Hell, yeah! So steht es zumindest auf meinen Socken. 10.000 Kilometer in 7 Monaten und noch dazu Geburtstag an einem Montag mit einer phänomenalen Load Week, sowie ein neues Trikot: Das Leben kann so schön sein, besonders dann, wenn der November sich wettertechnisch von seiner schönsten Seite zeigt und alle drei Räder das herbstliche Spitzenwetter draußen genießen durften.
10.000 Kilometer kann man ja auf verschiedene Weisen zurücklegen. Auf vier Rädern, auf drei, auf zwei, jeweils mit und ohne Motor, equo vehi, per pedes, kriechend (u.a. auf dem Zahnfleisch), schwimmend, mit dem Boot/Kreuzfahrtschiff oder irgendeiner fliegenden Gerätschaft. In meinem Fall auf zwei Rädern in der Variante ohne Motor – beziehungsweise auf drei verschiedenen Varianten von zwei Rädern ohne Motor. Rennrad (RR), Cyclocrosser (CX) und Zeitmaschine Zeitfahrmaschine (TT). Warum macht man so etwas? Weil man – also ich – in nicht allzu ferner Zukunft eine Ironman-Langdistanz im Triathlon absolvieren möchte. Warum? Ganz einfach: Weil ich größenwahnsinnig bin und riesengroße Herausforderungen liebe. Und das nun schon seit 28 Wochen, nachzulesen auf den folgenden Seiten (~3.000 Ø Wörter pro Kapitel mit Schimpfwörtern, also quasi PG-13, Sie sind gewarnt worden): Woche 27, Woche 26, Woche 25, Woche 24, Woche 23, Woche 22, Woche 21, Woche 20, Woche 19, Woche 18, Woche 17, Woche 16, Woche 15, Woche 14, Woche 13, Woche 12, Woche 11, Woche 10, Woche 9, Woche 8, Woche 7, Woche 6, Woche 5, Woche 4, Woche 3, Woche 2, Woche 1 und Tag 1.
Leider habe ich die Gelegenheit verpasst, so einen fancy Birthday Fundraiser auf Facebook zu starten, also folgt an dieser Stelle wie so oft die Werbeeinblendung: Ich bin mit Herzblut bei der Triathlon-Sache und investiere neben viel Zeit auch jede Menge Zaster in dieses überaus faszinierende Hobby. Daher freue ich mich über materiellen und ideellen Support. Ein Klick auf das obige Bild führt zu meiner PayPal.me-Seite mit der Möglichkeit, mich mit einem beliebigen Betrag als Einmalsponsor zu unterstützen. Andere Sponsoring-Optionen gibt es natürlich auch; wer Lust hat, kann meinen Lagerbestand auf eBay reduzieren, mir mit Material von meiner Amazon-Wunschliste aushelfen (gerne auch gebraucht), über meine Amazon-Affiliate-Links Produkte für sich selbst kaufen (z.B. den Film November Criminals, zumindest taucht der bei Amazon unter dem Stichwort „November“ als erstes Suchergebnis auf), meine Fragen auf Quora anklicken oder beantworten, meinen Stevens-Crosser auf listnride ausleihen, mir tolle Tipps geben und mit mir trainieren. Auf Wunsch namentliche Erwähnung (oder nicht). Besten Dank!
Okay, es sind nicht 10.000 Kilometer, sondern 10.301,7. Und die 10.000 Kilometer habe ich nicht an meinem Geburtstag (Montag) gepackt, sondern erst zwei Tage später. Und das neue Trikot (siehe obiges Bild) musste auch erst einmal ein paar Tage an meinem Kleiderschrank hängen, bevor es heute endlich wieder ausgeführt wurde. Aber ich habe diese Woche erfolgreich meinen gesamten Fuhrpark bewegt, bin im Schnitt sechs Sekunden schneller geschwommen auf 100 Meter (mit zehn Zügen weniger pro Bahn, wenn ich mich konzentriere) und habe mir zum Geburtstag einen richtig geilen Kuchen einen richtig geilen Laib Brot gegönnt (das Vitali von Ihle in der 500-Gramm-Version, heißt dann Pane Fonda). Solche besonderen Achievements feiert man natürlich nur, wenn man ein bisschen anders gestrickt ist – oder vielleicht ist das eine erste Altersausfallerscheinung, schließlich bin ich am Montag nicht zum ersten Mal 25 geworden. Wie dem auch sei. Reich beschenkt habe ich mich auf jeden Fall selbst, denn das Rennradln-München-Trikot von Cuore war definitiv kein Schnäppchen (siehe auch hier der Beitrag von Cuore dazu auf Instagram und Facebook oder auf ihrer Website… und hui, hier gibt es auch ein paar coole Cycling Kits). Apropos RRMUC, hier auf wurzlwerk.de gibt es eine kleine und feine Übersicht der Münchner Gruppen. Wobei… Falls eine*r der nichtmünchnerischen Mitlesenden (ich sehe euch ALLE!) mal nach München kommt: Ich bin für jede Tour zu haben.
Okay, zurück zu den wichtigen Dingen. Zu Strava zum Beispiel. Im Verlauf meiner 10.000 Kilometer in der Saison 2018 bin ich (GOTTSEIDANK!) tatsächlich besser geworden und platze jedes Mal vor Freude, wenn ich ein Krönchen oder einen Pokal auf einem Segment hole, das nicht in der Münchner Innenstadt ist (das war eine Zeitlang meine Spezialität, weil ich im Sommer um 6 Uhr morgens gestartet bin, wenn wirklich kein Schwein unterwegs ist und man sogar durch die Stadt noch brettern kann). Nun kann man ja – wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat – gezielt Strecken so bauen, dass man möglichst viele Segmente mitnimmt (das hatte ich neulich mit dem TT mal so angestellt). Man kann auch auf Websites wie KOM.club gezielt nach Segmenten für KOMs/QOMs suchen (die Seite listet übrigens auch alle Strava-Challenges, denn je nach Land bekommt man nicht immer alle angezeigt), sich Guides zum gezielten Erzielen von KOMs/QOMs durchlesen, cheaten (z.B. mit Digital Epo) oder – wie ich normalerweise – sich wie ein Schnitzel freuen, wenn man nach einer kurzen Wartezeit auf Strava die Pokale aufploppen sieht. Als ehemalige Produktmanagerin für Online Games bin ich bei Gamification ja sowas von sofort direkt angefixt, damn. You can get the girl out of the game, but you can’t get the game out of the girl.
Wahrscheinlich sehne ich mich aus genau diesem Grund insgeheim immer noch nach einem Rollentrainer und Zwift, dem MMORPG für die Cyclistas unter uns. Neulich hatte jemand einen Tacx Bushido Smart auf Facebook im Angebot (Tour de France-Sonderedition), aber obwohl ich Interesse signalisiert hatte und einfach eine Nacht drüber schlafen wollte, hat er das Ding einfach anderweitig verscherbelt. Hmpf. Dafür ist am Mittwoch wieder 20% auf „fast alles“ bei Stadler… oder bei Amazon taucht in den Warehouse Deals wieder mal ein smarter Trainer auf… Vielleicht wird es dann ja nochmal was mit der Zwift-Heimstation, obwohl meine Kreditkarte natürlich laut NEIN schreit. Ach ja, eine nette Zwift-Alternative gäbe es dann hier. Ansonsten gibt es hier Tickets für den Challenge-Roth-Werbefilm-Triathlonfilm „We Are Triathletes“, der kommende Woche in ausgewählten Kinos zu sehen sein wird (warum auf immer nicht in München – ein geneigter Kinobesitzer könnte das aber hier anfragen). Zur Triathlon-Liste ist noch der Trans Vorarlberg Triathlon am 25. August hinzugekommen (1,2 – 93 – 12), vielleicht ein Formtest eine Woche vor Köln, vielleicht aber auch keine gute Idee, wir werden sehen. Ich sollte wirklich mal eine Übersichtsseite machen mit diesen krummen Distanzen, vielleicht sprengt meine Besucher-pro-Woche-Zahl dann endlich die 1.000er Marke.
Apropos Vorarlberg: Nachdem bei der heutigen 152-Kilometer-Ausfahrt die Sprache auf Radmarathons und den „Dolo“ kam (für den ich mich zumindest mal in der Lotterie angemeldet habe), wurde mir alternativ der Highlander am 12. August empfohlen, „Vorarlberg von der härtesten und schönsten Seite“. In der Rennradln-Einsteiger-Gruppe möchten ein paar eine der kürzeren Strecken vom Rad-Marathon Tannheimer Tal am 7. Juli machen, da wären die 220 auch eine Überlegung wert. Irgendwas davon wird’s schon werden.
So, jetzt aber fix zum Recap der Woche, nächste Woche dann wahrscheinlich wieder mehr informatives Herumgeplänkel, aber ich bin vom Training der letzten Tage ganz wunderbar platt und mein Gehirn funktioniert nur noch auf Notstrom (wobei… ist das nicht eigentlich immer so?). Am Sonntag habe ich mir nach der Zitterpartie nach Seeshaupt direkt bei Sportscheck noch so eine ultraschicke Balaclava und beschichtete Fahrradjacken von Gore und Castelli bestellt – 20%-Halloween-Gutschein sei Dank, damit ist das Zeug nicht mehr „ultrateuer“, sondern nur noch „scheißteuer“. Die Balaclava ist leider eine ziemliche Enttäuschung: Man sieht damit zwar aus wie ein Massenmörder, aber der Schlitz für den Mund und das perforierte Material zum Durchatmen sind so komisch platziert, dass entweder mein Kinn oder meine Nase heraushängen, außerdem spürt man bei jedem Atemzug die Mikroplastikpartikel, die man da schön mit einatmet. Dann lieber eine erfrorene Nasenspitze und blaue Lippen. Auch ein so genanntes Toe Thingy von Castelli hat mich nicht überzeugt. Ich hatte die Dinger mal probeweise in statt auf den Schuhen an, aber meine Zehen hat das gar nicht beeindruckt. Also lieber wieder zwei Paar Socken und dann heiß duschen, um die erfrorenen Extremitäten wieder aufzutauen. Und das, obwohl es bei meinen Ausfahrten doch immer mindesten 8° bis 15° hatte, da haben Zehen eigentlich noch gar nicht zu frieren. Zefix!
Diese Woche war auf jeden Fall meine erste offizielle Load Week mit Tony’s Coaching (WERBUNG!). Jetzt kommen noch zwei weitere davon und dann mein Horror, die Recovery Week. Und ich bin stockbegeistert (WERBUNG!). Vor allem das gezielte Schwimmtraining und die Spinning-Intervalle hauen so richtig rein. Am Montag ging es los mit 2,7 Kilometern Schwimmen inklusive Warmup, Technikteil, Mainset und Cooldown – netterweise hat der V800 mal wieder nur 1.071 Meter (wtf?!) gezählt, aber irgendwann wird er schon kapieren, dass ich jetzt technisch anders schwimme. Hoffentlich. Vom Vantage V-Produkttester-Gewinnspiel habe ich leider noch nichts gehört, also habe ich wahrscheinlich auch nicht gewonnen. Mist. Nochmal zum Schwimmtraining: Natürlich könnte ich mir auch selbst irgendwelche Drills heraussuchen und die machen. Aber ein Coach weiß einfach, welche Drills in welcher Kombination mit welchen Mainsets bei meinen spezifischen Schwimmproblemen so gut wirken, dass der Körper kapiert, wie er zu schwimmen hat. Und generell ist es – wie so oft – auch die Zeit-versus-Geld-Frage: Wenn ich Geld investiere, muss ich keine Zeit aufbringen, um mir meine Trainingspläne selbst zu basteln, sondern kann mich darauf verlassen, dass meine Woche bei Training Peaks randvoll ist mit tollen Einheiten, die ich einfach nur abtrainieren muss. Was für ein Luxus – und verbucht als Long-Term-Geburtstagsgeschenk von mir an mich selbst.
Danach ging es dann weiter auf dem Spinningbike mit einem Birthday Ride, 2 Stunden mit 4 knackigen Intervallen. Wenn man dauernd damit beschäftigt ist, bestimmte Wattbereiche und RPM zu treten, dann vergeht die Zeit tatsächlich wie im Fluge – und für den Rest habe ich noch einen feinen Stapel Frauen- und Triathlonzeitschriften, die vollgeschwitzt gelesen werden wollen. Zur Krönung dann noch ein kleiner Superbrick mit einer Minieinheit auf dem Crosstrainer (45 Minuten), nachdem meine Wade immer noch im Arsch ist – denn das wäre eigentlich ein Koppellauf gewesen. Immerhin hatte ich mittlerweile einmal Physio und insgesamt noch fünfmal. Hoffentlich hilft das endlich.
Am Dienstag stand Lauf-ABC mit Crosstrainer und Laufen auf dem Programm. Auf dem Woodway habe ich es eine Viertelstunde durchgehalten und an Lauf-ABC ging leider nur fünf Minuten lang die Übung mit der Fußgelenksarbeit, weil der Impact dabei sehr gering ist. Also abgehakt, zurück zum Crosstrainer und dann eine feine Krafteinheit: 12-15 Wiederholungen in je 4 Sätzen als Supersätze: 15 single leg deadlifts (pro Bein) + 15 kettlebell swings / 15 barbell row underhand grip + 15 glute kicks / 15 wallball shots + 15 pushups (Trizeps-Variante) / 12 Romanian deadlifts + 15x Ballwurf an die Wand mit Bosu / 12 hip thrusters + 15 dips / 12 superman + 15 fly. Gesamtdauer: 1:08:00. Gutes Programm, vor allem weil ich mir die Übungen selbst aussuchen kann, solange es ein Full Body Workout ist. Danach dann nochmal eine Stunde auf dem Crosstrainer mit 20 „Surges“, aka explosiven Beschleunigungen.
Weil das Wetter so irre schön war, bin ich danach erstmal kurz zu vit:bikes, um mir das neue Schaltauge einsetzen zu lassen, nachdem ich wieder mal drei Wochen mit einem angerissenen Schaltauge durch die Gegend gegondelt bin. Letzte Woche hatten sie es leider nicht vorrätig und mussten es erst bestellen – und eigentlich hätte ich mit dem angerissenen Schaltauge auch nicht fahren sollen, bzw. „vorsichtig“, also nicht in den kleinsten und größten Gängen. Ist natürlich geil an den Rampen, Wellen und sonstigen Steigungen. Long story short, jetzt habe ich wieder eine voll funktionsfähige Schaltung, ein bisschen weniger Geld, aber dafür gab es Kaffee und einen netten Plausch mit den Jungs.
Weil das Wetter dann immer noch so irre schön war, habe ich mein Vapor (das CX aus dem Fuhrpark) gepackt und für einen CX Quickie ausgeführt. Ziel war es, den so genannten Müllberg (oder Fröttmaninger Berg) zu suchen und auszukundschaften, wie man da am besten hinkommt. Eigentlich hätte ich statt einer insgesamt zwei Stunden fahren wollen, doch seit dem letzten Verleihen via Listandride ist etwas mit der Vorderradbremse nicht in Ordnung. Soll heißen: Sie zieht gar nicht mehr. Vielleicht steckt irgendwas zwischen Bremsscheibe und Bremsbelägen, vielleicht ist sie nur verstellt, vielleicht sind die Bremsbeläge durch (hatte ich doch neulich schonmal am RR…), vielleicht ist sie aber auch kaputt. Jedenfalls habe ich die Fahrt dann abgekürzt und muss mir das nochmal genauer ansehen, bzw. ansehen lassen.
Außerdem war die Sattelposition nicht optimal – nachdem ich auf dem RR jetzt mit einem höheren, etwas geneigten und weiter nach vorn gerückten Sattel fahre, hat die Sitzposition auf dem CX meinen Rücken nicht gerade jubilieren lassen. Zumindest das habe ich mittlerweile selbst korrekt eingestellt, wobei korrekt einfach heißt, dass Sitzlänge und Sitzhöhe sowie Sattelneigung beim CX jetzt den Werten des RR entsprechen. To be seen, ob das des Rätsels Lösung war. Und merke: der Englische Garten ist definitiv zu keiner Tageszeit leer und Hunde / Kinder / Senioren auf Fahrrädern sind definitiv gefährlicher als die Autos auf der Straße. Aber es war trotzdem schön!
Am Mittwoch hatte ich dann wieder Spaß im Pool mit 2 Kilometern (von denen der V800 konsequent genau die Hälfte gezählt hat…), sowie 22 Minuten Aquajogging. Ja, genau, Aquajogging. Mit Gürtel. Der ist zwar an sich nicht schlecht, nur leider ist unser Pool im Gym so seicht, dass ich trotz Gürtel mit den Füßen auf den Boden komme (… oder ich bin einfach so schwer #facepalm), also sah mein Joggen eher wie eine verkappte Superman-Flughaltung aus und hat sehr zum Amüsement meiner Bekannten beigetragen, die am Pool vorbei in die Umkleide oder zur Trainingsfläche gedackelt sind. Wie ich schon sagte: Ich trage gern zur allgemeinen Belustigung bei! Das Experiment Aquajogging habe ich dann diese Woche nicht nochmal wiederholt, aber vielleicht ja morgen. Vielleicht.
Eigentlich hatte ich mich am Mittwoch ja mit der Tatsache abgefunden, dass es zu kalt / neblig / whatever für eine Ausfahrt sein würde. Aber während ich da so vor mich hin aquajoggte, riss der Himmel auf und ich sprang voller Elan hievte mich aus dem Becken, raste watschelte nach Hause, schmiss mich in meine schmissigen Radsachen (inklusive Ganzkörperkondom weißer Regen-und-Windjacke als zusätzlichen Layer) und trat mit Schmackes in die Pedale, weil ich um 12 zur Physio zurück sein musste. Mit den 73,5 Kilometern (wellig nach Schäftlarn und zurück) machte ich dann endlich die 10.000 Kilometer voll, heimste ein paar Pokale ein und feierte die strahlende Sonne.
Kleines Ärgernis am Rande: Strava spinnt momentan. Die Tracks der Radfahrten werden nicht korrekt angezeigt, und zwar… Wie erklärt man das jetzt am besten? Man kann mit dem Mauszeiger nach wie vor die komplette Strecke in der Übersicht „nachzeichnen“, aber auf der Karte ist der Endpunkt mitten auf der Strecke, nicht an ihrem Ende. Bisschen doof, vor allem wenn man die Tracks von anderen sondieren und nachbauen will – oder wenn man sich Segmente anschauen will, die in den nicht anzeigbaren Bereich fallen.
Donnerstag und Freitag waren wettertechnisch eh scheiße und trainingstechnisch ungewohnt kurz, Workshop sei Dank. Am Donnerstag hat es immerhin für eine Stunde Schwimmen mit Drills und eine Stunde Kraft mit ein bisschen Warmup auf dem Crosstrainer gereicht. Kraft war: Sumo Squats w/ Kettlebell + Neck presses / Kettlebell Swing + Leg Levers / Anreißen mit Umsetzen + Gluteus Kicks / Cable crunches + cable row / Cable Fly + cable shoulder cross / Cable shoulder press + pushups. Ich wollte eigentlich noch Pullups mit Seil machen und Rotation mit Scheibe, aber dafür blieb keine Zeit mehr. #nexttime.
Freitag war eigentlich doof fürs Training, weil ebendieses am späten Nachmittag / Abend stattfinden musste und ich ja der absolute Morgentrainingsmensch bin. Zumal es morgens weniger Menschen im Gym gibt, die einen seltsam anschauen, wenn man erstmal drölfzig Lagen Papier um das Spinningbike herum drapiert, weil man ganz genau weiß, dass man in den nächsten 2 bis 3 Stunden einen schönen See schwitzen wird. Anyways – die Spinning-Session war die härteste, die ich bislang machen durfte („durfte“? Haha!). Insgesamt 2 Stunden 40, davon 45 Minuten Warmup und dann viermal 15 Minuten Efforts in dem Intensitätsmodus, den man 20 Minuten durchhalten könnte, also mit geplanten Wattzahlen über FTP und geplanten RPM über oder unter den Drehzahlen, die für mich angenehm sind (das wären so 78). Zweimal 15 Minuten mit viel Widerstand und geringen Drehzahlen und zweimal 15 Minuten mit wenig Widerstand und hohen Drehzahlen, dazwischen je 10 Minuten easy und zum Cooldown nochmal ein bisschen anziehen. Halleluja, waren meine Beine danach im Arsch! Aber es war so geil!
Folglich war ich nicht unhappy, dass die Gruppenausfahrt nicht am Samstag, sondern erst am Sonntag stattfinden sollte, denn somit hatte ich einen Tag, um meine Beine davon zu überzeugen, dass sie nochmal ein paar Kilometer tretenderweise packen. Am Samstag daher erstmal eine Runde im Pool mit Drills, bei der ich das Donnerstagsprogramm wiederholt habe, weil ich es am Donnerstag nicht ganz geschafft habe (damn, ich bin einfach immer noch zu langsam). Danach dann kurz auf den Crosstrainer zum Quatschen, TT fertigmachen und Strecke planen und dann um 11:40 Uhr endlich seit einer gefühlten Ewigkeit wieder aufs TT und flach Richtung Norden.
Flach Richtung Norden hieß am gestrigen Samstag: Einmal um den Flughafen herum und wieder zurück, insgesamt 78 Kilometer und sagenhafte (haha) 168 Höhenmeter. Dafür dann auch trotz Stadtgestöpsel 30,6 im Schnitt, QOM, Pokale und trotz sehr murrender Beine ein toller Flow in der Aeroposition. Die ersten 20 Minuten tat der Nacken tatsächlich etwas weh, aber danach konnte ich entspannen und es ging super. Sogar die „ich rutsche auf dem Sattel nach vorne und bohre mir das Ding in die Weichteile“-Sitzposition fühlt sich nicht mehr ganz so brutal an (ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen für die Empfindsamkeit untenrum?).
Die Pseudo-Bizeps-Präsentations-Position ist übrigens ein subtiler Hinweis darauf, dass ich mir von der großen SportScheck-Bestellung ein beschichtetes Castelli-Langarmtrikot ausgesucht habe, das jetzt in mein Radklamotteninventar gehört. Im Gegensatz zur Jacke hat das Ding hinten Taschen und die Weste passt immer noch problemlos drüber, also: gekauft. Das einzige Problem war das Laub auf den Radwegen, das teilweise trocken und teilweise feucht war, sowie teilweise Unebenheiten oder Schotter verdeckt hat, so dass ich größtenteils auf der (Haupt)Straße gefahren bin. Anscheinend war die autofahrende Kolonne gut drauf, denn angehupt hat mich niemand (oder mein FELT sieht einfach so geil aus, dass niemand hupen mag). Auf dem Weg habe ich auch noch den Dauersuperheld A. getroffen und kurz im Vorbeifahren ein enthusiastisches Hallo rübergerufen (Anhalten ging nicht – der Schnitt wäre in Gefahr gewesen!).
Und nun kommen wir zum absoluten Highlight einer ohnehin schon von Highlights geprägten Novemberwoche: Die Ostrunde mit S. und insgesamt 20 (später noch 16) RRMUC-Gefährtinnen und -Gefährten. Natürlich musste ich zur Feier des Tages mein neues RRMUC-Trikot anziehen (auf dem Bild bin ich ganz rechts). Es ist übrigens Herrengröße M mit +5cm Körperlänge und passt glücklicherweise hervorragend. Mittlerweile haben bis auf eine Mitbestellerin auch alle ihre Socken und Trikots/Bibs abgeholt, die sie bei mir zur Sammelbestellung in Auftrag gegeben hatten und ich bin happy, dass ich mir das Ding geleistet habe, obwohl es im Budget für November eigentlich nicht drin war. Aber nachdem die Leistungsdiagnostik doch „nur“ 166 Euro statt 300 gekostet hat (Laktat und Spiro kosten zusammen 166, nicht jeweils 130 bzw. 166) passt das ja dann doch wieder irgendwie. Rede ich mir zumindest ein. Wie dem auch sei!
Der ursprüngliche Plan wäre eine Fahrt an und um den Tegernsee gewesen, doch da bei 20+ Leuten der Sonntagsverkehr am Tegernsee ein kleines Problem dargestellt hätte, ist S. umgeschwenkt und hat uns wellig nach Osten gelotst; mit An- und Abreise zum Säbener Platz (jeweils ca. 8km) standen bei mir am Ende 152 (ok, 151,94) Kilometer auf dem Tacho, die mich von 10.000 Kilometer jetzt schon in Richtung 11.000 Kilometer pushen, die ich jetzt natürlich wenn möglich auch noch vollmachen möchte. Mit dabei waren einige bekannte Gesichter (z.B. mein Espressospender M. und die Supermaschine H.) und einige (für mich) neue Gesichter mit den zugehörigen Rädern. 10 Punkte auf der Styleskala bekommt ein anderer M. für sein Basso in einem sagenhaft elektrisch glänzenden Mittelblau (ähnlich wie das Willier von einem wieder anderen M., der u.a. auf der Eng-Tour mit dabei war). Das Specialized-Tribike von Lucy Charles glänzte ja auch so genial – irgendwie hat es mir diese glänzende Lackierung angetan. Nein, ich kaufe mir jetzt nicht noch ein Rad, aber irgendwann bestimmt nochmal und dann wird farblich nochmal richtig auf die Pauke gehauen.
Statt Tegernsee ging es also auf einer welligen Ostrunde nach Glonn, um dort im Café Schwaiger über die üppige Kuchenauswahl herzufallen. Ich war sehr amüsiert, dass manche der schlanken Herren wirklich zwei oder sogar drei der wirklich saftigen Stücke verputzt haben, denn einige waren mehr Zucker oder Buttercreme als sonst irgendwas (mein Mohn-Quark-Kuchen war leider auch ziemlich zuckrig, aber nicht so schlimm wie die Walnuss-Tarte, die aus Mürbeteig mit Walnuss-Honig-Zuckerfüllung bestand). Beziehungsweise: Ich hätte auch gerne drei Stücke der etwas weniger zuckerhaltigen Varianten gegessen, aber ich bin ja im sanften Gewichtsreduktionsmodus (aktuell ½ Kilo pro Woche), also musste eines reichen – hat es energietechnisch auch. Die ersten 100 Kilometer bis zur Pause bin ich hauptsächlich hinten gefahren (und nur einige wenige Male an den Wellen etwas hinterhergehangen, ich bin sehr zufrieden) und nach Glonn dann ein Stück ganz vorne mit S.. Das hat sich tatsächlich sofort in HR-Peaks bemerkbar gemacht, denn der Energiesparwindschatten macht bei einem Schnitt von fast 28 (Rekord für mich bei einer Gruppenfahrt!) tatsächlich einen riesengroßen Unterschied. Insgesamt war es jedenfalls saugenial, weil die Sonne uns verwöhnt hat, die Gruppen schön ordentlich gefahren sind und die Anzahl der hupenden Autos sich in Grenzen hielt. Tolle Gespräche gab es auch während der Fahrt, so dass die Kilometer sich quasi wie von selbst gestrampelt haben. Ein grandioser Abschluss einer randvollen, anstrengenden, hammerguten Geburtstagswoche – so kann jeder kommende 25. Geburtstag meinetwegen auch aussehen. In diesem Sinne: Bis nächsten Sonntag und guten Start in die Woche allerseits!