Jetzt wird gerollt! Okay, eigentlich rolle ich schon seit April, wechselweise auf dem Crosser, dem Spinning-Bike im Fitnessstudio, dem Time Trial-Bike und dem aeroschnittigen Rennrad. Zeit für ein kleines erstes Fazit aus der Sicht der blutigen Anfängerin mit knapp 9.500 Outdoor-Kilometern in den Beinen. Mal sehen, wie viel Quatsch dabei herauskommt.
Nein, das hier ist keine Bewerbung auf die offene Stelle bei der RoadBIKE, die ich irgendwo diese Woche gesehen, aber gerade bei der Suche nicht wiedergefunden habe (dafür ein Portal nur mit Jobs aus der Zweiradbranche – auch nicht verkehrt). Das ist auch kein unglaublich detaillierter und fachfraulich verfasster Testbericht. Denn schließlich sind die zwei Räder unter meinem mittlerweile Radmarathon-erprobten Hintern nur einer von drei Aspekten, um die es hier eigentlich geht. Die anderen beiden heißen Schwimmen und Laufen (wobei der Deutschlandklassiker mit Langlaufen als vierte Disziplin ultragenial klingt, aber ich bin zum letzten Mal 199x auf Skiern gestanden, also wird das erstmal nix). Genau, Schwimmen plus Radfahren plus Laufen sind die drei Grundzutaten für diese ominöse Sportart namens Triathlon, bei der die erste Frage der Nichteingeweihten manchmal ist: Warum macht man das denn nicht andersrum, das wäre doch viel weniger anstrengend. Stimmt. Müsste man denen mit dem Ironman-Zeugs mal vorschlagen. Mache ich auch, versprochen – wenn ich denn selbst soweit bin, meine erste Ironman-Langdistanz im Triathlon zu absolvieren. Dauert aber noch ein bisschen – und bis dahin füttere ich meine Leserschaft einmal wöchentlich am Sonntag mit einem Bericht zu meiner Trainingswoche und mit allem anderen, das auch nur ansatzweise zum Thema passen könnte; heute zum Beispiel mit ein paar Gedanken zu den rollenden Untersätzen. Den Rest der Geschichte mitsamt Gedankensprüngen und Schachtelsätzen gibt es hier: Woche 24, Woche 23, Woche 22, Woche 21, Woche 20, Woche 19, Woche 18, Woche 17, Woche 16, Woche 15, Woche 14, Woche 13, Woche 12, Woche 11, Woche 10, Woche 9, Woche 8, Woche 7, Woche 6, Woche 5, Woche 4, Woche 3, Woche 2, Woche 1 und Tag 1.
Letzten Sonntag bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, meinen kleinen allwöchentlichen Werbetext mal kurz umzuschreiben und konkret auf mein nächstes Sparziel hinzuweisen: das Trainingslager von Hannes Hawaii Tours mit Faris Al-Sultan im Februar 2019 auf Fuerteventura. Denn meine Haare sind unter anderem deshalb so kurz, weil der Triathlonsport sie mir tagtäglich vom Kopf frisst und ich immer noch kein Trainingslager-Gewinnspiel gewonnen habe. Die Zeit läuft, Februar ist gar nicht mehr so weit weg. Deshalb freue ich mich über Sponsoren, die mich via PayPal.me unterstützen, meinen Lagerbestand auf eBay reduzieren, mir mit Material von meiner Amazon-Wunschliste aushelfen (gerne auch gebraucht), über meine Amazon-Affiliate-Links Produkte kaufen (z.B. ein „funky Hawaiihemd“, wenn’s schön macht), meine Fragen auf Quora anklicken oder sogar beantworten, mir tolle Tipps geben (#mansplaining) und mit mir trainieren. Auf Wunsch namentliche Erwähnung (oder nicht). Besten Dank!
Zwischendurch mal ein Foto von dem Stück Kuchen (Pudding-Quitte-Streusel), das ich im Café FreiZeit bei unserer Samstagsausfahrt verputzt habe #gönndir.
Herrje, was war das wieder für eine Woche! Eine ziemlich geniale. Aber eins nach dem anderen, zuerst geht es ein bisschen um die rollenden Räder, auf denen man sich zwischen Indian Summer und Scheißnebel so bewegen kann. Eigentlich müsste ich mit diesem kleinen Zwischenbericht noch ein Weilchen warten, denn mein Crosser ist diese Woche immer noch nicht wieder zum Einsatz gekommen, da das Wetter noch gut genug für die anderen zwei war oder schlecht genug, um sich auf der Indoor-Variante die Kante zu geben. Aber seit ich ein paar neuen Gruppen auf Facebook beigetreten bin, lese ich viel mehr über Crosser und Gravelbikes und freue mich auch schon auf die Touren, wenn die Straßen nicht mehr sauber genug fürs TT und RR sind, aber es noch nicht so arschkalt ist, dass einem schon beim Stadtgestöpsel die Finger abfrieren.
Okay, fangen wir vielleicht mal damit an. Was ist eigentlich ein (Cyclo-)Crosser und was ist ein Gravelbike? Ich hatte glaube ich schon einmal einen Satz aus dem Gran Fondo-Magazin gebracht, der in etwa besagt, dass Gravel das ist, was man selbst draus macht (und warum braucht es dann da noch „GravelPlus“?). Andererseits haben die Jungs auch selbst nochmal die grauen Zellen rauchen lassen und darüber philosophiert: Ganz so einfach ist es anscheinend dann doch nicht. Oder „[s]ind Gravel-Renner nicht einfach nur Crosser mit anderer Bereifung?“, wie die RoadBike schreibt? Das ist auf jeden Fall schon einmal ein guter Punkt. Crosser haben ca. 32-33 mm Bereifung, Gravelbikes 35-40 oder sogar mehr (deshalb bin ich zum Beispiel auch nicht das Karwendel-Wetterstein-Brevet gefahren, weil dort ausdrücklich von allem abgeraten wurde, das weniger als 40 mm breit ist und ich mich auch so schon prima auf die Schnauze legen kann, auch ohne Abenteuertour). Crosser (zumindest die neuen Crosser) ähneln in ihrer Geometrie eher dem RR und sind auch fürs Rennen (kurz, hohe Belastung) gedacht, sprich: nicht sonderlich komfortabel, dafür agil und aggressiv (hier ein paar Modelle im Test). Hinzu kommt, dass in Rennen maximal 33 mm gefahren werden dürfen, deshalb bauen die Hersteller mit maximal 35 mm Reifenbreite (ui, in dem Artikel habe ich wieder ein neues Wort gelernt: „Chainsuck“. Geil.). Gravelbikes sind ein bisschen komfortabler gebaut, haben aber trotzdem noch einen Rennradlenker. Wobei auch ein normales Tourenrad als Gravelbike durchgehen kann, wenn man es entsprechend bereift und fährt. So viel dazu aus der Sicht des Laien, aber es leuchtet mir ein und klingt als Entscheidungsgrundlage auch recht vernünftig.
Dieses behelmte Reh steht samt Rad im Biergarten des Café FreiZeit in Bairawies. Sehr schnuckelig.
Hier übrigens mal zwischendurch ein kleiner Lacher: Dinge, die ein Kunde in einem Fahrradladen nicht mehr hören kann als Retourkutsche zu Dinge, die der Fahrradhändler nicht mehr hören kann. Mir fehlt in dem ersten Video zwar noch sowas wie „Neue Bremsbeläge? Ja das kostet erstmal 100 Euro Arbeitszeit plus Materialkosten und dann noch Extrazuschlag, weil Dein Rad so hässlich ist.“, oder „Nee, also bei der Fahrradfrage kann ich Dir absolut nicht weiterhelfen, such doch mal im Internet.“, aber trotzdem ein netter kleiner Kalauer. Die Jungs von vit:bikes haben zur Feier der 15.000 YouTube-Abonnenten auch mal wieder ein Gewinnspiel-Video gedreht und ich fiebere mal wieder mit in der Hoffnung, dass ich nicht vielleicht doch mal Glück haben und den krassen Porsche gewinnen könnte (den Preis für den besten Kommentar gewinne ich schonmal nicht, aber hey, ich bin ja auch nicht sonderlich schreibtalentiert).
Okay, zurück zum Thema. Das mit dem Crosser hätten wir jetzt ja geklärt, fehlt nur noch die Frage: Was fährt sich jetzt an einem TT eigentlich so anders als an einem RR und welches fährt sich denn tatsächlich besser? Diese Frage hat bestimmt schon sämtliche Denker unserer Zeit umgetrieben und wenn man googelt, findet man mit Sicherheit dazu mehr Suchergebnisse, als man überhaupt jemals lesen kann. Oh Gott, ich habe gerade den Fehler gemacht und genau das getan! Beinahe wäre ich im endlosen Sog der Suchergebnisse verschwunden, aber ich habe es gerade noch rechtzeitig auf Seite 20 geschafft, nicht mehr auf die Links in der Google-Suche zu klicken. Leben am Limit, sage ich da nur. Und was für Suchergebnisse. Weiß jemand, was es mit Fatcog auf sich hat? Das war ein Redirect von der nicht mehr existierenden Website velominati.de/welches-rennrad, die mich wiederum auf velominati.com führt, „Keepers of the Kog“? Was war nochmal ein Kog? Ach ja, ein Zahnradzahn. Okay. Und was sind Fat Cogs? Ah, Menschen mit Fat Chance Bikes. Coole Sache. Shit, da bin ich wohl doch in dieses schwarze Loch der Suchergebnisse eingesaugt worden, denn eigentlich ging es ja um RR versus TT. Versuchen wir es also noch einmal.
Und diesen Espresso doppio von der wohl freundlichsten italienischen Barista überhaupt gab es in Geretsried bei Da Daniele. Den habe ich mir gegönnt, während mein Arcalis kurzzeitig gegenüber im Isartaler Zweirad-Haus einen Zwischenstopp eingelegt hat. Dazu aber nachher mehr.
Beginnen wir mit einem kleinen Artikel von Triathlon Tipps (überhaupt eine sehr gute Seite für Einsteigerinfos zum Triathlon): Rennrad oder Triathlonrad – was ist besser? „Besser“ kann man so pauschal natürlich nicht sagen. Wäre je auch zu einfach. Die wesentlichen Unterschiede sind 1.) der Sitzwinkel (73,5° bei meinem Stevens RR und 78° bei meinem FELT TT) und 2.) der Lenker (gebogener Rennradlenker vs. Hornlenker und Auflieger). Beim TT schaltet man vorne an den Hörnern des Aufliegers und bremst am Hornlenker; beim RR schaltet und bremst man ganz normal am Rennradlenker. Wenn ich jetzt die beiden Räder abwechselnd fahre, führt das schonmal dazu, dass ich beim RR am (angeschraubten) Auflieger schalten möchte oder die Bremshebel am Hornlenker des TT nach links bzw. rechts drücken will, um zu schalten. Brainfuck par excellence. Auf dem TT liegt man idealerweise die gesamte Strecke aerodynamisch optimiert und bietet dem Wind weniger Angriffsfläche. Ach ja, das mit dem Sitzwinkel dient nicht nur der Aero-Optimierung, sondern auch dem Magen, denn angeblich soll man bei dem Sitzwinkel besser essen und verdauen können. Außerdem soll diese Position die Beine besser schonen, so dass man nach dem Laufen schneller seine Laufbeine findet (das kann ich dank Verletzungslaufzwangspause noch nicht bestätigen).
Außerdem – und das ist meiner Meinung nach der größte spürbare Unterschied beim Fahren – rutscht man in der Aeroposition auf dem Sattel weiter nach vorne und kann so definitiv kraftvoller in die Pedale reintreten. Die Muskeln werden dabei anders beansprucht und es fühlt sich wirklich mehr so an, als würde man irgendwo „hochsteigen“ und sich „abstoßen“. Besser kann man (bzw. ich) das leider nicht beschreiben, man muss das wirklich mal selbst ausprobiert haben. Auf dem RR kann man das probeweise mal imitieren, aber die RR-Sättel sind nicht darauf ausgelegt, dass man auf der Nase sitzt (daher haben viele Triathlonsättel eine verkürzte Nase). Also: weiter nach vorne rutschen, Unterlenker beim RR greifen, sich nach vorne beugen und die Pedale nach hinten „wegtreten“. Nachdem man auf dem TT die meiste Zeit liegt, ist die Position generell auch frontlastiger – also mehr Gewicht und Druck auf dem Oberkörper als beim RR. Als ich zum ersten Mal auf F.s TT gesessen bin (das zugegebenerweise eine weitaus aggressivere Sitzpositionseinstellung hat als mein schickes FELT), hatte ich wirklich Angst, vornüberzukippen, weil sich das so anders angefühlt hat als auf dem RR. Daran gewöhnt man sich aber glücklicherweise recht schnell. Für die Handgelenke ist es insgesamt anstrengender, auf dem TT aufrecht zu fahren (also mit den Händen am Hornlenker) als auf dem RR vor sich hin zu gondeln. In der permanenten Liegeposition werden Schultern, Nacken und Arme mehr gefordert und müssen sich erst noch daran gewöhnen. Mittlerweile leuchtet mir sogar ein, warum die Trainingspläne im Triathlon-Magazin immer Planks in allen Variationen verordnen: Irgendwoher müssen die Muskeln ja kommen, mit denen man 180 Kilometer liegend durchhalten kann.
Die Aussicht um 6 Uhr morgens vom Pool im Gym auf die Münchner Straßen. Hat was. Auch wenn das Motiv mittlerweile zum Dauerbrenner geworden ist…
Aber ist man mit einem Triathlonrad nun wirklich immer schneller dran als mit einem Rennrad? Jein. Einerseits ja, denn je flacher und weniger kurvig die Strecke, desto größer der Vorteil durch die Aeroposition. Andererseits dann nein, denn bei vielen Höhenmetern und zahlreichen Kurven hat man mit dem schwereren TT einen Nachteil, weil das RR wendiger und leichter ist und man somit damit besser klettern kann und dabei weniger Energie verbraucht. Das TT macht einen nur dann schneller, wenn man auch tatsächlich den Großteil der Zeit in der Aeroposition verbringt, um den Vorteil voll auszunutzen. Und natürlich kann man mit dem TT auch hügelige Strecken fahren, wenn man es im Vorfeld entsprechend geübt hat, die Abfahrten für Aeroflitzen nutzt und ordentlich reintreten kann. Als Agegrouper ist es fein, flexibel zwischen den beiden Varianten wechseln zu können – aber ich habe noch keinen Profi gesehen (zumindest dieses Jahr, seitdem ich mich für den ganzen Zirkus intensiv interessiere), der das RR dem TT vorgezogen hätte. Ich für meinen Teil würde das RR nur dann nehmen, wenn es schüttet, weil ich damit sicherer und stabiler bin – außerdem hat es Scheibenbremsen, die bei Nässe im Vergleich zu den Felgenbremsen (die an meinem TT auch nicht sonderlich gut sind) die Nase vorn haben. Beziehungsweise dafür sorgen, dass die Nase sich nicht nach vorn über den Lenker hebt, weil sie besser greifen. Aber ansonsten nehme ich das TT – auch wenn Kraichgau nicht gerade superflach ist, aber ich merke einfach, wie ich besser beschleunigen und reintreten kann und mit dem TT einfach insgesamt schneller bin, so ca. 2-3 km/h im Schnitt.
Ansonsten kommt es natürlich noch sehr stark auf die Laufräder, Felgen und Bereifung an. Felgen mit einem höheren Profil (meist sowas wie 80mm vorne und 60mm hinten) wirken ab einer gewissen Geschwindigkeit (30 km/h geistert da immer mal wieder durch den Raum) wie Segel und geben zusätzlichen Antrieb. Dafür sind sie anfällig für Seitenwind – und Scheibenräder sind quasi am alleranfälligsten dafür (ein bisschen mehr zum Thema Felgen, Speichen und Naben übrigens hier auf der RoadBIKE-Website und alles über Speichen hier bei WikiPedalia). Soll heißen: Ein RR mit dem perfekten Laufrad-Setup muss sich vor einem TT mit Standardlaufrädern nicht verstecken. Spannend sind auch Laufräder mit 3, 4 oder 5 Speichen (in Fachsprech 3-Spoke usw.) – und geil, man kann die Produkte von Xentis tatsächlich in ausgewählten Läden auch testen. Das wäre nochmal eine Idee für einen der nächsten sonnigen Tage, insofern es davon noch ein paar gibt. Ach ja: für Sprints oder den Wiegetritt ist ein TT eher nicht so sehr geeignet aufgrund der mangelnden Wendigkeit und schlechteren Kontrollierbarkeit, wenn man nicht liegt. Sagt zum Beispiel auch Normann Stadler. Zum Abschluss noch ein interessanter Artikel von Sugar & Pain (Triathlon Coaching) zum Thema mehr Druck aufs Pedal. Erinnert mich daran, dass morgen wieder Krafttraining auf dem Programm steht; ich freu mich drauf!
Zum Thema Indoorbike / Spinningbike kommen wir weiter unten noch. Ich würde auch liebend gerne etwas zum Thema Rolle und Zwift schreiben, aber für diese Anschaffung gibt es gerade noch kein Budget. Verdammt. Ach ja, einen habe ich aber für jetzt noch: Das Projekt Lieblingstouren von einem Münchner Radlkollegen, der auf Startnext eine Kampagne gestartet hat. Superidee, bitte gerne unterstützen!
Alright, das war irgendwie schon wieder ziemlich viel – Zeit für einen kurzen Blick auf die Trainingswoche.
Am Montag war ich erstmal kaputt von der Sonntagstour in die Eng mit RRMUC. Ich finde es ja prinzipiell toll, wenn ich wirklich mal kaputt bin vom Training, denn viel zu oft hample ich momentan in meiner Komfortzone herum (weil das Laufen immer noch nicht wieder so richtig funktioniert). Und der Schnupfen hat sich wieder die Ehre gegeben. Also bis 6 Uhr statt 5:30 Uhr geschlafen, 30 Minuten Schwimmen und dann 1 Stunde Lauftechnik auf Crosstrainer, Laufband und Woodway. Zwar nicht schmerzfrei, aber die Wade ist danach nicht schlimmer geworden, das werte ich als Erfolg. Man sieht mir an, wie begeistert ich bei der Sache war. Ich wette, ich kann genau dann wieder richtig laufen, wenn nächste Woche (Wettervorhersagen zufolge) Schnee und Eis Bayern überziehen. Na vielen Dank.
Am Dienstag dann eine schöne lange Ausfahrt mit (mal wieder) einem Pokal auf einem Stadtsegment. Fahre ich wirklich so rücksichtslos in der Stadt? Ich hoffe nicht. Auf den Fotos sieht man übrigens einen Vogelschwarm, der irgendwo zwischen Humbach und sonstwo ein paar nette Pirouetten gedreht hat – aber natürlich genau dann nicht, als ich mit dem iPhone auf die Flattermänner draufgehalten habe. Naja. Ganz oben sieht man dann übrigens mich, wie ich fachgerecht (S. sei Dank) mein RR schultere und die 18%-Rampe bei Eurasberg hinuntertrage. Sekunde, warum macht man denn sowas? Tjaaaa! Anlass zur Sorge (und für den Zwischenstopp in Geretsried) war meine vordere Scheibe, die zwischendurch auf einmal wieder angefangen hat zu schleifen. Seit Sonntag weiß ich ja, welche Schrauben ich drehen muss, um die Bremse neu zu zentrieren, also habe ich das erstmal gemacht. Half nichts. Dann habe ich das Vorderrad aus- und wieder eingespannt, um sicherzustellen, dass es nicht schief drinsitzt. Half auch nichts. Also bin ich mit erbärmlich schleifender Scheibe bis nach Geretsried gerollt und habe dort glücklicherweise das Isartaler Zweirad-Haus gefunden. Dort schickte man mich zum Espresso nach gegenüber und nahm sich des Problems an (supernett übrigens).
Als ich nach 30 Minuten mit Koffein vollgepumpt zurückgeklackert bin, sagte man mir, man hätte mir gerne mehr helfen wollen, aaaaaber: Die Bremsbeläge an der vorderen Scheibe seien bis aufs Metall runter und man habe leider aktuell keine Ultegra-Bremsbeläge da, auch der flugs angerufene Händler habe nicht helfen können. Uff. Auweia. Und das bei einer geplanten 140-Kilometer-Tour mit EXTRA VIELEN HÜGELN UND RAMPEN UND ABFAHRTEN! Der wirklich sehr freundliche und ein bisschen zerknirschte Mann im Laden sagte mir dann, er habe die Bremsbacken auseinandergebogen und ich könne weiterfahren, sollte aber die Vorderradbremse nicht benutzen. Gar nicht. Überhaupt nicht. Nada. Nicht ein einziges Mal. Okay. Grund für das Desaster: Auf der Fahrt von der Eng runter Richtung Tölz habe ich anscheinend die Bremsbeläge dermaßen beansprucht, dass vorne komplett ab war und hinten noch ein Fitzelchen übrig. Was macht man also in so einem Fall? Richtig, die Tour weiterfahren. Ich habe dann aber auf 125 Kilometer abgekürzt und bin nicht wieder über den Humbacher und die sieben schönen Rampen (ja, ich habe mitgezählt) zurückgefahren, sondern nach der Abbiegung über Wolfratshausen – Höhenrain – Eurasberg wieder über Wolfratshausen und den Isarradweg flacher zurück gen Norden. Und ja, ich habe mein Rad die Rampe bei Eurasberg deshalb hinuntergetragen, weil man die Rampe allein mit der Hinterradbremse einfach nicht bremsen kann. Irgendwie trotzdem lustig und mit Sonne ist sowieso alles genial.
Am Mittwoch morgens wieder Schwimmtechnik, immer noch relativ unmotiviert, weil Schnupfen und weil das Schwimmseminar ja erst nächsten Sonntag stattfindet. Danach ein bisschen auf den Crosstrainer…
… und um 10:47 Uhr ab auf die TT-Zeitmaschine zu einem GF gen Norden, üben, üben, üben! Ich hatte mir am Abend zuvor eine Strecke mit extra vielen Segmenten herausgesucht, weil ich wieder ein paar Pokale einheimsen wollte, deshalb sieht die Strecke etwas krumm und schief aus. Zwischen Goldach und der B301 unterhalb von Hallbergmoos musste ich dann aber leider umdisponieren, weil das hier im Weg war:
Schon wieder eine Baustelle! Mensch! Gibt es nicht irgendwo ein zentrales Baustelleninformationssystem, damit ich meine Strecken entsprechend so planen kann, dass ich NICHT immer in die Dinger reinpresche? Gibt es bestimmt, aber ich als Nichtautofahrerin (aber Führerscheinbesitzerin, danke, Papa!) habe das noch nicht auf dem Schirm. Muss ich mal den lieben Herrn Google fragen.
Trotzdem war die Ausfahrt geil – und das nicht zuletzt wegen der neuen Fingerscrossed-Socken, die ich mir am Samstag noch bestellt hatte (hey, es war ein „kaufe zwei Paar und Du kriegst einmal Monogram in Weiß kostenlos dazu“-Sonderangebot, ein weiteres Paar war reduziert und kostenloser Versand ab 50 Euro… und jetzt bin ich nicht mehr nur eine coole Socke, sondern habe auch endlich die coolen Socken). Die letzten paar Meter musste ich zwar vor meiner Haustür auf-und-ab-tingeln, damit der GF wirklich voll wird, aber das war es wert. Nicht so geil war übrigens die Idee, sich die Beine mit ABC-Salbe gegen die Kälte einzuschmieren. Das in Verbindung mit Sonne und Schweiß brennt wirklich höllisch und zwar stundenlang. Wieder was gelernt. Ich sollte mal nach einer richtigen Wärmesalbe googeln…
Am Donnerstag Gym mit Crosstrainer, Woodway-Laufband und Kraftausdauerübungen inklusive der formidablen Battle Rope. Ein tolles Foltergerät. Wir haben sogar drei verschiedene dieser Seile im Gym, damit es nicht ganz so fad wird. Eigentlich wollte ich eines der Seile an dem Schlitten festmachen und den dann über die 20-Meter-Bahn ziehen, aber denselben Effekt kriegt man mit anderen Geräten genauso hin ohne irgendwas umbauen zu müssen. #lazy
Danach dann mal wieder aufs Spinningrad für meine zweistündige Lieblingspyramide. Aber natürlich wird das Ganze fast, wenn man immer nur dasselbe Programm abspult, also habe ich mir am Donnerstag wenigstens mal von ICG die Trainings-App heruntergeladen, die man mit den IC7-Indoorbikes im Gym koppeln kann.
Am Donnerstag habe ich dann außerdem mehr als einmal ungefähr tausendmal die Facebookseite von RRMUC aktualisiert, um nicht den Zeitpunkt zu verpassen, zu dem S. hoffentlich wieder eine Tour für das Wochenende in einem moderaten und somit für mich machbaren Tempo einstellen würde, da das Wetter doch noch einigermaßen gut werden sollte. Die Touren von S. waren in den letzten Wochen immer sehr schnell ausverkauft, deshalb die ständige Anklick-und-Zusage-Bereitschaft. Statt S. postete K. dann eine Tour für Samstag mit angesagtem 28er Schnitt, aber mit welligen 1.300 HM erstmal dachte ich, die sei gefühlt doch eine kleine Nummer zu schnell für mich.
Deshalb bin ich am Freitag nicht regenerativ, sondern intensiv unterwegs gewesen. V. hatte mir bei der letzten Schwimmsession einen – vielleicht sogar den aktuell entscheidenden – Techniktipp für den Unterwasserarmzug gegeben, so dass ich das erstmal in Ruhe im Pool ausprobiert habe. Und ecce! – zum ersten Mal taten mir beim Schwimmen wirklich die Schultern weh. Ich hatte die ganze Catch-Thematik irgendwie falsch verstanden und bin immer zu schmal unter Wasser geblieben – aber man kann ja nur dann Wasser einfangen, wenn man auch eine entsprechend breite Einfangbewegung mit den Armen als S-Kurve macht, die dann wiederum natürlich ein bisschen anstrengender ist als ohne Widerstand zu paddeln. Das als Einarmzug, mit und ohne Paddles sowie mit und ohne Beine ist jetzt gerade erstmal mein Schwimmfokus, zumindest bis nächsten Sonntag. Danach kurz Crosstrainer und ein bisschen Kraftausdauer, aber mit ohne Herzfrequenz, denn die Varta-Batterien, die ich zuletzt in meinem H10 hatte, haben sich eine nach der anderen innerhalb von wenigen Tagen einfach so entladen, und zwar immer dann, wenn ich im Gym war und es gar nicht gebrauchen konnte. Na vielen Dank.
Eigentlich wollte ich am Vormittag dann noch einmal zu einer langen Tour aufbrechen, aber der Nebel war um 10 Uhr immer noch so dicht, dass ich kurz nach Hause geflitzt bin, meine Spinningsachen geholt habe und mich auf dem Indoorbike ausgebreitet habe – und diesmal mit der App. Zwischendurch noch kurz zwei Sätze zum Radeln auf dem Spinningbike allgemein: Das größte Manko ist, dass man den Sattel nicht kippen kann – sonst könnte man auf dem IC7 nämlich super die Aero-Position üben – aber so geht es eben überwiegend nur aufrecht. Der Vorteil ist, dass man natürlich in kürzerer Zeit viel intensiver pedalieren kann, wenn man sich die Widerstände entsprechend einstellt. Wenn ich beim normalen Fahren etwa 500 kcal/Stunde verbrenne, geht es auf dem Spinningbike hoch bis auf 700 kcal/Stunde. Und hier kommt jetzt die ICG-App ins Spiel: Man kann dort einige Workouts kostenlos fahren, andere kaufen (aber WTF, 8,99 Euro für 30 Minuten Workout?! Hallo?!) und die Vorgaben zu RPM, Trainingszone, Widerstand und Sitz-/Standposition sind wirklich super. Erstens vergeht die Zeit sehr schnell, weil man dauernd damit beschäftigt ist, irgendwas zu wechseln. Zweitens tritt man wirklich schneller (100 RPM können echt anstrengend sein) und drittens zeigt meine Herzfrequenzkurve, dass sich da wirklich gut was tut. Ich habe 3 verschiedene Workouts à 30 Minuten gemacht und dann noch 30 Minuten „Open Goal“, also einfach 90+ RPM bei moderatem Widerstand (38 waren es glaube ich) – und danach waren meine Beine auch erstmal platt. OK, für einen Mini-Koppellauf auf dem Laufband hat es noch gereicht, aber dann war erstmal Schicht im Schacht. Morgen mache ich wieder so etwas und hoffe, dass mich die kostenlosen Workouts weit genug bringen.
Und dann kam die Samstagsausfahrt zum Seehamer See und ins Café Freizeit nach Bairawies. Nachdem ein paar Leute der vergangenen Ausfahrten zugesagt hatten, habe ich auch zugesagt und gehofft, dass die Beine sich doch einigermaßen schnell wieder erholen von den Speedwork-Einheiten am Freitag. Haben sie natürlich nicht, haha. Aber egal. Am Samstag war morgens genug Zeit, sich dreimal umzuziehen und auszutarieren, wie viele Klamotten man auf dem RR anziehen kann, ohne a) zu frieren, b) zu überhitzen, c) wie ein Michelin-Männchen auszusehen, d) eventuell auszuziehende Dinge nicht mehr in den Trikottaschen unterzukriegen. Das hat so semigut funktioniert; ich hatte einen Fleece-Laufpulli zu viel an, den dann ein anderer aus der Gruppe einstecken durfte (sorry…) und mit Sonne war ich zwischenzeitlich etwas zu warm angezogen. Aber besser so als gleich bei der ersten Abfahrt erfrieren.
Meine Beine waren aber tatsächlich wirklich ziemlich tot und sind erst ca. bei Kilometer 90 (von 133, bzw. für mich 156 mit Anfahrt und Rückfahrt) einigermaßen restauriert gewesen. Folglich bin ich bei den Rampen und Wellen einige Male etwas nach hinten gefallen, aber glücklicherweise war das nicht ganz so wild und ich nicht immer alleine hinten. Trotzdem: Nächstes Mal wieder ausgeruht zur Gruppenfahrt, das macht einfach mehr Spaß und Sinn. Wenn es denn noch eine gibt, denn die Wettervorhersage ist noch nicht so prickelnd für die nächste Woche… Die Fahrt war aber grandios, die Truppe super, das Wetter kühl, aber mit ein bisschen Sonne und der Kuchen wieder sehr lecker. Ich bin hochmotiviert, meinen Beinen jetzt im fucking Winter mehr Power zu verpassen, damit ich nächste Saison bei den schönen Gruppenfahrten mithalten kann.
Eigentlich war die letzte Nacht ja ein Geschenk der Götter: Zeitumstellung und eine Stunde länger schlafen. Eigentlich hätte man auch meinen sollen, dass ich nach der Samstagstour müde genug für eine riesengroße und gute Portion Schlaf hätte sein sollen. Aber irgendwie war letzte Nacht der Wurm drin und ich war alle anderthalb Stunden wach. Bäh. Solche Nächte sind wirklich scheiße. Vielleicht lag es an der Kombination aus zu viel sportlicher Intensität und Schnupfen oder am Wetter (im Zweifelsfall ist es eh immer das Wetter), aber mit 9 Stunden Schlaf planen und dann (laut V800) nur 5:12 Stunden erholsam schlafen, das ist ein bisschen am Ziel vorbei. Also die perfekte Gelegenheit für einen Rest Day mit entspannten 38 Minuten Kraultechnik (yeah, Schwimmeinheit #100 seit Mai und das mit nur marginalen Verbesserungen…) und 2 Stunden sehr, sehr Low-Impact-Rekon-Laufübungen. Nachdem richtig laufen immer noch nicht wieder drin ist (außer 10 Minuten bei 2% Steigung mit 9km/h oder bei 10% Steigung mit 6km/h), habe ich alle 10 Minuten die Übung gewechselt und so auch ein bisschen Lauf-ABC untergebracht. Dann noch Rückwärtslauf, Seitwärtslauf, Crosstrainer vorwärts und rückwärts, wandern mit 15% Steigung und all solche Späßchen. Auf jeden Fall nicht Spinning.
Oh ja, das war wirklich ein bisschen viel heute. Nächste Woche dann vermutlich ein bisschen mehr zum Thema Schwimmen – und vielleicht ist zwischendurch ja doch nochmal eine Ausfahrt drin…