Ungewissheit ist an allen Ecken und Enden irgendwie das Thema der Woche. Wird das noch was mit der Triathlonsaison 2020? Wird das noch was mit meinem kaputten Bein? Wird das noch was mit der virtuellen Rennserie von Ironman? Fragen über Fragen. Ansonsten schießen die virtuellen Angebote weiter munter aus dem Boden und meine Schlafstörungen tanzen mir wieder auf der Nase herum. Hurra.

Wer wünscht sich gerade denn nicht ein Fast Forward ins Jahr 2021? Meinetwegen können wir 2020 komplett abhaken was Triathlons und andere Großveranstaltungen angeht, aber noch steht er, der Termin für den Ironman Frankfurt 2020 am 28. Juni – und deshalb wird bestmöglich weitertrainiert. Denn es juckt mich wie alle anderen auch wahnsinnig in den Armen und Beinen und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder Wettkampfluft zu schnuppern; egal, ob 2020 oder 2021 und egal, ob bei einem lokalen Triathlon oder einem Riesentriathlon. Weil die Posts aufgrund des eingeschränkten Trainings momentan kürzer sind als sonst, verweise ich gerne noch einmal auf die Romane, die ich seit dem Beginn meines Trainings am 1. Mai 2018 einmal wöchentlich hier sonst so raushaue: Woche 100, Woche 99, Woche 98, Woche 97, Woche 96, Woche 95, Woche 94, Woche 93, Woche 92, Woche 91, Woche 90, Woche 89, Woche 88, Woche 87, Woche 86, Woche 85, Woche 84, Woche 83, Woche 82, Woche 81, Woche 80, Woche 79, Woche 78, Woche 77, Woche 76, Woche 75, Woche 74, Woche 73, Woche 72, Woche 71, Woche 70, Woche 69, Woche 68, Woche 67, Woche 66, Woche 65, Woche 64, Woche 63, Woche 62, Woche 61, Woche 60, Woche 59, Woche 58, Woche 57, Woche 56, Woche 55, Woche 54, Woche 53, die Links zu Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

Übrigens: Über einen Energieriegel per PayPal.me freue ich mich ebenso wie über Hilfe bei der Reduktion meines Lagerbestandes auf eBay. Über Kleiderkreisel tausche ich gerne, die Werbeanzeigen auf meiner Website anklicken spielt auch ein paar Cent in die Triathlonkasse und wer möchte, kann mich auch gerne als Freiberuflerin für Text & Bild anheuern (Redaktion, Lektorat, Übersetzung, Grafik und so manches mehr). Like-Tipps außerdem: meine Projekt Iron(wo)man Facebook-Seite – und gerne auch die von Triathlon Rennberichte, auch wenn sich momentan aufgrund des Ironman-Trubels dort nicht so viel tut. Aber alles zu seiner Zeit.
Was online so los ist
Eigentlich muss ich darüber gar nicht berichten, denn nachdem wir ja alle mangels Auslauf zu viel Zeit zu verplempern haben, dürften wohl alle Triathloninteressierten von diesen Dingen schon etwas gehört haben: Auf Zwift gibt es momentan noch die Parlee Speed Mission (250k innerhalb von 2 Wochen radeln) mit der Chance, ein echtes Parlee zu gewinnen. Am Freitag gab und gibt es vielleicht wieder den FrodissimoFriday Social Ride auf Zwift – und natürlich machen drölfzig andere Triathletinnen und Triathleten auch coole Sachen online, aber Jan Frodeno setzt natürlich nochmal einen drauf, weil er ja eine Langdistanz zuhause absolvieren will, nachdem Roth leider ausfällt. Ich mache das übrigens auch am 28. Juni, wenn Frankfurt nicht stattfindet. Just saying. Über Frankfurt wird auch viel bei triathlon-szene.de diskutiert, nämlich in diesem Thread. Das erste Profirennen beim Ironman Virtual Club wurden auch live über Ironman Now bei Facebook übertragen mit rouvy, aber Gerüchten zufolge ist das eher skurril anzusehen – besser als nichts, das auf jeden Fall.

Kurztrip durch die Woche
Ich war diese Woche auf jeden Fall zufrieden mit dem Anteil an Krafttraining, das ich in meinem jetzt aufgewerteten Home Gym durchziehen konnte. Zu den Seilen ist jetzt endlich auch ein Gymnastikball hinzugekommen und obwohl ich es nicht gedacht hätte, ging das Aufpumpen mit diesem Miniding tatsächlich sehr gut:

Nicht ganz so gut geht es meinem linken Oberschenkel, der nach wie vor zwickt und zieht und schmerzt beim Laufen. Ärztlicher Zweitmeinung zufolge ist es auch eher kein Muskelfaserriss, sondern ein partieller Muskelriss aufgrund der Delle, die man im Muskel fühlt. Das heißt auch, dass die Theorie mit dem Narbengewebe vermutlich falsch war und der Muskel einfach nur gerade seit Wochen… Monaten… versucht, sich selbst zu reparieren. Meinem genialen Physio J. zufolge ist die Delle auch schon viel geringer und ich soll mir keine allzu großen Sorgen machen, solange ich es mit dem Laufen nicht übertreibe. Hatte ich letzte Woche schon erwähnt, dass ich nach der Coronasache auf JEDEN FALL eine Woche lang NUR schwimmen und NUR aquajoggen werde? Würde meinem Allerwertesten auch gut tun, denn das Zwift-Pensum war wieder hoch und obwohl ich meinen Sattel liebe, erreicht die Liebe dann doch ihre Grenzen.

Am Montag waren 1:20 Stunden Krafttraining angesagt (yeah!) und dann knapp 2 Stunden Zwift mit 5×5 Minuten Intervallen. Das ging so semi-gut, da ich von der Mega-Zwift-Ausfahrt am Wochenende noch etwas platt war.

Am Dienstag zweieinhalb Stunden Zwift mit Intervallen in der Wettkampfintensität und meine Beine waren schon wieder besser drauf… danach 45 Minuten Koppellauf mit Aua, aber etwas flotter als die Woche zuvor. Immerhin.

Am Mittwoch habe ich mich ein bisschen abgeschossen: Morgens anderthalb Stunden Krafttraining und danach eine Stunde ON/OFF-Intervalle (nicht so toll, Schlaflosigkeit sei Dank – seit der Zeitumstellung schlafe ich wieder richtig beschissen) UND nachmittags dann noch einmal anderthalb Stunden Kraft und Mobilität mit 20 Minuten Steigerungslauf bei Drill Instructor J., der in der Physio-Praxis von J. mit dabei ist (ja, ganz schön viele J.s; nicht zu vergessen Schwimmprofi J. aus dem Gym…). Meine Beine waren happy… nicht. Mit J. mache ich jetzt vor allem Krafttraining für die Bereiche meiner Beine und meines Cores, die sich bislang partout geweigert haben, irgendwas zum Training beizutragen. Und Übungen für die Füße, denn: Schwache Füße verursachen Verletzungen.

Besonders geil war auch der Aprilscherz von Zwift – ich bin in der 80er-Jahre-Optik-Variante gelandet und habe mich auf der Rolle fast totgelacht. Wirklich.

Ein neues Zeitalter… oder so
Am Donnerstag fand dann eine kleine Änderung in meinem Trainings-Regime statt. Ich trainiere ja eigentlich so gut wie immer nüchtern, bis auf lange Gruppenfahrten, Wettkämpfe und megalange Ausfahrten. Das haben wir jetzt umgestellt, damit hoffentlich die krassen Wassereinlagerungen aus meinem Körper verschwinden. Denn augenscheinlich ist da nur deshalb so viel Wasser, weil mein Körper keine Kohlenhydrate bekommt, um es zu binden und die Muskeln zu befeuern. Also esse ich jetzt entweder nach dem Krafttraining oder nach der ersten halben Stunde Ausdauertraining und dann eben regelmäßig je nach Belastung. Bislang hatte ich als Trainingsernährung Käsekuchen, kalte vegane Pizza (ohne Käseersatz, also Brot mit Gemüse) und Veggie-Sushi… aber gleich dazu mehr. Und ich habe auf dem Bike tatsächlich mehr Power mit Essen, wer hätte das gedacht.


Krafttraining, 3 Stunden Zwift mit 4×5 und 6×4 Minuten-Intervallen und 30 Minuten Koppellauf mit Käsekuchen waren auf jeden Fall ganz gut angesichts der Umstände. Irgendeinen Nerv an der Außenseite des Oberschenkels habe ich mir auch eingeklemmt und das Ganze mit der Faszienrolle (die ich an dem Tag zum ersten Mal seit Monaten wieder benutzt habe, weil sie nur weh tut und es immer noch keine Studien gibt, die ihre Wirksamkeit wirklich belegen) nur noch schlimmer gemacht. Also ABC-Salbe drauf und nach vorne blicken.

Am Freitag standen dann wieder drei Stunden Zwift und 35 Minuten Koppellauf auf dem Programm, dafür war der Samstag nach einer schlafarmen Nacht mit zwei Stunden Krafttraining und 75 Minuten Zwift-Erholungsprogramm sehr ruhig. Und dann kam das Nicht-Highlight der Woche.
Ironman Virtual Club – Fail bei der ersten Challenge
Okay, es war wirklich keine gute Idee. Auf einmal war Anfang April und der Ironman Virtual Club war gestartet. Und – Potzblitz – für die Zeit vom 3. bis zum 5. April war auch schon die erste Challenge angesetzt, nämlich ein Duathlon über 5km Run, 90km Bike, 21,1km Run. Nachdem alle Informationen nur so am Rande durch mein Gehirn geflitzt sind, habe ich vollkommen übersehen, dass man die Mitteldistanz nicht am Stück hätte machen müssen, sondern einfach nur innerhalb der drei Tage. Wobei es ehrlich gesagt auch einfach mehr Spaß macht, wenn man das Ganze pseudo-wettkampf-mäßig am Stück macht. Und eigentlich hatte ich am Sonntag auch richtig viel Spaß bei der Challenge, wenn da nicht mein Bein wieder gezickt hätte. Aber von vorne:

Die Wettkampfverpflegung bestand aus Veggie-Sushi, gesportelt wurde im Team-Zoot-Outfit und die Beine waren einigermaßen gut, obwohl die Nacht wieder ziemlich schlecht war (warum?!). Aber ein Funken Hoffnung bestand ja, dass das Ganze trotzdem irgendwie gut über die Bühne gehen würde, obwohl ich weder getapert war noch Carboloading betrieben hatte (naja, ein bisschen) und vom Krafttraining natürlich einen feinen Muskelkater hatte. Aber gut. 20 Minuten Aufwärmen, Mütze auf und los.

Der 5km-Lauf war ereignislos und locker, das Bein war OK und die Müdigkeit hielt sich in Grenzen. Dann schnell ein bisschen Sushi aufgetankt (der Vorteil von Home-Workouts: Man kann wirklich geile Sachen essen), ab auf Zwift und auf einer (natürlich) flachen Strecke 90 Kilometer in einer für mich sehr guten Zeit runtergeradelt, nämlich in 2:33:47. Das sah zwischenzeitmäßig so aus:

34km nach einer Stunde…

… Halbzeit nach 1:18:00 Std.

… 69,8 nach zwei Stunden (mit einem dicken Zwifter-Hintern im Bild, hurra)

… und geschafft nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden (mit zwei roten Zwischensprints und Sushi alle 30 Minuten).

Der Lauf danach war dann leider ziemlich beschissen, weil das Bein wieder gezickt hat, also habe ich nach sieben Kilometern aufgegeben, weil es einfach keinen Sinn gemacht hätte, den Rest noch durchzuwürgen oder zu Fuß zu gehen. Also DNF, aber virtuell, das schmerzt nicht ganz so sehr. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal, wenn das Bein wieder OK ist. Irgendwann. Hach ja.