlich im Vergleich zu allen anderen Veranstaltungen dieses Jahr ziemlich minimalistisch gehalten mit Käse- und Wurstsemmeln, Obst, Tomaten, selbstgemachten Müsliriegeln und alkoholfreiem Bier / Wasser / Cola. Dafür ist die Medaille schön und futtern kann man ja auch später noch.
Insgesamt war ich nach 5:04 Stunden bei 1,9 (bzw. 1890, ich bin wieder zehn Meter weniger geschwommen laut Uhr, haha) plus 73 Bike plus 19 (20?) Laufen im Ziel und wirklich sehr, sehr happy damit, weil ich auf dem Bike den Intensity Factor (IF) getroffen habe, der auch für die Langdistanz gut wäre und weil ich die 20 Kilometer einfach durchgelaufen bin und auch noch ein bisschen hätte weiterlaufen können, ohne gehen zu müssen. In meiner AK bin ich damit nicht auf dem Treppchen gelandet und insgesamt bei den Frauen wieder mittleres Mittelfeld, aber das ist erst einmal nicht so wichtig – wenn ich die Leistung jetzt auf den Ironman übertragen kann, also 1:57/100m Schwimmen, 29km/h Bike und um die 5:45min/km Laufen und vor allem so lange wie möglich durchlaufen, dann bin ich nächstes Jahr die glücklichste Ironman-Finisherin der Welt. Aber bis dahin wird noch viel, viel Zeit und Training ins Land fließen. Apropos Training: Morgen steht ja eigentlich komplett Ruhe auf dem Programm (bzw. Stretching/Mobi/Stabi), aber da die Radstrecke ja so viel zu kurz war, konnte ich mit dem Coach eine lockere Radausfahrt aushandeln, yeah!
Nachdem alles so fix vorbei war, habe ich dann in Ruhe meine Sachen gepackt, bin nochmal bei Frank, S. (die unter ihrem geilen Irokesenhut wahrscheinlich mehr geschwitzt hat als wir Läufer) und M. vorbeigefahren und dann locker ins Hotel gekurbelt. Dort dann geduscht, Flaschen saubergemacht, TrainingPeaks synchronisiert, Zugticket besorgt und um 16:14 Uhr einen Zug zum Münchner Flughafen erwischt (eigentlich hatte ich mit dem um 16:44 Uhr geliebäugelt, aber hey, je eher, desto besser). Mit im Zug war R., die ebenfalls an der MD teilgenommen und in ihrer AK Platz 1 gemacht hat. Ich hatte am Bahnhof noch Sommerrollen und Sushi besorgt und wir hatten auf der Fahrt eine tolle Unterhaltung über Triathlon und alles, was dazugehört. Ich freue mich ja immer, wenn jemand mit mehr Triathlonerfahrung ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert (deshalb mag ich ja den Triathlon-Podcast auch so gerne) – und die Dame neben uns im Radabteil meinte später dann auch zu uns, dass sie das alles sehr spannend fand. Die Dame hat wohlgemerkt in sechseinhalb Wochen mit 4.000 Kilometern eine gemütliche Quasi-Deutschlandumrundung gemacht, ist also auch keine Seniorensonntagsfahrerin gewesen. So eine war aber auch mit einer ganzen E-Bike-Flotte im selben Zug unterwegs, sehr zur Freude der Schaffnerin. Am Flughafen dann nochmal in die S-Bahn umsteigen und dann war der Rest des Nachhausewegs auch nur noch ein Katzensprung. Ausgepackt ist noch nicht alles, dafür ist der Blogpost fertig und der Bauch mit Nachtisch voll – das Kalorienzählen geht morgen wieder los und richtig gut essen am Tag vor dem Wettkampf und beim Frühstück am Race Day macht sich in Bezug auf die Performance wirklich bezahlt, also: no regrets und bis nächsten Sonntag!
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