Was soll das denn: Wintereinbruch in Deutschland! Kaum ist man aus den milden Gefilden der Azoren zurück, warten schon wieder die Wetterkapriolen. Aber gut, wenn mir das Wetter den Mittelfinger zeigt, zeige ich ihn eben zurück. Schließlich sind Regen, Wind und Wolken kein Grund, nicht das Bestmögliche im Training zu geben. Außerdem diese Woche: Warum ich jetzt zur wandelnden Mottenkugel geworden bin und was das mit meiner Trainings-Performance zu tun hat.
Eigentlich müsste ich heute auch noch eine ellenlange Abhandlung darüber schreiben, dass ich jetzt schon seit einem Jahr immer wieder sonntags einen (meist zu langen) Blogpost zum Thema Triathlon-Training für den Ironman 2020 in Hamburg raushaue. Losgegangen ist nämlich alles am 1. Mai 2018 mit dem Post zu Tag 1 meiner (äußerst naiven und bis zum Äußersten enthusiastischen) Ironman-Trainingsvorbereitung. Aber warum in der Vergangenheit schwelgen, wenn die Gegenwart doch so viele andere spannende Dinge zu bieten hat? Deshalb an dieser Stelle nur der Link zu Woche 52, denn auf der Seite finden sich hübsch aufgereiht alle anderen Beiträge des vergangenen Jahres. Mit einem Klick auf diesen Link geht es dann noch zu einem zufällig ausgewählten Post – die Angaben sind wie immer ohne Gewähr.
Zeit für die Werbung. Neue Felgenbremsen, Laufräder, Trainingslager und die bereits erwähnte Teilnahme am IM Hamburg 2020 stehen auf meiner Einkaufsliste und ich freue mich über Unterstützung zur Umsetzung meiner finanziellen Ziele, die wiederum einen Teil zur erfolgreichen Umsetzung der sportlichen Ziele beitragen. Ein Klick auf das obige Bild führt zu meiner PayPal.me-Seite mit der Möglichkeit, mich mit einer Einmalzahlung flugs zu sponsern. Wer Lust hat, kann meinen Lagerbestand auf eBay reduzieren, mir mit Material von meiner Amazon-Wunschliste aushelfen, über meine Amazon-Affiliate-Links Produkte für sich selbst kaufen (zum Beispiel die genialen PowerBar Power Gel Shots, mehr dazu später), mich als Freiberuflerin anheuern, meine Fragen auf Quora anklicken und beantworten, meinen Stevens-Crosser auf listnride ausleihen oder mit mir radeln gehen. Auf Wunsch namentliche Erwähnung (oder nicht). Besten Dank!
Kleiner Nachsatz zu São Miguel
Die Resonanz auf meinen (nicht bezahlten!) Werbe-Blogpost über das wunderbare Eiland São Miguel war ziemlich (verhältnismäßig) überwältigend und ich bin gespannt, wie viele Reise-Enthusiasten dann demnächst bei Alberto auf der Matte stehen, um einen RR-Tour mit ihm zu unternehmen. Wunderbar. Was ich noch kurz erwähnen wollte und sollte: Die Lebensmittel sind so günstig, dass man als leidgeplagte Münchnerin nahezu wahnsinnig werden könnte. 55 Cent für einen Espresso? 10 Euro für zweimal Wasser, zweimal Käse-Tapas und einen kleinen Beilagensalat? Hell, yeah! Dafür sind Körperpflegeprodukte wiederum verhältnismäßig teuer, wobei man davon ja auch nicht so wahnsinnig viel braucht, wenn man ohnehin zum Sporteln dorthin will. Flüge ab DE mit TAP (und teilweise Lufthansa) gibt es Nonstop ab FFM und ansonsten mit einem Aufenthalt in Lissabon (z.B. ab München). São Miguel ist zwei Stunden hinter Deutschland (Lissabon eine Stunde, also Achtung bei der Zeitumstellung am Flughafen Lissabon), also ist Jetlag kein Thema (und sowieso Einbildung). Man sollte allerdings am besten einen Sitz am Notausgang (oder im vorderen Bereich der Maschine) buchen, weil die Beinfreiheit nur bis 1,65 Meter erträglich ist. Dafür gibt es bei TAP einen kostenlosen Snack und Getränke (danke, Star Alliance). Die azoreanische Airline SATA (Azores Airlines) hat im Sommer meist eine Promotion, mit der man innerhalb von zwei Wochen alle anfliegbaren und anschiffbaren Inseln bereisen kann. Kann ich allerdings aktuell noch nicht bestätigen. Und jetzt ist sowieso erstmal sparen für die nächste Reise angesagt!

Gedanken zum Wetter und die Sache mit Buschhütten
Ach ja, das Wetter. Eigentlich sollte der Winter in Form von den Eisheiligen ja Mitte Mai nochmal den Frühling aufwirbeln, aber wenn das jetzt stattfindet anstatt Mitte Mai, dann bin ich auf jeden Fall happy. Ein vorsichtiger Blick aufs Wetter zeigt zumindest Stand heute, dass es in den kommenden zwei Wochen etwas besser wird als es in der vergangenen Woche war. Wichtig ist einerseits der 12. Mai in Bruchsal im Kraichgau, denn an diesem Tag gibt es den Bikeday auf der Strecke des IM 70.3 Kraichgau, der am 2. Juni auf meiner Liste als allererste Mitteldistanz steht. Wetter.com sagt momentan 18°C und „leicht bewölkt“, damit kann ich absolut leben. Vielleicht reicht es dann sogar noch für eine Open-Water-Session im Hardtsee. Ich freue mich wie ein Schnitzel darauf, die Strecke mit dem TT zu erkunden und werde das ganz, ganz easy und locker machen, um mir keinen zusätzlichen Druck zu machen. ES KRIBBELT IN DEN BEINEN!
Wichtig ist dann auch noch das Wetter am 18. Mai für den 6. triathlon.de CUP München für meinen ersten Wettbewerb der Saison (und da steh ich auf der Liste des Triple-Tri – Fun Fact: Im Dunstkreis der Veranstaltung gibt es sowohl die Schreibweise Trippel-Tri als auch Tripple-Tri und Triple-Tri, das fällt mir als Rechtschreibpolizei natürlich sofort auf). Bis jetzt heißt es da 20°C und wolkig, das wäre natürlich absolut BOMBIG! Bitte esst alle ordentlich auf, damit das auch wirklich so eintrifft.
Insgesamt ist es natürlich gut, dass der Hauptteil der Triathlon-Saison in Deutschland dann stattfindet, wenn es ein bisschen wärmer ist… oder zumindest etwas wärmer sein sollte als am heutigen Sonntag in Buschhütten bei der Kurzdistanz, die es sogar in die SPORTreportage und in die Sportschau geschafft hat. Denn da sah das Ganze mehr nach „deutschem Frühling“ aus, also: Winter. Dummerweise gab es den angekündigten Live-Stream von HR online dann doch nicht (warum?), aber triathlon.de hat natürlich schnellstens einen Artikel rausgehauen – und Jan Frodeno hat sich die Krone von Buschhütten geholt, wohoo! Supertalent Laura Philipp hat ebenfalls die Krone eingesackt (und ihr Finish-Foto mit dem Band an der Finish Line nicht versaut, hihi), Interviews hier und hier bei triathloninsider auf YouTube. Wie schon erwähnt: Buschhütten war auch (fast ganz am Ende) in der SPORTreportage am heutigen Sonntag (mit dem großen Aufmacher, dass Jan Frodeno nach 250 Tagen sein „Comeback“ gegeben hat), und dazu gibt es noch ein dreiteiliges Videointerview auf der ZDF-Website: Teil I, Teil II, Teil III. Ich bin ja eigentlich noch nie großer Fan von irgendwelchen Sportlern oder Sportlerinnen gewesen, aber Jan Frodeno, Sebastian Kienle und eine ganze Batterie an Pro-Triathletinnen finde ich mittlerweile wirklich richtig gut. Wahrscheinlich werde ich im Kraichgau zum allerersten Mal in meinem Leben anstehen und mir ein Autogramm von einer Person des öffentlichen Lebens – sprich: Jan Frodeno – holen. Man ist anscheinend nie zu alt, um doch noch ein #fangirl zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass das natürlich ohne Ende motiviert.

Trainingsmotivation ohne Ende und Radlpläne
Noch mehr Motivation ist mir die ganze Woche über so richtig um die Ohren geflogen. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mir die gesamte Tour de France 2018 reinziehe (nach Paris-Roubaix und Frankfurt-Eschborn) und obwohl ich erst zwei Etappen gesehen habe, hat mich der Rennrummel schon so richtig geflasht. Da bricht sich einer das Schulterblatt und fährt einfach trotzdem weiter. Da ist so viel Strategie und Spannung und Abwechslung in diesen Rennen, dass man gar nicht wegschauen kann. Und dauernd ist irgendwas los: Sprintwertung! Bergwertung! Sturz! Scharfe Kurve! Kopfsteinpflaster! Zielsprint! Man kommt mit dem Schauen gar nicht hinterher und lernt dabei noch jede Menge über den Radsport. Bei aller Begeisterung muss ich aber dann doch sagen, dass mir dieses Peloton in der Draufsicht allein beim Anschauen den Angstschweiß ins Gesicht treibt. Die fahren ja Lenker an Lenker, Hinterrad an Vorderrad und es ist nahezu ein Wunder, dass da nicht noch mehr Stürze passieren. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, ob das bei den Jedermannrennen auch so krass ist, aber momentan will ich das gar nicht herausfinden. Entweder ist es noch gefährlicher, weil nicht Profis an den Start gehen, sondern Amateure, oder es ist weniger gefährlich, weil sich das Feld aufgrund unterschiedlicher Leistungsniveaus besser entzerrt.
Vielleicht werde ich das bei einem der anstehenden Radmarathons ja herausfinden – ist natürlich auch logisch, dass ich mich bei sowas schon angemeldet habe, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass das ja auch Rennen sind und keine eher gemütlichen RTFs. Jedenfalls habe ich mich ohne einen genaueren Blick auf die Strecke für den Rosenheimer Radmarathon am 30. Juni angemeldet – und zwar natürlich für die Strecke mit 230 Kilometern und 4.200 Höhenmetern. Bahaha. Ich Depp. Es ist äußerst fragwürdig, dass ich das tatsächlich fahren werde, nachdem ich von Bekannten aus der neuen Rennradln-München-Advanced-Beginners-Gruppe nochmal auf die Höhenmeter hingewiesen wurde. Vielleicht läuft es an Ende dann darauf hinaus, dass ich die zweite, etwas kürzere Tour fahre (180 km mit 2.790 Hm, bahaha) oder mit M. zusammen in München losfahre und wir dann die Tour III bestreiten – 60 Kilometer Anfahrt und dann vernünftige 135 Kilometer mit 1.790 Höhenmetern. Der zweite Radmarathon ist dann der Arber Radmarathon am 28. Juli. Da habe ich clevererweise (bahaha zum dritten Mal) gleich Tour B mit 170 km und 2.400 Hm gewählt. Auf eine kürzere Tour umschwenken darf man ja immer. Ich bin gespannt, wie das wird.
Und dann gibt es neben zahlreichen RTFs auch dieses Jahr wieder die dreitägige Oberbayerntour von Corporate Bike & Friends Ende Juli. Letztes Jahr war ich bei einer Tour dabei, diesmal möchte ich alle drei mitfahren und miete mich dafür, wenn möglich, in einer putzigen Pension in der Nähe ein. Überhaupt ist das auch dieses Jahr ein Vorsatz: Etwas weiter im Süden Lager aufschlagen und von dort aus dann rennradelnd & laufend ein paar neue Ecken erkunden. Ob das was wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. TRAININGSMOTIVATION DELUXE!

Sachen zum Anklicken
Okay, das mit den Sachen zum Anklicken machen wir kurz, weil der Beitrag schon wieder dreimal so lang wird, wie er eigentlich hätte werden sollen. In der An- und Verkaufsgruppe für Triathleten fragte heute jemand nach Empfehlungen zum Mieten von Laufrädern. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt – aber Google hat diese Wissenslücke natürlich schnell geschlossen. (z.B. hier und hier und hier gibt es das; auf der letztgenannten Seite sogar Leistungsmesser und Rollentrainer zum Mieten, das ist genial – wird für mich aber erst nächstes Jahr relevant, wenn der Ironman ansteht).
Wer am 16. Mai noch nichts vorhat (ich muss leider für den 18. tapern, zum ersten Mal tatsächlich richtig und echt mit Plan vom Coach, mimimi), der sollte sich das Zeitfahren der Münchner Radsportvereine anschauen, weitere Infos hier und die Ausschreibung hier. Damit soll ein erster Vorstoß in die Richtung Radrennen in München gemacht werden und davon könnte es hier gerne mehr geben.
Stoff für Diskussionen bietet dafür dann dieses recht unterhaltsame Infomaterial des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zum Thema Radfahrer, die bei roten Ampeln an Autos rechts vorbeirollen wollen (und das tatsächlich auch dürfen). Mir fällt allerdings insbesondere nach Norden raus auf der Strecke von München über Unterföhring nach Ismaning, Fischerhäuser… auf, dass Autos manchmal absichtlich ganz eng rechts an den Fahrbahnrand heranfahren, damit man als Radfahrerin garantiert nicht vorbeirollen kann. Das ist an dieser Stelle aber lediglich eine Beobachtung, aufregen kann ich mich über andere Dinge. Amüsieren kann ich mich auch, und zwar über dieses Bild in der Gruppe Gravel Bike Germany. Falls man es als Nichtgruppenmitglied nicht sehen kann: Darauf abgebildet ist ein (Kinder-?)Buch mit dem Titel „Eine Kartoffel fährt Fahrrad“ von – jetzt kommt der Witz – einer Elise Gravel. Der passende Kommentar dazu: „Fachliteratur von Frau Gravel persönlich“. In der Gravel-Gruppe. Haha. Großartig! GROSSARTIG!

Die Trainingswoche
So, jetzt aber endlich zur Trainingswoche. Nachdem ich erst gegen ein Uhr morgens am vergangenen Sonntag (bzw. dann schon Montag) aus São Miguel zurück war und dann natürlich erst noch wild herumräumen musste, bevor ich schlafen gehen konnte, war ich an besagtem Montag nach fünf Stunden Schlaf (… die aber immerhin mit einer Schlafqualität von 4,1 laut Vantage V…) nicht ganz auf der Höhe. Trotzdem hat es gereicht für (die mittlerweile fast schon traditionellen) FTP-Intervalle am Montag und eine Schwimm-Session mit vielen 100-Meter-Sprints. Nachdem ich im Urlaub genau einmal 15 Minuten geschwommen bin, war ich beruhigt, dass ich immer noch wusste, wie das mit dem Kraulschwimmen geht. Und da ich ohnehin nach wie vor aufgrund von Energiemangel langsam bin, bin ich auch nicht langsamer gewesen als vor dem Urlaub. Hurra!

Die Nacht auf Dienstag war dann leider wieder beschissen und das Wetter am Dienstag ebenso. Trotzdem bin ich höchst motiviert nach Gauting getrudelt (wenn es nicht geregnet hätte, hätte ich so gerne mein TT ausgeführt, aber es war wirklich beschissenes Wetter), um mit dem Coach auf der Tartanbahn ein paar 800er zu laufen. Tatsächlich war das meine Premiere auf der Tartanbahn seit den Bundesjugendspielen anno weißnichtmehr – und damals habe ich das ganze sportliche Trara ja richtiggehend gehasst. So richtig lieb habe ich diese rote Bahn zwar immer noch nicht, aber das Training war trotzdem super genial, weil es viel einfacher ist, schnell(er) zu laufen, wenn da jemand neben einem im gleichen Tempo läuft. Bis 4:30 min/km bin ich einigermaßen sauber gekommen – bis vor ein paar Wochen wäre sogar das noch undenkbar gewesen. Das ist alles meilenweit von dem entfernt, was ich gerne laufen würde und fühlt sich alles viel härter an, als es eigentlich sollte, aber mittlerweile habe ich (hoffentlich wirklich) akzeptiert, dass meine neue Baseline einfach unter den Leistungen vom letzten Jahr liegt und dass ich jetzt damit produktiv arbeiten kann. Danach ging es ins Gym für eine längere Schwimmsession (endlich wieder über 3 Kilometer) und für eine Stunde Krafttraining.
Am Mittwoch schlug dann endlich wieder die Stunde meines heiß geliebten TT. Ich habe zuvor natürlich noch die leicht abgesunkene Armschale wieder in Position gebracht, dabei das Ganze aber eher verschlimmbessert, denn da ich ja bekanntermaßen einen Knick in der Pupille habe, war der Auflieger dann zu weit nach oben gedreht und das war tatsächlich noch unbequemer als die andere Variante. Ich bin doch wirklich eine absolute Superheldin. Jedenfalls war das Wetter am 1. Mai genial, es war sowieso ein Feiertag und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, die Strava-Challenge von Velosoph in Angriff zu nehmen. Dabei geht es um das Erreichen neuer Bestzeiten auf einem Segment namens Blamage an der Obstplantage. Dummerweise hatte ich nicht genau auf dem Schirm, wann das Segment kommt, und habe entsprechend an der Stelle nicht genug Gas gegeben. Hinzu kommt, dass entweder genau davor oder mittendrin (soweit ich mich erinnere) eine Baustelle mit ordentlich Sand & Schotter auf der Straße ist, so dass ein Durchbrettern gar nicht so gut möglich war.

Dafür habe ich ein falsches Burghausen besucht (ich komme aus dem einzig wahren und richtigen Burghausen – und es gibt mindestens noch zwei Burghausen, einmal bei Leipzig und einmal bei Rothenburg ob der Tauber) und bin an etlichen Maibaumaufstellzeremonien vorbeigekommen (in Berlin brennen die Autos, in Bayern werden die Maibäume aufgestellt – da kann sich jeder selbst überlegen, wo er seinen 1. Mai lieber verbringen möchte). Ein absolut traumhafter Tag und ich hatte im Vergleich zu ein paar Wochen zuvor wirklich mehr Energie, obwohl auch die diesem Tag vorangegangene Nacht nicht ganz so grandios gewesen ist. Nachdem ich wirklich überraschend viel Energie hatte, habe ich die 30 Minuten Lauf-ABC danach auch in einen Brick Run umgewandelt und bin zum ersten Mal mit dem Brooks Launch draußen unterwegs gewesen, mit dem ich auch die Rennen machen werde, nachdem der Hoka One One Mach mir eine riesengroße Blutblase beschert hat und meiner leichten Überpronation auch einfach nicht genug Halt bietet. Schön!

Dafür war die Nacht auf Donnerstag sogar noch schlechter und dementsprechend zum Davonlaufen war meine Performance bei den FTP-Intervallen (Schwimmen war absolut OK). Immerhin musste ich zwischendurch auf dem verdammten Spinningbike einmal laut lachen, weil da zwischendurch dann das hier stand:

Ist im Prinzip natürlich alles immer nur Auslegungssache, aber 309 Watt und easy war schon ein echter Schenkelklopfer. Habe ich natürlich auch nicht geschafft, aber nachdem mich ja niemand dafür bezahlt, dass ich meine Wattvorgaben erreiche, sehe ich das auch alles ziemlich locker. Noch zumindest!
In Konsequenz habe ich dann am Donnerstagabend mal wieder so ein kleines Selbstexperiment gestartet und die doppelte Menge Lasea und Baldriparan eingeworfen (gegen Unruhe und zum besseren Ein-/Durchschlafen). Eine weitere Alternative wäre CBD-Öl, aber ich wollte mir erstmal mit dem Zeug die Kante geben, das ich ohnehin schon daheim hatte. Das war dann auch der Moment, in dem ich zur wandelnden Mottenkugel geworden bin. Denn jedes Mal, wenn ich nach der Einnahme von Lasea aufstoßen muss, schmeckt mein Mund so, als hätte ich in einen Lavendelbaum gebissen. Ich könnte mich jetzt also abends immer vor den Kleiderschrank stellen und mit meinem sanften Atem sämtliche Motten erlegen, die sich zufällig in der Nähe meiner Kleidung aufhalten (ok, da sind keine, weil ich Lavendelsäckchen im Kleiderschrank hängen habe, aber lustig wäre es… oder ist das wieder eine von den Sachen, die nur ich lustig finde?).
Das Ganze hat aber tatsächlich gewirkt, denn in der Nacht auf Freitag habe ich etwas besser (sprich: weniger unruhig) geschlafen. Dementsprechend war ich dann tatsächlich über die Maßen motiviert und konnte es nicht erwarten, den langen Lauf der Woche anzutreten. Und siehe da: Die auf dem Plan stehenden 21 Kilometer haben besser funktioniert als in all den Wochen zuvor, seitdem ich wieder laufen kann. Ich bin stockbegeistert! Und jetzt kommt nochmal die Retoure zu den PowerBar Gel Shots: Meine Strategie, mir so ein Gummibärchending in die Wange zu schieben und daran herumzukauen, geht auf. Ab Kilometer 10 alle 2 Kilometer bis Kilometer 20 so ein Ding und das Laufen läuft. Man muss auch dazu sagen, dass mit ca. 10°C und nur ab und zu ein bisschen Regen tatsächlich ideale Laufbedingungen waren. Außerdem ist mittlerweile alles so grün an der Isar, dass es aussieht, als seien dort Farbeimer explodiert. Wahnsinnig großartig! Nach 21 in irgendwas um die 5:50 min/km (auch endlich wieder ein klitzekleines bisschen schneller, nur noch ~25 Sekunden langsamer als letztes Jahr, wohoo!) wollte ich dann noch den Rest nach Hause locker auslaufen, aber dummerweise kam dann dieser eine blöde Anstieg am Friedensengel und meine Beine fanden das nicht mehr so gut, also bin ich nach dem Hügelchen dann doch nach Hause gegangen – beziehungsweise ins Gym zum Schwimmen & Stretching. Und das war großartig. Jetzt habe ich auch keine Angst mehr vor Kraichgau – immer noch Respekt, aber keine Angst mehr.
Am Samstag hätte es dann eigentlich schon früh morgens aus sämtlichen Eimern dieser Welt schiffen sollen, aber als ich um halb 7 wach geworden bin, war da strahlender Sonnenschein. Nachdem der bis 8 Uhr nicht verschwunden ist, habe ich beschlossen, es mit einer Runde draußen zu versuchen. Die Wettervorhersage kündigte für 10 Uhr Regen an und ich sollte 3 Stunden fahren, also wären es 2 Stunden trocken und 1 Stunde nass geworden und damit kann man doch leben. Als ich mir dann meine wunderbare Regenjacke anzog, dachte ich mir noch, dass das wahrscheinlich die beste Methode ist, um dafür zu sorgen, dass es doch nicht regnet – denn irgendwie ist es bei zweifelhaftem Wetter ja fast immer so, dass es genau dann nicht regnet, wenn man die Regenjacke an / dabeihat – und vice versa. Also bin ich mit dem RR schön entspannt (und mit gutem Gefühl) über den Perlacher Forst raus nach Süden und nach Schäftlarn. Auf dem Plan standen eigentlich 4×8-Minuten-Intervalle, aber ich habe das ein bisschen umgemodelt: Einmal fast 10 Minuten Perlacher Forst, dann 8 Minuten irgendwo unterwegs und dann 4×10 Minuten Schäftlarn rauf und entsprechend in 4.5 Minuten wieder runter. Die Idee hatten auch ein paar andere und natürlich hatten alle, die mir bis und bei Schäftlarn begegnet sind, ganz brav ihre Regenjacken an und natürlich war auch um 10 Uhr von Regen noch nichts zu sehen oder spüren. Die Sonne meinte es bis zu diesem Zeitpunkt wirklich gut (und ich habe es bereut, dass ich die Sonnenbrille für Nichtsonne aufgesetzt habe, aber es gibt Schlimmeres) und selbst danach zog es nur ein bisschen zu mit ein bisschen Wind, blieb aber trocken. Ich wäre gerne noch viel länger gefahren, aber die feine Balance zwischen reinhauen und den Körper wieder überfordern hat die Vernunft siegen lassen, also bin ich dann über die Olympiastraße (nochmal ein Intervall) nach Hause gedüst und konnte in der Stadt sogar noch einen QOM und Pokale mitnehmen (wie immer, haha). Tatsächlich war links der Isar ausnahmsweise so gut wie gar nix los und ich konnte auch dort mit 33km/h in Richtung Zuhause sausen. Alles ganz wunderbar!
Dafür lösten die Wettergötter dann am Sonntag das Versprechen nach Kälte & Regen ein, also bin ich pünktlich um 8 Uhr ins Gym getrudelt. Zuerst standen 50 Minuten Intervalle auf dem Laufband auf dem Programm, und zwar Warmup, progressive Temposteigerung und dann 2x(8×1:10 Minuten hart + 20 Sekunden easy) mit 2 Minuten Pause zwischen den Sätzen und danach noch eine halbe Stunde auslaufen. „Hart“ heißt in meinem Fall dann Tempo 13km/h und das rangierte dann von 4:27 min/km bis 5:11 min/km ganz zum Schluss. Danach stand dann noch eine Spinning-Session auf dem Programm und GLÜCKLICHERWEISE war V. da und später kam dann noch O., so dass die Zeit rasend schnell verging:

Okay, ich habe statt den angesetzten 3 Stunden draußen auch nur 2.5 drinnen gemacht, aber Indoor ist ja immer intensiver als Outdoor, weil man permanent kurbeln muss, also ist das OK. Dafür mache ich morgen wahrscheinlich statt 75 Minuten Intervalle wieder 90 Minuten. Haha. So, das reicht jetzt für heute, bis zum nächsten Roman nächsten Sonntag (OH GOTT, SCHON WIEDER 3.500 WÖRTER?!).