Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 102: Kein Ironman Frankfurt am 28.06.2020

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass der Ironman Frankfurt nicht am 28. Juni 2020 stattfindet. Wäre ich bereit gewesen? Jap, das auf jeden Fall – zumindest bis vor COVID-19. Aber mit der Pandemie ist einfach alles anders und bald ist mein letzter Schwimmbadbesuch einen Monat her, so wie bei fast allen von uns, und bis Ende Juni wäre die Schwimmform wohl kaum wiederherstellbar. Also bleibt nur abzuwarten, bis wir vor dem 30. April einen Ersatztermin für den Ironman Frankfurt vorgestellt bekommen, oder im schlimmsten Fall bis 2021. Es gibt Schlimmeres.

Ich trainiere seit dem 1. Mai 2018 die drei Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen, die in genau dieser Reihenfolge einen Triathlon ergeben, manchmal trainiert man sie aber auch andersherum oder mehrmals hintereinander, um die Sache ein wenig aufzupeppen. Ein paar Wettkämpfe habe ich auch schon hinter mir, aber das große Langdistanz-Finish bei der Marke Ironman steht noch aus. Ob es noch was wird mit dem Ironman Frankfurt  2020, hängt vom Datum ab, weil mein September eigentlich ziemlich voll ist mit Ironman 70.3 Zell am See, Nicola Werner Challenge und Berlin Marathon. Den Rest der Geschichte – die sich einmal pro Woche hier in Form eines Blogbeitrags abspielt – gibt es übrigens hier: Woche 101, Woche 100Woche 99Woche 98Woche 97Woche 96Woche 95Woche 94Woche 93Woche 92Woche 91Woche 90Woche 89Woche 88Woche 87Woche 86Woche 85Woche 84Woche 83Woche 82Woche 81Woche 80Woche 79Woche 78Woche 77Woche 76Woche 75Woche 74Woche 73Woche 72Woche 71Woche 70Woche 69Woche 68Woche 67Woche 66Woche 65Woche 64Woche 63Woche 62Woche 61Woche 60Woche 59Woche 58Woche 57Woche 56Woche 55Woche 54Woche 53, die Links zu Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

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Ein ganz kurzes Update zum Ironman Frankfurt

Die lange bange erwartete Nachricht kam direkt am Montag: Der Ironman Frankfurt findet nicht am 28. Juni statt und ein eventueller Ersatztermin wird bis Ende April bekanntgegeben, der mindestens 50 Tage in der Zukunft liegen soll (merke: ein Deferral ist immer nur bis 45 Tage vor dem Event möglich, von daher ist es zwingend notwendig, ein paar Tage dazuzugeben…). Wie bei allen Ironman-Verschiebungen wird es dann wohl so sein, dass man a) auf 2021 verschieben kann, b) den Ersatztermin nehmen kann, wenn es einen gibt, oder c) auf ein anderes Rennen 2020 verschieben kann. Meine Entscheidung hängt vom neuen Datum ab, aber ein anderes Rennen 2020 kann ich mir aktuell nicht so sehr vorstellen, außer Hamburg liegt an einem Datum, das passt, wenn Frankfurt nicht passt.

Und wie geht es mir dabei? So wie allen wahrscheinlich: Man hat sehr gemischte Gefühle. Nachdem auch der Stadttriathlon Erding jetzt abgesagt wurde, beim triathlon.de CUP und dem Karlsfelder Triathlon oder Regensburg noch nichts feststeht und eben Challenge Roth schon eine Woche zuvor den Stecker gezogen hat, ist jedes Stückchen weniger Unsicherheit und mehr Gewissheit eigentlich eine Erleichterung. Ich vermisse das Schwimmen wahnsinnig und hoffe, dass wir bald wieder ins nicht ganz so kühle Nass dürfen… für OWS braucht es noch ein paar mehr Sonnentage, denke ich, außerdem findet man leider nur selten Wassertemperaturen für die Seen online. Ich hoffe, dass der triathlon.de CUP München bald mit einer offiziellen Ansage nachzieht, dann kann mein Bein in Ruhe verheilen, ich kann weiter wenig laufen und demnächst dann mit Aquajogging wieder mehr reinhauen. Meine Schlafstörungen sind auch wieder full force zurück, aber ob das jetzt die Frühjahrsmüdigkeit ist, der Zeitumstellung geschuldet oder ob mir COVID-19 an die Substanz geht, weiß ich nicht. Februar und März waren wirklich gut und ich hoffe, dass der Knoten bald wieder platzt.

Aber das Training geht natürlich weiter!

Mittlerweile kann ich mich zuhause beim Krafttraining dank Tabata-Sets von meinem alten Triathlon-Coach T. und Übungen aus der Hölle für die Beine von meinem neuen Physio-Coach J. auch richtig schön abschießen und es macht sogar richtig viel Spaß, das rede ich mir zumindest ein. Denn auch ohne einen fixen Termin für den Ironman Frankfurt tut die körperliche Arbeit oder Arbeit am Körper wirklich gut; so ein natürlicher Bewegungsdrang lässt sich ja auch nicht einfach aufhalten, bloß weil ein Ziel sich auf der Timeline ein bisschen verschoben hat. Ich spiele immer noch mit dem Gedanken, die Langdistanz am 28. Juni alleine (bzw. mit Begleitfahrzeug aka Mama) durchzuziehen, aber das geht nur, wenn sich mein Schlaf wieder normalisiert. Ein ewiges Work in Progress. Außerdem wuchern meine eigentlich sehr kurzen Haare gerade wie bescheuert und ich freue mich auf einen baldigen Friseurbesuch, bevor ich irgendwann selbst die Schere oder den Rasierer anlege; schlimmer kann es eigentlich nicht werden.

Alright, zurück zum Training. Ich mache das jetzt wirklich sehr, sehr kurz, weil ich die ganze Woche über einfach sehr, sehr müde war und keine nennenswerten Höchstleistungen oder Rekorde aufgestellt habe, außer vielleicht mit den Tabata-Workouts, aber das ist ja nur Kompensation fürs Nichtschwimmen. Trotzdem ein paar Eckdaten:

Am Montag habe ich mir die von meinem Coach vorbereiteten und sehr knackigen Kraft-Workouts in die Woche reingepackt und dann gleich mal das erste von Montag auf Dienstag verschoben, weil ich vom Wochenende platt war. Dafür gab es dann anderthalb Stunden Zwift mit halbherzigen 1-Minuten-Intervallen und abends Alibi-Yoga.

Am Dienstag lief die Krafttraining-Sache schon besser mit fast 75 Minuten Core & Upper Back und Cardio und unendlich vielen Pushups, sowie anderthalb Stunden Zwift mit viel Schmackes und fünf vorsichtigen Kilometern Koppellauf. Meine gesamte linke Hinter- und Außenseite des Oberschenkels samt Gluteus war bretthart und der Muskelanriss hat sich auch wieder bemerkbar gemacht; ein ganz wunderbares Trauerspiel also.

Der Mittwoch brachte dann 45 Minuten Bein-Krafttraining (der Oberkörper war zerstört) und anderthalb Stunden Zwift, alles irgendwie im Halbschlaf. Wach wurde ich allerdings, als mein großartiger Physio mir seine Daumen in das ISG gerammt hat (zumindest fühlte es sich so an), an mir herumgezerrt hat (oh Gott, dieses Knacksen) und gefühlt mein Bein komplett zerstört hat. Der Mann weiß, was er tut.

Deshalb war ich am Donnerstag dann nur dazu fähig, mich zweieinhalb Stunden auf Zwift abzustrampeln und danach quasi komatös durch den Tag zu humpeln.

Dafür fühlten sich das laufspezifische Krafttraining mitsamt Lauf-ABC und Hügelintervallen am Freitag schon etwas weniger beschissen an. So eine Tortur wirkt vielleicht doch Wunder, wer weiß. Die anschließende einstündige Zwift-Runde war allerdings mehr Regeneration als sonstwas.

Am Samstag ging es dann los mit 70 Minuten Tabata-Workouts und dann dem ersten Teil der zweiten Ironman VR-Challenge, die aus 3km Lauf, 40km Rad und 10km Lauf bestand. Das Tabata-Zeug hatte es in sich und der Lauf war mehr Schlafwandeln mit zerstörten Beinen, aber besser als nichts. Zwei Stunden Zwift zum Abschluss, aber mein Hintern war wenig begeistert.

Zu guter Letzt am heutigen Sonntag dann lockere 10 Kilometer ohne Schmerzen im angerissenen Oberschenkelmuskel, dafür in den Füßen von den neuen Hoka Arahis, die noch nicht so ganz eingelaufen sind. Laufen mit Schlafstörung fühlt sich übrigens ungefähr so an, als hätte man permanent bei allem eine 10kg-Weste an. Danach zwei Stunden Zwift zur Erholung und Osterschokolade. Wohoo.

Alright, genug von dieser eher kompakten und ereignislosen Trainingswoche – das Ironman VR #2 sollte geschafft sein, obwohl es einige Synchronisationsprobleme zwischen Strava und Ironman VR gibt, und nächste Woche gibt es schon wieder neue Challenges, die ich so im Vorbeigehen mitnehmen werde, während ich mich tabatamäßig auspowere und meinen Hintern weiter mit Indoor-Radfahren schinde. Dafür läuft die Ernährungsumstellung weiter gut – entweder nach 30 Minuten Ausdauer oder nach dem Krafttraining gibt es einen Snack und dann kontinuierliche Ernährung mit ca. 200kcal/Stunde, das fühlt sich richtig gut. Nur ein bisschen mehr Schlaf wäre jetzt noch schön.

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