Ich musste mich die Woche über wirklich anstrengend, um neben Einheiten im Techniktraining zumindest ein oder zwei halbwegs interessante Erlebnisse für die Berichterstattung zu Woche 12 zusammenzukratzen. Dafür bin ich extra frontal in einen Busch gerast, habe Geld ausgegeben und infolgedessen meine Sponsoring-Initiative gestartet. Here we go, es folgt der Rückblick auf Ironman-Woche 12!
Warum ich ab und zu mal in einen Busch rase, liegt übrigens daran, dass ich erst seit April 2018 mit dem CX/Rennrad unterwegs bin; da kommt es ab und zu noch zu koordinativen Fehlleistungen. Trotzdem trete ich munter weiter, denn der Endgegner das Endziel ist die Triathlon-Langdistanz vom Format Ironman. Was ich während meines Trainings nach dem Trial-and-Error-Prinzip dafür erlebe, schreibe ich einmal pro Woche nieder – und das immerhin schon seit 12 Wochen. Wer herausfinden möchte, welche anderen Radunfälle ich schon gebaut habe, der möge hier kurz nachlesen („kurz“, haha, wir sprechen uns in einer Woche, ich kann nicht „kurz“ schreiben): Woche 11, Woche 10, Woche 9, Woche 8, Woche 7, Woche 6, Woche 5, Woche 4, Woche 3, Woche 2, Woche 1 und Tag 1. Weiter geht’s nach der Werbung!
Genau, die Werbung mit dem nicht mehr ganz so subtilen Hinweis darauf, dass ich mich über ein kleines Einmalsponsoring sehr freue; jeder Euro zählt. Da ich nicht zur Fraktion derjenigen gehören will, die viel Geld haben und keine Zeit es auszugeben – sondern eher zur Fraktion genug Geld und genug Zeit (kein Geld und viel Zeit ist auch scheiße) –, stellt einen Triathlon als Hobby vor eine gewisse finanzielle Herausforderung (alles andere ist Pillepalle. Oder so.). Vom einzelnen Gel bis hin zur Zeitmaschine oder von der Startgebühr bis hin zum Trainingslager: Da gibt es viel zu kaufen. Aus diesem Grund stocke ich gerade bei eBay auf (die Erfahrung lehrt: Es gibt nichts, das sich nicht verkaufen lässt), sammle die zukünftigen Investitionen auf einer Amazon-Wunschliste und rühre die Werbetrommel für Sponsoring via PayPal.me. Zwei (!) Sponsoren haben sich schon gefunden (die weder Mama heißen noch von mir dahingehend erpresst wurden, ich schwöre es) und Sachspenden (natürlich eher in Richtung Gel als in Richtung Zeitmaschine) sind auch höchst willkommen. Den vollständigen Werbetext gibt es auf der Startseite. So, genug davon, zurück zum Training.
Anfang der Woche hatte ich große Bedenken, ob ich überhaupt etwas Spannendes zu berichten haben würde. Schließlich war der erste Triathlon das Highlight, das alle Trainingseinheiten in den Schatten stellt. Als absehbar war, dass das Wochenende verregnet werden würde, haben sich die Bedenken genauso wie die Wolkenmassen auch noch stetig verdichtet: Eigentlich wäre ich mit A. und S. am Samstag zum 2. Autofreien Radtag am Penser Joch nach Südtirol gefahren. Der Passo Pennes wird bei Quäldich.de zauberhaft wie folgt beschrieben: „Das 2211 m hohe Penser Joch ist der höchste Punkt einer zweifelhaften Abkürzung, mittels derer man von Sterzing (948 m) im Norden nach Bozen (266 m) im Süden gelangen kann (…)“. Traumhaft! Aber leider aufgrund der Wetterlage ins Wasser gefallen. Ebenso ins Wasser gefallen ist der Ausflug zur 150-km-Runde bei der RTF Südlich von Landshut am Sonntag: Ein Blick auf die Niederschlagsprognose war genug, um das schöne Vorhaben elendiglich ersaufen zu lassen. Wobei ich diese Woche von meinem Namensvetter S. jede Menge über Meteorologie, Wettervorhersagen und Wolkenansammlungen gelernt habe. Jetzt weiß ich zumindest, warum die Prognosen so oft falsch liegen – und dass es eines gewissen meteorologischen Grundwissens bedarf, um die Profikarten mit der Feuchte zu lesen. Und jetzt mal ehrlich: Wir sind zwar keine Engländer, aber zwei Sätze zum Wetter muss ich diese Woche dann schon einmal loswerden. Der erste: Was soll der Scheiß, tagsüber erdrückende Hitze und abends Gewitter statt lauschigem Sommerwetter? Und der zweite: Wie genial, Ausfahrt bei strahlendem Sonnenschein und zwischendurch aus heiterem Himmel ein erfrischender Regenschauer! Vielleicht kann man den Umgang mit widrigen Wetterbedingungen ja irgendwie auch als Techniktraining verbuchen, dann ergäbe das alles zumindest noch ansatzweise einen Sinn.
Was tatsächlich Sinn ergeben hat, war die Trainingspause am Montag nach dem Triathlon. Deshalb passend dazu ein Foto meiner müden Beine (diesmal in der langen Hose – das ist übrigens die kurze Hose), die am Montag zu nichts außer ein bisschen Dehnen und ein winziges bisschen Crosstrainer zu gebrauchen waren. Ach ja, und den kaputten Alé-Trisuit habe ich reklamiert und zurückgeschickt. Die Helden des Online-Shops, von dem ich ihn hatte, haben übrigens das Männermodell (neongelber Beinabschluss) mit dem Frauenmodell (neongrüner Beinabschluss) verwechselt. Sehr schade, aber mit einem Männerpolster radeln macht wenig Sinn. Außerdem hatte eine Dame den Trisuit in Karlsfeld auch an, wahrscheinlich sogar im selben Shop gekauft, alle anderen waren nicht so farbenblind. Sonstige Nachwirkungen: leichtes Halskratzen vom kalten Wasser aus dem See, das ich eingeatmet respektive geschluckt hatte (mhmm, lecker). Ansonsten ging es mir ziemlich gut, ausnahmsweise habe ich sogar bis 7:30 Uhr geschlafen, das ist ziemlich ungewöhnlich für meinen normalen Sommerschlafrhythmus (ich stehe eigentlich immer um 5:30 Uhr auf, zumindest solange es um die Uhrzeit ein bisschen hell ist). Bei der morgendlichen Tasse Kaffee habe ich natürlich sofort nach den nächsten Tri-Terminen im näheren Umkreis und in absehbarer Zeit gesucht; die Website der DTU ist da ziemlich gut organisiert. Für 2019 stehen ja schon der triathlon.de CUP in München (Mai) und Erding (Juni) auf dem Plan, die ich 2018 wegen meiner Rippe verpasst habe. Ende August ist der 3MUC an der Regattastrecke (der 2017 nicht stattgefunden hat), der eigentlich aufgrund der örtlichen Nähe und des Heimvorteils ein No-Brainer ist. Pluspunkt: Schwimmen in der Regattaanlage, das ist aufgrund der Übersichtlichkeit eine gute Möglichkeit, meine, äh, Schwimmleistung zu verbessern. Minuspunkt: Die Radstrecke besteht aus 8 Runden um die Regattaanlage. Das ist nicht aufgrund der Monotonie ein Minuspunkt, sondern aufgrund der gefährlichen Kurven. Aber das kann man ja üben! Alternative Termine zu München am 26.08. im August wären: Kitzingen 04.08., Regensburg 05.08., Immenstadt im Allgäu 19.08., Beilngries 25.08. und Höchstadt am 09.09. (da wird im Pool geschwommen, das ist idiotensicher). A. (mit der ich vor ein paar Wochen eine Schwimmstunde hatte) meinte auch, dass ein Rennen die beste Übung ist. Mal sehen, was davon wirklich Sinn macht und wie viel ich mich mit gezieltem Techniktraining in den nächsten Wochen überhaupt verbessern kann. Wobei ich mir auch beim zweiten Mal keine Zeit setzen werde, sondern vielmehr: kontinuierlich durchkraulen (und den Neo richtig anziehen), auf dem Rad den Schnitt von 29,3 auf 30 verbessern, kontinuierlich durchlaufen ohne Gehpausen (außer an den Verpflegungsstationen) – einfach einen flüssigeren Ablauf durchzuziehen. Und dafür ist Techniktraining jetzt der richtige Ansatz.
Vorab noch zwei Video-Tipps zum Wochenendausklang: Das Ironman-Experiment | Sportclub Story | NDR als schöne Doku und 9:22 Stunden: Die Geschichte meiner Bestzeit auf der Langdistanz von triathlon-szene.de als wirklich lehrreiche Techniktraining-Fundgrube und persönliche Geschichte (persönliches Lieblingszitat in Minute 28:44: „Du rennst als körperliches Wrack Deinem Untergang entgegen und kuckst, dass der möglichst spät vonstattengeht.“). Am Dienstag war ich wieder einigermaßen hergestellt (zumindest körperlich, geistig ist wie eh und je Hopfen und Malz verloren) und nahm mir vor, weniger Junk-Kilometer zu machen und sukzessive weniger besser zu trainieren. Weniger Junk-Kilometer heißt zum Beispiel, dass ich nicht mehr 5 Kilometer vor mich hinschwimmen, sondern jedes Mal Technikübungen ins Schwimmtraining einbauen werden. Das heißt auch, dass ich weniger lange Läufe draußen machen werde, sondern gezielt Lauf-ABC mit kürzeren Läufen kombinieren werde – und einen richtig langen Lauf pro Woche. Überhaupt ist mir aufgefallen, dass ich viel schneller laufe, wenn ich nicht direkt morgens kalt starte, aber dazu nachher mehr. Apropos Laufen: Es geht wieder! Ich taste mich nach zweiwöchiger Laufpause gerade wieder heran und laufe nächste Woche hoffentlich auch endlich wieder draußen. Denn ein Blick auf die Strava-Challenge 100 Tage GMM Vorbereitung zeigt mir, dass es nur noch 85 Tage bis zum Marathon sind! Huch! Da war ja was! Hilfe! Na gut, das wird schon. Ich habe da ja so einen gewissen Grundoptimismus – und das beste Tool, um schnell schneller zu werden, habe ich nach wie vor in der Hand, nämlich: Gewicht verlieren. Ich arbeite daran! Ach ja, noch ein Klicktipp: Die Highlights von der Eurobike 2018 auf der Website der RoadBike. Ich bin gleich auf Seite 3 bei der CFongen TriEye-Brille hängengeblieben, die einen eingebauten Rückspiegel hat – finde ich super. Ebenso interessant sieht der STAC Performance Zero Halcyon Smart Trainer aus, ein neuer Rollentrainer. Für den Winter brauche will ich so ein Ding auch haben, wenngleich dafür erstmal eine Kommode (samt dem darin enthaltenen Zeug) aus dem Weg geschafft werden muss. In der Radsport-Teilemarkt-Bayern-Gruppe auf Facebook verkauft jemand aktuell einen Kurt Kinetic Rock and Roll T-2800-Rollentrainer, der macht auch einen guten Eindruck (und ein emotionales Video gibt’s auch noch dazu). Aber ich muss mir im Verlauf der nächsten Wochen und Monate erst einmal einen Überblick über die gängigen Rollentrainer verschaffen, anstatt impulsiv irgendwas zu kaufen, weil ich es genau jetzt haben will das Geld dafür verdienen.
Weniger Junk-Kilometer heißt auch, dass ich für Radausfahrten weniger durch die Stadt stöpseln werde und insgesamt wahrscheinlich weniger in Gruppen fahren werde. Arne aus dem zweiten Video hat die Erkenntnis auch gemacht und sagt dazu, dass das Radfahren in gewisser Weise seine Unschuld verliert – und auch in der Ironman-Experiment-Doku wird das deutlich (wobei ich weit davon entfernt bin, nach Wattzahlen zu trainieren, aber spätestens beim Training für die Mitteldistanz wird der Schritt gemacht) – weil man nicht mehr geile Ausfahrten fährt, sondern trainiert und das eigene Trainingsniveau halten möchte. OK, dafür muss ich erstmal ein gewisses Niveau erreichen und ganz so religiös würde ich das aktuell auch nicht halten, aber wer weiß, wann mich der optimierungswütige Ehrgeiz packt, davor bin ich aus eigener Erfahrung nicht gefeit. So viel also zur Theorie für das Techniktraining. Und mein Fazit nach einer Woche: Auch das kann richtig viel Spaß machen. Ohne Scheiß.
Am Dienstag ging es im Schwimmbecken gleich los damit. Ich war in der vergangenen Woche ohnehin ziemlich schwimmmotiviert und habe bei jeder der sechs Schwimmsessions 10-20 50-Meter-Kraulsprints mit Pausen eingebaut (anstatt 25 Meter Sprint + 25 Meter ruhig ohne pausen), meistens auch noch 10-20 Bahnen Schmetterling (25 Meter Schmetterling + 25 Meter Kraulen). Der beste Schwimmtag war Freitag, weil ich spontan V.s Programm mitgemacht habe und es mit ihr Spaß macht, zwischendurch in den Pausen ein paar Schwimmerfahrungen auszutauschen. Ihr Plan sah 10×50 Meter Kraulbeine und 10×50 Meter Kraularme vor – sehr genial und definitiv spannender (weil anstrengender) als sowas wie Entenpaddeln oder Badewanne. Donnerstag und Sonntag waren die längsten Schwimmeinheiten mit 500 Metern Ein- und Ausschwimmen, 1000 Metern Kraulsprints und 1000 Metern Schmettern + Kraulen. Am Donnerstag war das Wetter auch noch schön genug für diesen Sonnenaufgangshimmel – herrlich, wie friedlich das alles um 6 Uhr morgens noch aussieht:
Natürlich musste ich am Dienstag nach Schwimmen & Gym mit meinen juckenden Beinen auch wieder aufs RR. Das Wetter war eigentlich gut – schwüle Hitze, strahlender Sonnenschein – aber ich bin tatsächlich in die absolut einzige Regenwolke gefahren, die sich am späten Nachmittag über dem Münchner Osten entladen hat. Toll. Eigentlich wollte ich 60 Kilometer flach und schnell fahren, aber dann wurden es gerade mal 20. In solchen Momenten manifestiert sich dann mein äußerst hilfreicher Dickkopf: Weil ich nicht nochmals ins Gym wollte, habe ich mir fix ein anderes Oberteil übergezogen und bin im Regen (kalt war es ja nicht) einen kleinen Koppellauf gelaufen. Mit dem Kopf war ich ganz bei meinem linken Fuß und bin deshalb in der Nähe meiner Wohnung um diverse Blöcke gelaufen, um schnell wieder zuhause zu sein, falls der Fuß sich meldet. Die große Überraschung: Es ging wirklich gut und meine Pace war 5:03, also knapp unter 12 km/h – das ist eigentlich das Tempo, in dem ich gerne die 10 Kilometer der Olympischen Distanz laufen würde. Ich bin zwar nur 5 statt 10 Kilometer gelaufen, weil ich es nicht schon wieder gleich übertreiben wollte, aber die waren wirklich gut. Ausnahmsweise kommt das Wasser auf dem Foto auch von oben und nicht vom Schweiß:
Die nächste Laufsession am Mittwoch war dann langsam auf dem Laufband, um die Beine wieder ans Laufen zu gewöhnen. Danach war es dann einmal wieder Zeit für eine Putzsession, diesmal Stereoputzen für beide Räder. Preisfrage: Wer findet den khakifarbenen Alucrosser, der sich in den Büschen versteckt?
Am späten Nachmittag wollte ich dann die verpatzte Ausfahrt vom Dienstag wiedergutmachen und bin in Richtung Ebersberger Forst aufgebrochen. Wie immer hatte ich mir auf komoot einfach wild irgendwelche Highlights zusammengestöpselt (ohh, da ist noch ein Anstieg, den haue ich noch rein! Dafür werde ich mich später auf der Strecke hassen, höhö!) und die Strecke auf 80 Kilometer ausgebaut. Ich muss sagen, sie war wirklich geil – bis auf den unfreiwilligen Umweg bei Wiesham aufgrund einer Baustelle, so dass ich noch ein paar Kilometer über Grafing dranhängen musste… und natürlich innerhalb von Grafing erstmal ziemlich umständlich herumgekurvt bin. Der Falkenberg-Anstieg nach Kilometer 50 war ein schönes Highlight und mein Schnitt lag bei 26,3 mit 500-600 Höhenmetern (jedesmal, wenn ich auf „Höhe korrigieren“ in der Strava-Aktivität klicke, zeigt mir Strava einen anderen Wert an, verstehe das wer will). Mit dem ganzen Stadtgestöpsel mache ich mir den Schnitt ja immer kaputt und Gruppenfahrten sind wieder anders als Ausfahrten alleine… aber ich denke mal, dass ich mich seit Beginn meiner Rennradambitionen Mitte April doch ein bisschen verbessert habe. Aber genug des Selbstlobs, denn dann kam da noch der Busch, in den ich fröhlich frontal reingerast bin. Ich war noch 14,5 Kilometer von zuhause entfernt und dachte wahrscheinlich schon an das kühle alkoholfreie Radler (haha, Word streicht mir das als Grammatikfehler an und schlägt vor „an den … Radler“ – nein, ein Mann saß nicht in meinem Kühlschrank), das ich mir sofort nach der Dusche gönnen wollte (man möchte gar nicht glauben, wie viele Insekten sich da im Dekolletee ansammeln). Jedenfalls bin ich über eine grüne Ampel gesaust und dann etwas zu scharf rechts auf dem Radweg abgebogen, so dass ich beinahe in den Schotter am Rand gekommen wäre. Als ich den Lenker beherzt herumgerissen habe, bin ich ins Schlingern gekommen und mit Karacho auf der gegenüberliegenden Seite in die Büsche gesaust. Das war insofern gut, als ich dort nirgendwo umfallen konnte… Aber schlecht, weil dort auch aus unerfindlichen Gründen ein Steinvorsprung aus dem Boden ragte, an dem ich angestoßen bin und prompt war natürlich der Schlauch des Vorderrads im Eimer. Ich hatte zwar einen Ersatzschlauch und Reifenheber in meiner Aero-Satteltasche, aber natürlich keine Pumpe, ich Heldin. Also habe ich erstmal fast einen Kilometer schiebend per pedes zurückgelegt, bis ich auf zwei entgegenkommende Radpendler gestoßen bin, die ich um Hilfe bitten konnte:
Beste Grüße und nochmals vielen Dank an die beiden, falls sie das hier lesen – ich hatte die URL meines Blogs bei der Verabschiedung noch kurz in den Raum, äh, die Luft geworfen. Der Mann rechts im Bild trug das 2018er SportScheck Run München-Shirt (wir erinnern uns: mein Halbmarathon) und sein erster Satz war: „Ah ja, ich wollte das sowieso mal wieder üben, damit es beim Triathlon schneller geht!“ – Das ist mir natürlich sofort sympathisch gewesen! Lustigerweise ist er am vergangenen Sonntag auch in Karlsfeld gestartet, allerdings auf der Sprintdistanz – und bei der Masse an Leuten wäre es auch eher erstaunlich gewesen, wenn man sich wiedererkannt hätte. Jedenfalls weiß ich jetzt erstens, wie der Schlauchwechsel funktioniert (als C. mir damals in der Nähe von Kloster Scheyern geholfen hatte, habe ich nicht wirklich aufgepasst, mea culpa) und zweitens habe ich jetzt meistens auch eine Pumpe dabei. Apropos Schläuche: Bei vit:bikes haben sie mir den Schwalbe SV17 gegeben, in meinem Mantel war ein SV15 und gestern habe ich beim Ausmisten noch zwei SV19 entdeckt – die sind wahrscheinlich vom Crosser-Kauf, aber wenn man diesem Forenbeitrag Glauben schenken darf und sich einmal hier bei Schwalbe durchklickt, passen die anscheinend auch für meine 25er-RR-Reifen. Naja, mal sehen. Noch ein Thema, mit dem man sich mal ausführlicher befassen sollte. Die Lernkurve nimmt aber auch kein Ende!
Am Donnerstag wollte ich nach dem Gym nachmittags die Olympiastraße rocken befahren – allerdings hatte ich den Weg hin zur Olympiastrecke so bescheuert geplant (ich wollte mal wieder kreativ sein), dass es zeitlich knapp wurde und ich nur noch einmal runter und rauf rasen konnte, das dafür mit einem zufriedenstellenden 30er Schnitt. Die logische Konsequenz nach einer unbefriedigenden Fahrt war dann wieder ein kleiner Koppellauf als Techniktraining, diesmal nur 2 Kilometer, aber das war genug zum Abschluss des Trainingstags. Die nonchalant über meiner Brust hängende Tasche gehört eigentlich an die Hüfte, ist aber viel zu groß und schlackert deshalb ziemlich blöd herum. Die verwende ich eigentlich zum Wandern und da stört es nicht, aber beim Laufen ist es äußerst hinderlich. Ich überlege, ob ich mir eine Handheld-Flasche von CamelBak besorgen soll, denn ein Trinkrucksack ist für einen kurzen Koppellauf ein wenig übertrieben; und im Rennen ist ein Trinkgürtel wahrscheinlich sinnvoller. Allerdings habe ich Flaschen in allen Größen und probiere es vielleicht erst einmal damit.
Dann war es trotzdem mal wieder Zeit für ein wenig Shopping, unter anderem um meinen Gel-Vorrat aufzustocken. Ich hatte ein schönes Sonderangebotsschnäppchen für PowerGels und Hydro-PowerGels mit kurzem MHD gefunden – aber dann das hier beim Öffnen des Pakets: Jedes Gel war noch einmal extra in eine Plastiktüte eingepackt. Ziemlich sinnlos. Das andere Highlight zwischen den Gels waren meine neuen Tri-Schuhe:
Standard-Shimano und wie immer zwei Größen größer als ich eigentlich trage – und deshalb sind sie äußerst bequem, sitzen aber trotzdem fest genug. Damit läuft es sich ein wenig leichter, weil die Sohle ein bisschen intelligenter gestaltet ist als bei meinen normalen Shimano-Schuhen. Außerdem kann ich jetzt üben, wie F. schon auf dem Rad aus den Schuhen hinauszugleiten, sie eingeklickt zu lassen und beim Losfahren wieder elegant (haha) hineinzugleiten – das ist ja auch Techniktraining. Dafür suche ich mir mal einen sehr, sehr einsamen Parkplatz und probiere das in alle Ruhe aus, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass das erstmal katastrophal aussehen wird.
Am Donnerstag wieder Schwimmen und Lauftechnik im Gym mit Rückwärts- und Seitwärtsläufen sowie kleinen Abschnitten mit mehr Steigung. Ich war die Woche über aufgrund der Wetterwechsel etwas erschlagen, deshalb habe ich erstmal keinen langen Draußenlauf gemacht, aber das läuft einem bekanntermaßen ja nicht weg. Und ja, der Dauerregen am Wochenende hat auch nicht gerade Lust auf lange Läufe gemacht.
Am Freitag habe ich die neuen Schuhe bei einer kleinen Ausfahrt mit Rennradln München ausgeführt; das war eine Doppelpremiere, weil ich zum ersten Mal ohne Socken gefahren bin. War auch nicht viel anders als mit Socken. Unser Schnitt lag trotz der Ansage „gemütlich“ bei 27,3 – und die Jungs haben wirklich herausragend großartig darauf geachtet, dass alle mitkommen. A. hatte mir letzte Woche noch dabei geholfen, meinen Sattel ein wenig hochzustellen – es kann durchaus sein, dass meine Beine und mein Rücken sich an die neue Position gewöhnt haben und ich jetzt ein bisschen mehr Kraft auf die Pedale bringe. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
Ich hatte außerdem endlich die vermutlich wirklich perfekte Anfahrt zum Säbener Platz gefunden und war deshalb ganze 15 Minuten zu früh am Treffpunkt. Aber 15 Minuten Sonne und blöde Selfies schießen, das hat auch mal was. Kennt jemand noch die Cap? Jap, das ist die Humbacher-Berg-Kappe von der Maap-Ausfahrt. Das erinnert mich daran, dass ich die Tour ja auch nochmal fahren wollte… So viel zu tun! Ich habe sowieso einen ganzen Ordner voller heruntergeladener GPS-Tracks oder Screenshots von Touren, die ich nachbauen und nachfahren will.
Amüsant an der Ausfahrt war dann noch, dass – und hier muss ich tatsächlich mal Namen nennen – ein Simon und ein Sandro sie angeregt hatten. Dann hat ein F. die Organisation übernommen und die Ausfahrt auch in der Rennradln-Einsteiger-Gruppe gepostet, weil es gemütlich werden sollte. Dort haben dann Sandra und ich (Simone, falls ich das nicht mal erwähnt haben sollte) zugesagt; in der anderen Gruppe hatte sich noch ein I. gemeldet. Am Ende waren also nicht Sandro und Simon, sondern Sandra und Simone mit dabei:
Großartig. Andere Leute gehen für Slapstick und Comedy ins Kabarett, bei Rennradln München gibt’s das kostenlos mit dazu.
Samstag und Sonntag waren dann leider ziemlich unspektakulär, ich darf gar nicht an die tollen Ausfahrten denken, die eigentlich angestanden wären… Am Samstag bin ich nach dem Schwimmen aufs Laufband geklettert, habe brav für mein Techniktraining ein paar gute Lauf-ABC-Übungen eingebaut (Fußgelenk, Skippings, Kniehebelauf, Kästekästchen, Rückwärts- und Seitwärtslaufen) und insgesamt 27 Kilometer sehr gemütlich abgespult. Außerdem dehne ich jetzt wieder nach jedem Lauf, das hatte ich in den letzten Wochen vor der Verletzung auch wieder vernachlässigt. Am Sonntag dann wieder Schwimmen und eine Koppeleinheit: 70 Minuten auf dem Spinning-Bike (entspricht ca. 40 Kilometern) mit abwechselndem Fokus auf hoher Trittfrequenz und Climbing, dann 5 Kilometer auf dem Laufband als Steigerungslauf (das zählt auch als Techniktraining), dann 35 Minuten auf dem Spinning-Bike und 2,5 Kilometer auslaufen. Sehr ereignislos, aber sehr schön als Kombination und aufgrund der Wechsel auch nicht so langweilig. Trotzdem hoffe ich, dass die nächste Woche trotz vieler Termine ein wenig spannender wird.
Während ich die letzten Zeilen für diesen Blogpost schreibe, läuft auf meinem zweiten Bildschirm nebenbei gerade die Live-Coverage vom Ironman Lake Placid – dort starten in diesem Jahr keine Pro-Männer, sondern nur Pro-Frauen und Age Grouper aller Geschlechter. Extrem spannend, weil der Fokus komplett auf den Frauen liegt und ich gerade ein Riesenfan von Heather Jackson werde. Die sind ziemlich großartig. Mein Lieblingszitat von einem der zuvor aufgezeichneten Interviews mit einer der Pro-Frauen ist: Control your controllables – Es macht herzlich wenig Sinn, sich über das Wetter oder die anderen Athletinnen Gedanken zu machen; was zählt, ist die Kontrolle über die Parameter, die man tatsächlich kontrollieren kann. Zum Beispiel, dass man seinen Neo richtigherum anhat, haha. Passend dazu zum Schluss noch die ersten zwei Fotos vom Triathlon in Karlsfeld beim Schwimmstart der pinkfarbenen Badekappen:
Auf dem ersten Bild erkenne ich mich nicht, auf dem zweiten möge man bitte dem pinkfarbenen Pfeil bis zu meinem hochkonzentriert aufragenden Kopf folgen (hey, so ein pinkfarbener Pfeil über dem Kopf ist praktisch, damit geht man nicht verloren!). Ja, okay, der Witz ist auf halbem Wege ersoffen. Wirklich praktisch hingegen ist die Schwimmboje, die man beim Facebook-Gewinnspiel des triathlon.de-Stores gewinnen kann, und zwar mit einem Open-Water-Schwimmfoto. Mal sehen, ob sie das Foto vom Start gelten lassen.
Und ganz zum Schluss noch die Wochenübersicht. Das Krafttraining kam diese Woche zu kurz, nächste Woche wieder mehr davon. 210 Kilometer Rad und leider keine einzige Ausfahrt mit annähernd 100 Kilometern, vielen Dank liebes Wetter. Dafür inklusive Laufband 56 Kilometer per pedes – und keine Fußprobleme! Geschwommen bin ich 13,5 Kilometer und ich hoffe, mein Gehirn hat keinen Schaden genommen von den vielen 25-Meter-Bahnen. Zwei Punkte oder Sternchen stehen für den Fokus des Trainingstags. Ein * steht für Indoor-Einheiten und „Other“ steht meistens für Crosstrainer und/oder ausgiebiges Dehnen/Rollen. Bei den Läufen habe ich jetzt mal ein K für Koppelläufe eingebaut:
Bike | Run | Swim | Strength | Other | |
Mo | • | ||||
Di | • | •• K | • | • | |
Mi | •• | * | • | • | |
Do | •• | • K | • | • | |
Fr | • | * | •• | • | |
Sa | ** | • | |||
So | ** | • K | • |