Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 92: Training auf Lanzaroteeee, Teil 1/2

Yeah, endlich wieder Training auf Lanzarote! Alright, alright, es ist 19:47 am Sonntagabend und jede Minute zählt, denn je früher dieser Roman fertig ist, desto früher komme ich ins Bett und desto größer steht die Chance, dass ich vor der Ausfahrt mit Hürzeler noch eine Runde schwimmen gehen kann. Oder ich fahre die Ironman-Strecke solo. Dann aber hoffentlich ohne die drei Platten von Tag 1. Aber mit viel Sonne. Und Wind. Und Keksen vom Frühstücksbuffet. Hossa, der viele Käse vom Abendessen macht mich ganz high. Oder es ist die Insel. Man weiß es nicht. Okay, jetzt aber schön der Reihe nach…

So, das große Vorgeplänkel sparen wir uns aus Zeitgründen heute, schließlich müssen noch HUNDERTE Fotos durchsichtet werden und die wirren Notizen der vergangenen Tage müssen geordnet auf das virtuelle Papier gebracht werden. Wobei… Für die beiden wunderbaren neuen Triathlonbekanntschaften H., M. & A. zwei Sätze zur Einleitung: Am 1. Mai 2018 fiel der Startschuss für mein (zuerst unkoordiniertes, dann vom Coach betreutes) Triathlontraining mit dem ersten Hauptziel Ironman Frankfurt 2020. Seitdem schreibe ich immer sonntags – komme was wolle – was so in der vergangenen Woche trainingstechnisch passiert ist. Die letzten Wochen waren fad mit viel Rolle und wenig Sonnenschein, aber jetzt ist endlich Zeit für das Recap vom Training auf Lanzarote, Teil 1 (von 2… obwohl ich problemlos auch noch eine Woche dranhängen könnte, 10 Tage sind auch schon fast wieder zu kurz). Den Rest der Story gibt es hier: Woche 91, Woche 90Woche 89Woche 88Woche 87Woche 86Woche 85Woche 84Woche 83Woche 82Woche 81Woche 80Woche 79Woche 78Woche 77Woche 76Woche 75Woche 74Woche 73Woche 72Woche 71Woche 70Woche 69Woche 68Woche 67Woche 66Woche 65Woche 64Woche 63Woche 62Woche 61Woche 60Woche 59Woche 58Woche 57Woche 56Woche 55Woche 54Woche 53, die Links zu Woche 52 bis Woche 1 und Tag 1, und hier geht es per Zufallsklick zu einem beliebigen Beitrag.

Übrigens: Über einen Energieriegel per PayPal.me freue ich mich ebenso wie über Hilfe bei der Reduktion meines Lagerbestandes auf eBay. Über Kleiderkreisel tausche ich gerne, die Werbeanzeigen auf meiner Website anklicken spielt auch ein paar Cent in die Triathlonkasse und wer möchte, kann mich auch gerne als Freiberuflerin für Text & Bild anheuern (Redaktion, Lektorat, Übersetzung, Grafik und so manches mehr). Like-Tipps außerdem: meine Projekt Iron(wo)man Facebook-Seite – und gerne auch die von Triathlon Rennberichte, auch wenn sich momentan aufgrund des Alltagstrubels dort nicht so viel tut. Aber alles zu seiner Zeit.

Vorgeplänkel vor dem Training auf Lanzarote

Was war eigentlich am Montag, bevor ich mich endlich in den Flieger schmeißen und auf die kleine Wundertüten-Kanareninsel mit der 50-50-Chance auf Sonne und Wolken und der 100-Prozenz-Chance auf jede Menge Wind fliegen durfte? Mal kurz Strava fragen. Ach ja, früh aufstehen war angesagt für einen proppenvollen Tag mit Erholungtraining. Nach einer ganzen Recovery-Week kribbelte es ganz schön in den Beinen, aber das hatte sich auf dem Laufband auch schnell erledigt, weil mein gezerrter Muskel (?) Muskelfaserriss (?) eingeklemmter Nerv (?) stressfraktuierter Knochen (?) im linken Oberschenkel dermaßen unangenehm gezwickt hat, dass ich seit sehr langer Zeit einmal wieder auf dem (verhassten) Crosstrainer war, um 30 Minuten wenigstens irgendwie die müden Knochen zu bewegen. Danach ereignislose 2,5 Kilometer mit TÜs im Pool und zuletzt eine Runde Basic/Medium-Yoga im Yogastudio um die Ecke. Yoga ist tatsächlich auch das Einzige, was ich hier auf Lanzarote momentan sehr vermisse, aber ein bisschen Alibi-Hotelzimmer-Yoga habe ich schon gemacht und wer weiß, vielleicht ist morgen ja dafür auch noch Zeit.

Danach folgte ein vollgepackter Arbeitstag und abends dann die undankbare Aufgabe, in aller Hast noch zu packen, um vielleicht doch noch ein paar Stunden Schlaf vor dem Weckerklingeln um 5 Uhr morgens zu bekommen. Da es letztes Jahr auf Lanzarote windig & bei 16-18°C nicht so lauschig war, habe ich sowohl fürs Radfahren als auch fürs Laufen je eine komplette Garnitur für kaltes Wetter mitgenommen, die jetzt jeweils traurig in einer Ecke des überdimensionierten Sofas auf meinem Zimmer ein tristes Dasein fristet, denn auf Lanzarote sieht es dieses Jahr so aus:

YEAH! Aber halt, wir sind ja noch gar nicht auf Lanzarote, wir sind immer noch beim Montag. Jedenfalls habe ich bei dem etwas hektischen Packen trotz meiner absolut soliden Packliste folgende Dinge vergessen: Mascara (don’t judge), einen Fünferpack Kontaktlinsen für das linke Auge, die Hälfte meiner Supplemente, mein Hirn (wenig überraschend), den Check-in für den Flug am nächsten Tag (dazu gleich mehr). Und dafür vier schöne Shirts eingepackt, die ich überhaupt nicht trage, drei (!) überflüssige Laufhosen (okay, eine davon kann man auch à la Athleisure abends tragen… theoretisch zumindest, zwei überflüssige Sport-BHs, einen warmen Pullover, zwei überflüssige Sport-Shirts, ein überflüssiges langärmliges Baselayer und eine überflüssige Radhose – und das zusätzlich zu den Kaltwetter-Rad-und-Laufklamotten. Nein, ich laufe nicht in schmutzigen Sportklamotten herum, aber wenn das Wetter stimmt (und auch nachts wird es nicht kälter als 18°C (!!!) dann trocknen die per Hand im Waschbecken mit Perwoll Sport gewaschenen Sachen einfach unglaublich schnell. Faszinierend. Ich sehe mich schon wieder im Frühling vor Staunen erstarrt an der Balkontür stehen und meiner Wäsche beim Trocknen in den ersten zarten Strahlen der wärmenden Frühlingssonne zusehen. Wenn es so winterlich kalt ist, dann glaubt man (oder ich) irgendwie immer nicht daran, dass es auch mal wieder warm werden könnte. Okay, genug der Anekdoten aus der Pack-Eskapade der Simone L., am Ende war dann alles ordnungsgemäß verstaut und die Nacht natürlich viel zu kurz.

Training auf Lanzarote, Tag 1 – oder: Wiedersehen auf der Insel

Ich bin ja an sich eigentlich keine Wiederholungstäterin, die gerne häufiger dieselben Orte besucht, weil die Erde einfach so viele wunderbare Orte hat, die man noch gerne sehen würde. Aber die Insel hat es mir einfach angetan und ein zweites Mal Urlaub für Training auf Lanzarote war ein No-Brainer und ist ja schon seit einer halben Ewigkeit gebucht. Gut. Man stelle sich also vor, dass man früh morgens am Dienstag auf dem Weg in den Urlaub ist und überlegt, was man denn vergessen haben könnte. Da fällt einem ein: Der Check-in für den Flug! Seltsamerweise hat man nicht – wie sonst – eine Mail mit dem Link zum Check-in bekommen und als man die Buchung aufrufen will, um sich online einzuchecken, ist die Buchung nicht abrufbar und der Check-in nicht möglich. Hm. Okay, keine Panik. Ich hatte den Flug mit Lufthansa-Meilen gebucht, aber Condor war/ist die ausführende Fluggesellschaft, was bereits vor Monaten dazu führte (bevor die Pleite bekannt wurde), dass der Rückflug vom eigentlichen Rückflugdatum um ein paar Tage nach hinten verschoben wurde, so dass ich nicht 7, sondern 10 Tage auf der Insel haben sollte (im Nachhinein betrachtet eine gute Sache, sieben Tage sind einfach zu kurz). Im dann doch über die E-Mail herunterladbaren Passenger Receipt stand dann aber für den Hinflug: 28.01.2021 statt 2020. Und am Ende war das ganze Grübeln sowieso egal, weil die freundliche Fluglinienmitarbeiterin mich problemlos als validierte Passagierin für den Flug um kurz nach 8 gefunden hat. Wenigstens war ich damit einigermaßen wach.

Der Flug von München nach Lanzarote dauert hin wie zurück (ereignislose) viereinhalb Stunden, die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde, die man bei der Reise nach Lanzarote gewinnt. Mit im Flieger waren gefühlt zwanzig weitere Triathlontrainierende, teilweise erkennbar an den Pushing-Limits-Caps, teilweise am Triathlon-Gefachsimpel am Gate. Am Zielort angekommen war ich erst einmal baff ob des strahlend blauen Himmels und der anständigen Temperatur von 23°C, statt der Münchnerischen rund 3°C. Nach einem Telefonat mit dem Hotel hatte ich dann auch meinen Transfermenschen im leuchtend orangefarbenen T-Shirt entdeckt und los ging die ungefähr 15-minütige Fahrt zum Occidental Lanzarote Mar in Costa Teguise, ein bisschen östlich von der Haupt- und Flughafenstadt Arrecife. Äußerst angenehm, wenn man nicht erst noch zwei Stunden irgendwohin fahren muss. Im Hotel habe ich diesmal für das Training auf Lanzarote All-Inclusive gebucht statt Halbpension, weil der Unterschied für zehn Tage laut meines lückenhaften Gedächtnisses ungefähr 100 Euro betragen hat und es doch angenehm ist, zu wissen, dass man zwischen Frühstück und Abendessen bei Bedarf auch noch bis 15 Uhr zu Mittag essen kann zwischen den Trainingseinheiten oder sich an der Poolbar einen Burger bauen kann (was ich bis dato noch nicht gemacht habe). Außerdem hatte B. aus der Hürzeler-Truppe letztes Jahr Wasser mit seinem AI-Bändchen beim Abendessen ausgegeben und ich fand das eine so schöne Geste, dass ich gerne mal diejenige sein wollte, die Wasser ausgibt (bislang mit eher mäßigem Erfolg, vielleicht muss ich das offensiver anbieten und mit meinem AI-Bändchen wedeln – das ich nicht am Handgelenk trage –, um die Dramaturgie des Moments zu betonen).

Anyways! Angekommen im Hotel wurden erst einmal die Formalia geklärt. Ich hatte im Vorhinein wieder um ein Zimmer in Block 1 gebeten, aber diesmal nicht im Erdgeschoss zwecks Sicherheit – Block 1 ist der am nächsten am Pool gelegene und man hat Meerblick, also doppelt super. Mein Zimmer war diesmal ganz oben im zweiten Stock, aber noch nicht fertig, also kaufte ich erst einmal die Zehnerkarte für den Pool (25 Euro) und gegen 10 Euro Pfand eine Türöffnerkarte für das halb im Freien liegende Gym (in dem ich noch nicht war, aber hey, ich habe ja noch ein bisschen Zeit). Danach wurde mein Gepäck in den Gepäckaufbewahrungsraum und ich zum Mittagessen geschickt und schwuppdiwupp, war mein Zimmer fertig. Das alles hatte so ein bisschen nostalgisches Flair, selbst der unglaublich aufdringliche Raumduft-Gestank (pardon) in der Eingangshalle ist immer noch derselbe. Das ist aber tatsächlich die einzige Sache, die ich an dem Hotel bemängeln möchte (mal abgesehen vielleicht von einer kleinen verbalen Auseinandersetzung mit dem Empfangsmann für das Abendessen, der nicht verstehen wollte, warum ich mein All-Inclusive-Bändchen nicht trage). Ansonsten alles gut bis sehr gut bis phänomenal, einschließlich des riesengroßen Zimmers, das für eine Person geradezu lächerlich groß ist. Und einige der Triathlontrainierenden aus dem Flieger habe ich dann auch eintrudeln sehen – ist auch verständlich, weil das OLM einfach günstiger ist als CLS (Club La Santa) und trotzdem alles bietet, was man für Training auf Lanzarote braucht – minus Triathlonprominenz und Luxusausstattung natürlich, dafür mit besoffenen Engländern (man möge Nachsicht mit ihnen haben, an ihrer Stelle wäre ich angesichts des Brexits auch verzweifelt) und einem Potpourri an unterschiedlichen Menschen, die man zu den diversen Essenszeiten ganz herrlich heimlich aus der Ecke beobachten kann.

Mein Zimmer sah nach ca. 15 Minuten auf jeden Fall so aus, als sei ein Koffer darin explodiert, aber wenn ich irgendwo ankomme (und länger als zwei Tage bleibe), dann muss erst einmal alles raus und „sinnvoll“ verstaut werden. Der Tag sollte eigentlich ein Ruhetag und Reisetag sein, aber ich konnte nicht nicht schwimmen gehen, also habe ich mir meine Schwimmsachen gepackt, natürlich mein Handtuch vergessen (ich habe es bislang genau einmal geschafft, es tatsächlich mit zum Pool zu nehmen) und bin freudig in der nachmittäglichen Hitze zum olympischen Pool geschlappt. Mehr als 2,5 Kilometer mit viel Pullbuoy und Technikübungen war dann aufgrund der Müdigkeit allerdings nicht drin, aber im Spiegel sah man immerhin schon den ersten Anflug einer Bräunung (danke, liebe Eltern, für die guten Bräunungsgene). Beim nicht ganz so eleganten sich-aus-dem-Pool-hieven habe ich mir dann natürlich im linken Oberschenkel noch an einer anderen Stelle irgendwas gezerrt, zumindest schoss da ein sehr schöner Krampf durch mein Bein. Oh happy day!

Nach der kleinen Schwimmeinheit ging es schnurstracks zu Hürzeler um die Ecke, um mein Cube in Empfang zu nehmen. Nach der sehr netten Begrüßung durch den Stationsleiter T. stellte sich erst einmal heraus, dass ich aus Versehen das Rad doppelt gebucht hatte. Mein Enthusiasmus für Training auf Lanzarote kennt eben keine Grenzen und ich hatte so viel Vorfreude, dass ich einfach unbedingt zwei Räder haben wollte. Natürlich hatte er eines schon storniert und mit einem neuen Hürzeler-Beutel, einer Trinkflasche und dem Rad im Gepäck ging es in den Radkeller, um alles für die erste Fahrt am Mittwoch einzurichten. Dazu gehörte natürlich auch, vorher noch den Sattel am Fahrrad austauschen zu lassen, denn der Fizik-Sattel vom letzten Jahr und mein Hintern sind definitiv keine Freunde gewesen. Dabei hatte ich meinen vor Monaten gekauften ISM Adamo-Sattel, der im Frühling dann auf meine Zeitmaschine soll. Eigentlich hätte ich meinen nicht mehr auf dem Rennrad verbauten SQlab-Sattel mitnehmen wollen, habe mich aber spontan für den Adamo entschieden, weil der eingefahren werden muss. T. war zwar etwas skeptisch, ob ich mit einem Triathlonsattel mit geteilter Nase auf dem Rennrad wohl glücklich werden würde, aber mein Hintern und ich waren wild entschlossen, das durchzuziehen. Nach leichten Koordinationsschwierigkeiten mit den SKS-Pumpen vor Ort (die Ventile der verbauten Schläuche waren nicht lang genug, dass man die Pumpe ordentlich festdrücken konnte) hängte ich das Rad auf und freute mich auf die erste Fahrt am Folgetag.

Danach war noch genug Zeit vor dem Abendessen für eine Runde Yoga. Zuerst bin ich an den Strand, um vielleicht dort hipstermäßig irgendwo mit Meerblick ein paar Asanas zu turnen, aber im Sand wäre das dann doch nicht so prickelnd gewesen, also ging es zurück ins Hotelzimmer.

Die Yogamatte als Sandschutz hat leider auf Biegen und Brechen nicht mehr in oder an den proppenvollen, aber mit 15kg sehr leichten Reiserucksack gepasst, also musste eine Ersatzdecke aus dem Kleiderschrank als Unterlage herhalten und mit meinem „1.200 Asanas“-E-Book turnte ich ein paar Runden auf dem Boden herum. Äußerst unbefriedigend, aber besser als nichts. Das Abendessen war dann gewohnt abwechslungsreich mit viel Gemüse (und viel, viel, viel Knoblauch in Form von marinierten Knoblauchzehen mit Oliven, sowie Salat mit Aioli-Dressing und in Knoblauch angebratenen Champignons) und das Käsebuffet ist immer noch so gut, wie ich es in Erinnerung hatte. Da ist definitiv genug dabei für jeden Geschmack und auch vegetarisch/vegan kann man sich hervorragend gesund ernähren. Süßspeisen sind wie letztes Mal tabu (bis jetzt zumindest), aber der Käse und später eine Dose Fanta mit Ananasgeschmack und ohne Zucker (die gibt’s in Deutschland nicht!) oder ein zuckerfreies Tonic Water sind ja auch ein bisschen süß (nein, 100% gesund ernähren ist nicht drin, ein bisschen Spaß muss auch sein). Beim Essen hielt ich dann auch ein bisschen Ausschau nach potenziellen Hürzeler-Guides, denn letztes Jahr hatten wir ja sehr viel Spaß mit D. & F. und abends immer einem großen Tisch mit wechselnder Radfahrbesetzung. Und dann war Zeit für ein paar Stunden Schlaf in dem gigantischen King-Size-Bett.

Training auf Lanzarote, Tag 2 – oder: ALLE Missgeschicke auf einmal

Nach der leider alles andere als erholsamen Nacht (Insomnia strikes back, Teil drölfzig – dabei hatte ich so einen guten Lauf letzte Woche…) ging der Mittwoch entspannt mit ein bisschen Streckenplanung im Bett los. Beim Herunterladen der alten und neuen Ironman-70.3- und Ironman-Strecken fand ich dann heraus, dass sowohl der knackige Anstieg bei Femés als auch ein Teil des Tabayesco-Anstiegs gesperrt waren; ersterer nur für Radfahrer aufgrund von Autofahrer-Beschwerden und Gefahrensituationen und zweiterer aufgrund von Steinen/Geröll/Schäden auf der Straße. Dementsprechend mussten die Strecken ein bisschen umgebaut werden, aber die alte 70.3-Strecke ab CLS wollte ich an dem Tag fahren. Wie gewohnt nüchtern, aber mit Bananen von Hürzeler im Gepäck, bin ich also um 9 Uhr morgens zu meiner 104-Kilometer-Tour (Lead-In, IM 70.3-Strecke und zurück zum Hotel) mit geplant 1.000 Höhenmetern aufgebrochen. 100 Kilometer klingt nach sehr wenig, aber das Wundertütenwetter – beziehungsweise der Wundertütenwind – auf Lanzarote senkt den Schnitt drastisch nach unten und geht stark auf die Psyche, so dass man nicht nur starke Beine, sondern auch mentale Power und mehr Zeit als normalerweise daheim für die Strecke braucht. Im Nachhinein betrachtet war die Idee vielleicht ein bisschen banane, gleich am ersten Tag in der Hitze so eine große Tour fahren zu wollen, aber im Trainingsplan stand es auch so und dass es SO WARM werden würde hatte natürlich niemand auf dem Schirm.

Wobei ich nicht einmal so weit gekommen bin, dass mir die Hitze auf dem Rad hätte zu schaffen machen können. Die ersten 45 Minuten waren noch easy und locker – kurz-kurz mit sinnlos pro forma im Wind flatternder Weste und unnützen Armlingen im Gepäck, sowie der Erkenntnis, dass der Sattel ein biiiisschen vorne nach unten geneigt werden muss – und dann war das Hinterrad auf einmal platt. Natürlich denkt man, dass man über irgendeinen spitzen Stein gefahren ist, aber da war rein gar nichts am oder im Reifen und ex post war dann des Rätsels Lösung, dass ich durch das Aufpumpen auf über 7 bar den anscheinend vom Vorbesitzer nicht ganz einwandfrei eingezogenen Schlauch zwischen Felge und Reifen eingeklemmt habe, woraufhin er natürlich irgendwann den Geist aufgab.

Leicht desillusioniert bin ich dann am Straßenrand abgestiegen, wo zu meinem großen Glück (wie ich dachte) ein Trupp Arbeiterinnen und Arbeiter zugange war, die Landschaftspflege betrieben habe. Nachdem ich sehr, sehr unprofessionell beim Versuch des Reifenwechsels ausgesehen haben muss, kamen mir zwei der Männer zu Hilfe und gemeinsam gelang es uns irgendwie, den äußerst fest sitzenden Reifen von der DT Swiss-Felge abzubekommen, den neuen Schlauch reinzufieseln, den Reifen wieder draufzubekommen und mit der kleinen Handpumpe auf eine gefühlt ordentliche Anzahl bar aufzupumpen. Ich hätte das N I E M A L S alleine hinbekommen, denn diese DT Swiss-Felgen sind wirklich richtige Fieslinge und die Conti 4000er-Reifen sitzen darin so fest, dass ich als ungeübte Reifenwechslerin dagegen einfach keine Chance habe.

Jedenfalls habe ich mich herzlich bei den beiden bedankt, die mir auch permanent auf Spanisch Fragen gestellt hatte, die ich zu ungefähr 20% verstanden habe, aber hey, immerhin besser als nichts – und bin dann frohen Mutes weitergerollt, der Tag war ja noch jung. Und gerollt bin ich sageundschreibe fünf Minuten, bis der Hinterreifen wieder völlig platt war. So ein bisschen geahnt hatte ich das schon, weil wir nach dem Reinfieseln des Hinterrads in das Fahrrad nochmal nachpumpen mussten, aber ich hatte gehofft, dass einfach nur das Ventil aufgegangen war. Leider falsch gehofft. Also bin ich auf der Felge noch ein paar Minuten wieder in Richtung Costa Teguise gerollt, bis ich dann mit der Aussicht auf 6,72 Kilometer Fußweg zurück anhalten musste.

Zu meinem großen Glück kam mir dann jedoch eine kleine Gruppe aus vier (nicht besoffenen) Engländern auf Cervélo-Mieträdern entgegen, die mir geholfen haben, noch einmal den Schlauch zu wechseln. Wir haben sowohl Felge als auch Reifen sehr genau untersucht und nein, da war nirgendwo etwas. Der Schlauchwechsel ging mit vereinten Kräften dann auch etwas schneller, aber beim Aufpumpen nahm der Reifen seltsamerweise nicht gleichmäßig Luft auf, also hörten wir auf und ich rollte – nach tausendfachem Bedanken – vorsichtig (gottseidank bergab) in Richtung Hotel & Hürzeler. Immerhin für vier Kilometer hat die Luft gereicht, so dass ich nur noch knapp drei Kilometer zu Fuß (auf Cleats, die reine Freude für die Waden) zurückgehen musste. Bei Hürzeler angekommen erläuterte mir T. dann die Sache mit dem eingeklemmten Schlauch, während er souverän ohne Reifenheber einen neuen Schlauch einzog, das Rad auf 6,5 bar aufpumpte und alles perfekt in Ordnung war.

Zu dem Zeitpunkt war es dann allerdings schon fast mittags (und okay, wir haben dann in der Werkstatt noch ein bisschen über alle möglichen Dinge philosophiert, von meiner Diss bis hin zu gesellschaftlichen Konstrukten & Erwartungen, worüber man halt eben so Smalltalk hält), also beschloss ich, das Programm von Mittwoch mit dem von Donnerstag zu tauschen. Im Endeffekt hieß das: Aus 3,5 Stunden Rad und 40 Minuten Schwimmen wurden eine Stunde locker Radeln (jap, das kam so ungefähr hin), gefolgt von anderthalb Stunden laufen und einer Stunde im großartigen olympischen Pool (ich liebe dieses Ding – warmes Wasser, Sonne im Rücken und 50 Meter lang, was könnte es Schöneres geben? Okay, wenn er eine Wasserrutsche hätte, wäre er noch einen Ticken cooler). Das Laufen war natürlich katastrophal. Erstens immer noch nüchtern (null Hunger bei der Hitze), zweitens ungewohnt heiß und drittens mit einem nach wie vor zwickenden Oberschenkel (mittlerweile an zwei verschiedenen Stellen) – ach ja, und viertens durch eine Menschenmasse an der Strandpromenade, der auszuweichen manchmal doch ein bisschen tricky ist. Eigentlich hätte das Trailrunning werden sollen und ich hätte zu einem Spot hinfahren wollen, an dem man hätte Trailrunning betreiben können, aber so war es eben dann doch ein Lauf entlang der Strandpromenade mit Gehpausen. Nope, kein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass der Ironman nur noch fünf Monate minus einen Tag entfernt ist. Aber ich bin voller Zuversicht, dass sich alles schon noch irgendwie richten wird. Immerhin hatte ich meinen (alten) Zoot-Einteiler an, in dem fühlt man sich wenigstens wie eine Athletin, wenn man schon nicht wie eine läuft.

Danach gab es zum Mittagessen dann eine äußerst leckere Gemüselasagne (mit etwas versteckter Béchamel-Sauce, Grüße an einen anderen A. an dieser Stelle) und dann zum etwas größeren Supermarkt oberhalb des Hotels auf der Suche nach einer Mascara… die es, wie im Nachhinein gesehen, auch im Minimarkt neben dem Hotel gegeben hätte, dafür aber nicht im großen Supermarkt, dann dafür aber doch im Bioladen oberhalb des Supermarktes. Die ist allerdings nicht wasserdicht, so dass ich jetzt regelmäßig mit Doppel-Panda-Augen von der Schwimmbrille und von der Mascara herumlaufen, aber hey, ich bin ja auch hier für Training auf Lanzarote und nicht, um besonders hübsch zu sein. Apropos Panda-Augen – nach dem äußerst erwähnenswerten (haha) Trip zum Supermarkt bin ich aus Gründen der Teintpflege wieder in den Olympischen Pool gehüpft und nicht im Neo ins Meer gegangen. Braun werden hat einfach Prio und Chafing vom Laufen mit Salzwasser klingt nicht nach einer winning combination. Da fällt mir ein, dass ich an der Strandpromenade unbedingt noch einmal in zivil entlangschlendern muss und Fotos schießen muss, unter anderem von einer beeindruckenden Sandskulptur und von allerlei lustigen Kunstwerken. Kommt auch auf die Liste für den nächsten Entlastungstag.

Beim Schwimmen wurde es dann am späten Nachmittag etwas voller (Schwimm- und Triathlon-Teams kamen zum Trainieren – man könnte sich auch einfach mal einen Nachmittag lang da in die Sonne setzen und den Profis beim Schwimmen zusehen) und auf „meiner“ Bahn war dann irgendwann ein schneller Schwimmer, der vom Beckenrand auch professionell fotografiert wurde. War mir ein bisschen unangenehm, aber ich denke nicht, dass die Fotografin mich halb ertrinkende Nichtprofischwimmerin auf irgendeinem ihrer Fotos hat. Beim aus-dem-Becken-hieven (wieder nicht so elegant wie erhofft) kam dann Krampf Nummer zwei im Oberschenkel und mittlerweile ist die Oberschenkelsache fast schon so witzig wie tragisch. Dann wieder ein spannendes Abendessen mit Gemüse, Käse & Leute-beobachten und ab ins Bett für die erste Hürzeler-Tour am Donnerstag. So gesehen war der verpatzte Radausflug am Mittwoch gar nicht so schlecht, weil ich frisch war für die Touren an den folgenden beiden Tagen. Aber eins nach dem anderen. Ach ja, Hotelzimmer-Yoga mit stehenden Posen aus meinem Asana-Buch gab es auch noch zwischendurch.

Training auf Lanzarote, Tag 3 – oder: Mirador del Rio mit Hürzeler

Nach einer erneut beschissenen Nacht (warum?!) turnte ich früh morgens ein bisschen yogamäßig im Hotelzimmer herum und trollte mich dann zum Frühstück, wo ich die genialen Kekse wiederfand, die ich auch letztes Jahr schon als Proviant (zerkrümelt) in einer Tüte in der Trikottasche mit dabeihatte. Außerdem habe ich noch gesalzene Nüsse gefunden, die natürlich ebenfalls perfekt sind als Unterwegs-Futter… im Gegensatz zu der Scheibe Bananenbrot, die sich auf der Fahrt vollkommen in ihre Bestandteile aufgelöst hat.

Ich möchte übrigens an dieser Stelle betonen, dass ich im Vergleich zu 2019 wirklich viel dazugelernt habe, nämlich: 1.) Vor einer anstrengenden Gruppenfahrt nicht morgens erstmal 10 Kilometer laufen (damit dürfte ich mich 2019 ins Overreaching katapultiert haben); 2.) Gruppenfahrten nicht nüchtern machen; 3.) unterwegs auch mal was essen. Also fand ich mich müde, aber immerhin gut verpflegt um 9:45 Uhr bei Hürzeler mit gefüllten Radflaschen und Trikottaschen und ohne unnötigen Quatsch wie Weste oder Armlinge ein und lernte die Guides B. und S., sowie die einigen wenigen Mitfahrenden kennen, darunter auch (der andere) A. und H., sowie den netten Engländer D., der uns alle mit seiner Gruppenfahrtechnik in Angst und Schrecken versetzt hat (ungleichmäßiger Tritt, versetztes Fahren halb nebeneinander…) , obwohl er in der Heimat ein Ride Leader und also eigentlich gruppenfahrterfahren ist.

Angesagt wurde eine Tour zum Mirador del Rio, auf die ich mich sehr freute, da ich justament diesen Berg letztes Mal aufgrund akuter Erschöpfung am letzten Tag nicht mehr mitfahren konnte. Insgesamt 80 Kilometer mit 1.300 Höhenmetern, unter anderem über den höchsten Punkt der Insel mit etwas über 600 Metern über dem Meeresspiegel (hach, wie schnuckelig). Los ging es in gemäßigtem Tempo um 10 Uhr und bereits um 11 Uhr zeigte ein Thermometer 23°C an bei strahlend blauem und wolkenlosem Himmel mit moderatem Wind. Ein perfekter Tag also!

Auf dem ersten Teil des Weges kam ich ein bisschen mit den jungen Guides aus der Schweiz ins Gespräch, die beide je vier Monate bis Ende April auf Lanzarote bleiben werden, weil sie sich gerade zwischen Episoden ihres Lebens Anfang 20 befinden. Einerseits beneidenswert, andererseits war Anfang 20 auch keine einfache Zeit, wenn man als Mensch eigentlich erst halb fertig ist. S. wäre sogar fast Radprofi geworden, hat sich dann aber doch anders entschieden. Der erste Teil der Fahrt bis zum ersten Anstieg zum höchsten Punkt der Insel verlief ansonsten (bis auf D.) ruhig und ereignislos, mein Po und der noch nicht eingefahrene, aber mittlerweile geneigte Sattel arrangierten sich einigermaßen miteinander und die Zeit verging wie im Fluge (vor allem auch deshalb, weil ich auf dem Polar V650 noch die deutsche Zeitzone hatte, und meiner Zeit eine Stunde voraus war, haha).

Der lange, lange Anstieg zum höchsten Punkt mit Wind war dann natürlich anstrengend, aber die bombastische Aussicht war die Mühe absolut wert. Allerdings erfuhr ich erst bei der Abfahrt, dass wir schon am höchsten Punkt der Insel gewesen waren und dass nicht der Mirador del Rio der höchste Punkt sein würde, also konnte ich den Moment nicht so sehr wertschätzen, wie er es verdient gehabt hätte. Nach dem Anstieg folgte eine tolle Abfahrt mit anschließendem Kaffeestopp in Haría, um anschließend den Mirador del Río zu erklimmen mit ebenfalls bombastischer Aussicht bei strahlend blauem Himmel auf La Graciosa (die ich hoffentlich auch noch besuchen werde). Apropos Kaffeestopp: Es ist wirklich nahezu lächerlich, wie günstig Wasser, Coke Zero und Kaffee hier sind. Meine innere Münchnerin weint ganz leise in sich hinein.

Zurück ging es dann über Órzola, erst mit viel Smalltalk mit A. und dann auf den letzten 17 Kilometern im Gegenwind angestrengt hinter S. her tretend, weil eine Banane als Snack zwischendurch dann doch nicht genug gewesen war (lesson learned). Nach 82 Kilometern und etwas unter 1.300 Höhenmetern in etwas unter vier Stunden waren wir dann glücklich und sonnengeküsst wieder zurück am Hotel.

Ich bin immer wieder fasziniert von den Ortsnamen auf dieser Insel; vor allem der Name Ye hatte es mir aus unerfindlichen Gründen am Donnerstag angetan. S. betonte nochmals, dass wir zwar nicht mit dem Wind, wohl aber mit dem Wetter sehr viel Glück hatten, denn bis anhin (ein wunderbares Wort aus dem Schweizerdeutschen) hatte es eher 16-18°C, Wind, Wolken und sogar Nieselregen gehabt (quasi mein Lanzarote 2019). A. hatte mir auf der Rückfahrt noch erzählt, dass es bei der Animation am Pool auch Yogaunterricht gibt, aber leider stellte sich das laut Animationsplan als Pilates heraus und, ganz ehrlich, wer will schon Yoga inmitten einer Poollandschaft mit Animateuren machen? Vielleicht kann ich mir da aber noch eine Matte ausleihen für mein Hotelzimmeryoga, das wäre besser als die rutschige Decke aus dem Kleiderschrank (die dafür natürlich auch nicht gedacht ist).

Nach einem kleinen Snack (Kuchenkrümel, jap) ging es in den Pool für eine weitere Bräunungs- ähh, Schwimmsession und um die Beine aufzulockern. Lustigerweise versagt das GPS-Signal bei Open Water Swimming, wenn man Technikübungen macht, weil die Hände dafür zu lange unter Wasser sind. FML, sage ich da nur – wird es Simone und ihrer Vantage V jemals gelingen, die korrekte Schwimmdistanz bei einer Einheit am Ender herauszubekommen? Man darf gespannt sein. Oder nicht. Danach stand ich vor der Wahl: ein bisschen arbeiten (#digitalnomadlife) oder nochmal Yoga? Die Faulheit siegte, also habe ich gearbeitet (klingt ein bisschen seltsam, ich weiß). Beim Abendessen saß ich dann zufällig am Nebentisch von den eingangs erwähnten M. & A. und wir kamen ein bisschen ins Gespräch, während ich auf A. (Nummer zwei) wartete, der mir aufgrund bevorstehender Abreise noch drei Wasserflaschen vererben und zum Abendessen kommen wollte. Es ist wirklich faszinierend, wie wunderbar schnell man mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommt, wenn man möchte. Insgesamt ein wirklich runder Tag mit allem, was an schönen Dingen zu Lanzarote so dazugehört – einschließlich vom Staub rot gefärbtem Waschwasser für die Klamotten und Duschwasser für einen selbst, sowie dauerhaft triefender Nase beim Radfahren (wenn ich das mal loswerden könnte), sowie faszinierend weißen Salzrändern auf dem wunderbaren neuen Rapha-Trikot (aus dem Sale). Ich glaube, ich schwitze aktuell sogar noch mehr als letztes Jahr beim Draußenfahren, auch wenn das quasi eigentlich kaum möglich ist. Irgendwie heimelig ist auch der fies hustende Mann aus einem der Nebenzimmer, der immer morgens und abends den Tag mit einem andauernden Hustenanfall begrüßt bzw. verabschiedet. Wobei ich heute noch gar nichts gehört habe, vielleicht hat er mittlerweile ja ausgecheckt.

Training auf Lanzarote, Tag 4 – oder: die wahrscheinlich beste Ausfahrt des noch jungen Jahres

Auch am Freitag war uns die Sonne wieder wohlgesonnen. Angesichts des angesagten Programms von 90 Kilometern mit wieder 1.300 Höhenmetern beschloss ich, morgens nach einer erneut schlechten Nacht zu relaxen und es ruhig angehen zu lassen. Im Minimarkt nebenan habe ich mittlerweile übrigens nicht nur zuckerfreie Ananas-Fanta, sondern dasselbe auch in der Variante Traube entdeckt, jeweils mit echtem Fruchtsaft (haha, genau) und eine Geschmacksrichtung künstlicher als die andere. Herrlich. Beim Frühstück habe ich wieder Kekse und Nüsse eingesackt und an ein paar derselben geknabbert, als mich auf einmal eine etwas ältere Frau am Nebentisch auf meine Fingerscrossed-Socken ansprach. Denn sie und ihr Mann kommen aus der Nähe von München (woher auch sonst!) und kennen die Macher der Socken, deren Firma ja auch in Oberbayern ansässig ist. So kamen wir dann ins Gespräch über Triathlon und Radsport und ihr sich etwas später dazu gesellender Mann erzählte dann auch von seiner Triathlonkarriere von anno dazumal. Zufälle ohne Ende. Und das ist natürlich auch ein großer Vorteil, wenn man alleine oder zu zweit unterwegs ist anstatt in einer großen Truppe: Man kommt einfach viel leichter ins Gespräch. So ähnlich dann auch beim Abendessen, als mich am Käsebuffet ein Triathlet fragte, wie denn die Fahrt gewesen sei, ich aber nicht den leisesten Schimmer hatte, wann an den vorherigen Tagen ich den gesehen oder gesprochen haben könnte, weil im Radkeller bei Hürzeler mit Helm doch alle irgendwie gleich aussehen und ich irgendwie immer mit irgendwem ins Gespräch komme.

Vor dem Abendessen gab es aber natürlich erstmal eine tolle Ausfahrt mit der Hürzeler-Truppe, diesmal unterstützt von einer Italienerin mit sagenhaften Wadenmuskeln. Sie und ich fuhren fast die ganze Zeit sehr harmonisch hinter einem unserer Guides her und auch insgesamt war diese Fahrt von meinen Fahrten auf Lanzarote die bisher schnellste und rundeste. Ziel war einerseits der atemberaubende Timanfaya-Nationalpark und andererseits El Golfo an der Westküste (mit ungestörtem Blick auf Fuerteventura); die Kaffeepause fand allerdings schon früher statt, da in El Golfo Radler nicht (mehr) so wahnsinnig beliebt sind. Mein Rapha-Trikot war natürlich wieder wunderbar schweißkristallübersät und die Temperaturanzeige sprang mittags auf unglaubliche 30°C.

Für Lanzarote-Verhältnisse war es auch relativ windstill, so dass wir ein wirklich (für Lanzarote und Hobbyniveau) gutes Tempo fahren konnten, ohne uns dabei abzuschießen – und ich konnte an den Wellen schön drücken, obwohl mir H. bei unserer heutigen Ausfahrt davon wieder abgeraten hat, weil es verhältnismäßig die Beine zu sehr ermüdet, im Gegensatz zum gleichmäßigen Pedalieren.

Ein zweiter Stopp an einem Supermarkt zum Auffüllen der Reservetanks und dann gab es einen kleinen Zwischenfall mit der Polizei, denn ein Beamter positionierte sich justament in dem Moment an einem Zebrastreifen mit erhobener Hand, als ich darüber hinweg sauste. Nach Kommunikation via Handzeichen und Trillerpfeife und der Versicherung meinerseits, das nicht noch einmal zu tun, war die Situation aber geklärt. Tut mir leid! Bei der Rückfahrt nach Costa Teguise standen dann knapp 96 Kilometer auf dem V650 und nachdem der 31.01. die letzte Chance für den January-Gran-Fondo auf Strava war (don’t judge!), bin ich danach noch ein paarmal ums Karee gefahren, um die 100 voll zu machen. Perfekt – obwohl ich zu Beginn eigentlich dachte, dass die Fahrt zäh werden würde, aber die Beine waren trotz Müdigkeit gut.

Abgerundet sollte der Trainingstag werden durch einen 45-minütigen Erholungslauf. Also Snack, umziehen, Trinkrucksack schultern (nein, ich laufe nicht bei 30°C ohne Wasser durch die Gegend, auch wenn 2l zugegebenermaßen Overkill waren) und dann natürlich beim Laufen insofern versagen, als ich mit dem Oberschenkel und in der Hitze die 45 Minuten nicht durchlaufen konnte.

Erholungsmäßig hat das gepasst von der Anstrengung her, ist aber trotzdem einfach frustrierend. Danach habe ich dann auch kein Yoga mehr gemacht, sondern die Zeit bis zum Abendessen genutzt, um TrainingPeaks und Strava zu updaten und mich über das suboptimale WLAN zu ärgern (manchmal ist es schnell, manchmal ist es kotzlangsam). Nach dem „Lauf“ folgte aber erst noch ein kleiner Abstecher zur Poolbar für ein kaltes Kaltgetränk (AI sei Dank, hurra), wo man sich eben auch einen Burger hätte bauen können (oder tiefgekühlten Pudding essen, warum auch immer?). Überraschenderweise gab es da am Zapfhahn nicht nur Coke Zero, sondern auch Fanta und Fanta Limón Zero – ist das vielleicht den Sportlern geschuldet? Finde ich auf jeden Fall gut (auch wenn natürlich zuckerfreie Limonade auf ihre eigene Art schädlich ist, ebenso wie zuckerhaltige Limonade). Chafing war natürlich auch wieder ein Thema, weil der Sattel halt eben noch nicht eingefahren ist und auch Ilon Protect und Bepanthen nicht allmächtig sind.

Ich hätte gerne eine Kamera auf meinem Helm gehabt, denn es gab so viele Momente, bei denen es sich gelohnt hätte, sie auf einem Bild einzufangen. Zum Beispiel der Hügel, der so aussah, als könnte man die Kuppe entlang einer horizontal verlaufenden Linie einfach hochheben. Oder die putzigen Häuschen mit ihren grünen Türen. Oder die beeindruckenden schwarzen Lavagesteinsfelsendinger aus dem Nationalpark. Zumindest konnte ich all das und viel mehr beim Abendessen mit H. besprechen, der mir auch von seiner sportlichen Vergangenheit im Triathlon und Rennradsport (bzw. bei letzterem sportliche Gegenwart) erzählte. Wahnsinnig spannende Geschichten über „Zeitmaschinen“ mit 26‘‘-Vorderrad und Schwungscheibe hinten, von gedrehten Lenkern und Begriffen wie „Rettungsring“ oder „Seniorenteller“ im Profiradsport für die Ritzel, die es einem am Berg leichter machen. Somit ging ein sehr unterhaltsamer und sportlich immerhin überwiegend zufriedenstellender Tag zu Ende.

Training auf Lanzarote, Tag 5 – oder: ein leicht verpatzter Entlastungstag

Am Samstag war bei Hürzeler Ruhetag und auch ich hatte im Trainingsplan einen Entlastungstag stehen. Da auch diese Nacht wieder ernüchternd schlecht war, war eine ruhige Kugel keine schlechte Idee. Los ging es morgens mit anderthalb Stunden Laufen, wobei ich leider wieder „Laufen“ sagen muss, weil ich einerseits völlig übermüdet war und andererseits der Oberschenkel natürlich auch eine Meinung zu dem Ganzen hatte. Auf Anraten eines Profis namens Mama hatte ich den Oberschenkel straff einbandagiert, um zu sehen, ob das Linderung bringen würde, nachdem Voltaren überhaupt keinen Effekt hatte. Und nein, auch die Bandage schien nichts zu bewirken, also war das kein schöner Lauf (der eigentlich auch ein Trailrun hätte sein sollen, aber wieder zu einem Strandpromenadenlauf mutiert ist… ich will diese Promenade einfach einmal ordentlich ohne Beschwerden laufen; letztes Jahr die Wade, dieses Jahr der Oberschenkel, das ist doch doof). Der Schmerz war nicht wirklich schlimm, aber immer da und so richtig rund laufen lässt sich damit auch nicht. Außerdem hatte ich am Vorabend vermutlich einfach zu viel Gemüse und zu wenig Sonstiges gegessen, so dass meine Speicher ziemlich leer waren. Also ging es nach dem Lauf erst einmal zum Frühstück mit Müsli, Joghurt und Pancakes. Schon echt lecker, da kann man nichts sagen.

Nach einer angemessenen Erholungszeit mit Arbeit (die ich lieber geschlafen hätte) ging es wieder einmal an den Pool und siehe da, die Energie war dank Carbs dann auch tatsächlich da. Dort war dann auch eine Frau, die drei sehr schnell schwimmende Kids trainiert hat – wie mir A. (Nummer eins) am selben Abend erzählte, handelte es sich dabei um eine Ex-Profi-Triathletin, die auf Lanzarote heute tätig ist und auch ein Team beim heute ausgetragenen Duathlon am Start hatte, das alles abgeräumt hat. Sehr beeindruckend. Nach der Pool-Session raffte ich dann endlich meine Motivation und meinen Neoprenanzug und schlenderte die 2 Kilometer bis zur Playa del Jabillilo, um endlich wirklich OWS zu schwimmen und nicht nur im Olympischen Pool den OWS-Modus anzustellen. Das Anziehen des Neos dauerte aufgrund von Schweiß und Chlorrückständen auf der Haut ewig und ich habe es geschafft, mit meinen Fingernägeln ein paar oberflächliche Risse reinzubekommen (fuck…).

Das Wasser war sehr angenehm mit irgendwas um die 18-20°C, wie auch die Omis neben mir in Bikinis bestätigten, während ich mit Gummihaut und Gummikappe ins Wasser watete. Die ersten 400 Meter (einmal quer durch die Bucht und zurück) bin ich dann auch noch einigermaßen enthusiastisch geschwommen, habe dann aber mehr Fische beobachtet und bin ein bisschen herumgeplätschert, weil das Wasser unfassbar klar ist, die Fische sehr witzig und mir dann auch irgendwie von der Hitze schwindlig war. Lustig war auch der Trupp Taucher auf Schnuppertauchkurs, der mir dann von unten zugewunken hat, während ich halb kraulend und halb paddelnd den Fischen hinterherhechtete. Entertainment-technisch ein voller Erfolg, trainingstechnisch eine Vollkatastrophe. Ich weiß auch nicht, aber so sehr zieht es mich nicht ins Salzwasser. Ich hatte keine Angst etc. (und es gab auch keine Feuerquallen – anders als in Puerto del Carmen, wo M. & A. auf diese Viecher gestoßen sind, als sie die Ironman-Strecke schwammen), aber Salzwasser ist nichts, das mich so wahnsinnig reizt (Stichwort: Mallorca LCW und Schwimmen mit Umweg). Ich gelobe aber, das noch einmal zu machen, dann vielleicht auch etwas besser ausgeruht, weniger verschwitzt und mit Creme für den Nacken, damit der Neo nicht reibt (hat er sonst eigentlich auch nie, aber komischerweise am Samstag schon). Eigentlich wollte ich vor dem Abendessen nochmal laufen gehen, ließ die Idee aber dann sausen, denn das wäre auch wieder nicht gut geworden, sondern nur unnötiger Stress für den Körper.

Zwischendurch machte noch eine Neuigkeit die Runde: Das von Hürzeler organisierte Triathlon-Camp mit Timo Bracht ab dem 1. Februar findet ohne Timo Bracht statt, der leider krank geworden ist. Daher übernehmen die beiden Hürzeler-Radguides B. & S. zusammen mit einem Veteranen-Guide namens D. die Radgruppen, die ab sofort ab 10:30 Uhr statt 10:00 Uhr starten. Ursprünglich hätten die Pläne für die Triathlongruppe wohl auch zwei kurze Radausfahrten pro Tag vorgesehen, was allerdings wenig spaßig oder sinnvoll erscheint. Das wurde allerdings umgeworfen und ich bin gespannt, wie das am morgigen Montag wird, wenn ich auch wieder mit Hürzeler mitfahre. Trotzdem natürlich schade, dass der Star des Camps nicht mit dabei sein wird. Aber lustigerweise ist einer aus der Truppe ein Bekannter aus dem Gym, den ich ab und zu beim Schwimmen treffe (ich sollte ihn langsam wirklich mal nach seinem Namen fragen, befürchte aber, dass ich ihn schon kannte und einfach wieder vergessen habe) – und den ich am Samstagmorgen beim Laufen gesehen habe. Die Welt ist ein fucking Dorf.

Apropos treffen: Auf dem Rückweg vom Strand traf ich dann noch H. in einem Café nahe des Hotels und lud ihn ein zu meiner Sonntagstour, denn da die Hürzeler-Jungs eine eher kleine Runde fahren würden, wollte ich endlich die alte 70.3-Strecke fahren und zu zweit fährt es sich natürlich besser. H. sagte zu und beim Abendessen saßen wir zusammen mit M. & A. und hatten einen wirklich schönen Abend mit viel Triathlongelaber (aber nicht nur). Abends kam dann noch eine Mail, dass ich im Nachrückverfahren einen Platz für die Classic-Distanz beim Allgäu Triathlon bekommen habe – aber da muss ich noch einmal sehr genau überlegen, was denn eigentlich saisontechnisch wirklich Sinn macht, denn zu viel ist es ohnehin schon, also sollte ich mal lieber etwas reduzieren. Bis zum 5. Februar habe ich mit der Anmeldung noch Zeit und bis dahin finde ich hoffentlich eine ruhige Minute für diese Überlegungen. Ansonsten hat sich die Anzahl der Triathlontreibenden beim Abendessen noch einmal vergrößert und da wird ordentlich geschlemmt, um die Speicher aufzufüllen. Das Personal hat teilweise wirklich Probleme, rechtzeitig wieder aufzutischen. Haha.

Training auf Lanzarote, Tag 6 – oder: Ironman 70.3 mit kleinen Streckenänderungen

Am heutigen Sonntag ergriff ich gleich früh morgens die Gelegenheit für ein Frühschwimmen im Pool (mit Speedsuit, aber eher aus unbegründeter Angst vor der Kälte, die quasi nicht vorhanden war, außer anfangs, aber das Wasser ist ja immer gleich warm, also ist das nur im Kopf), um dann beim Frühstück müslitechnisch aufzutanken und mit H. kurz noch einmal die Strecke zu besprechen. Ohne den ganzen Tabayesco (nicht befahrbar, siehe oben) mussten wir einen Umweg über Haría fahren, aber die Strecke würde dadurch nur unwesentlich länger werden und – wie sich später herausstellen sollte – dadurch auch nicht wirklich flacher werden. Eigentlich hätte auch die Triathlongruppe um 7 Uhr schwimmen gehen sollen, aber als ich um 7:20 Uhr im Pool war, waren da nicht wirklich viele Leute (zwei bzw. irgendwann dann vier). Eigentlich auch egal, aber wenn man so etwas weiß, dann hält man natürlich Ausschau. Mit Keksen vom Frühstück im Gepäck ging es dann auch zeitnah zu Hürzeler, da H. und ich um 10 Uhr starten wollten. Das hätte auch beinahe geklappt, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, meine beiden Reifen nochmal aufzupumpen. Als ich gerade beschäftigt war und mich mit dem Vorderreifen abmühte (das Ventil des darin verbauten Schlauchs war zu kurz, um die Pumpe richtig darauf befestigen zu können), kam mir eine neue Radfahrerin zu Hilfe, die sich wiederum von mir erklären ließ, wie man Reifen aufpumpt. In all der Pumperei vergaß ich dann mein Necessaire mit Geld, Kreditkarte und Konsorten in meinem Hürzeler-Beutel, der genau da aufgehängt wird, wo nachts das Rad hängt. Und als wir dann gerade schwungvoll starteten, entwich aus meinem mit 7,5 bar aufgepumpten Vorderreifen schlagartig die Luft. Hurra. Also wieder kehrt gemacht und das Rad dem kopfschüttelnden T. für einen Schlauchwechsel in die Hand gedrückt. Vermutlich hat der Vorbesitzer den Schlauch nicht ganz perfekt eingefädelt, so dass bei mehr als 6,5 bar ebendieser wieder eingeklemmt wurde zwischen Reifen und Felge. Der Schlauch war dank T. dann auch im Nu gewechselt und wir konnten mit nur 10 Minuten Verzögerung locker flockig in einen weiteren heißen, sonnigen, wolkenlosen und VERDAMMT WINDIGEN Tag starten.

Der erste Part in Richtung Órzola war angenehm zu fahren und wir rollten auf der Hauptstaße dahin, während auf der eigentlich für Radfahrer gedachten Nebenstraße der besagte Duathlon stattfand. Nach Arrieta nahmen wir dann den Umweg über Haría und ich lernte zwischendurch von H. ein paar Dinge über ökonomisches Radfahren, Windkantenfahren und richtiges aus-dem-Sattel-gehen, die ich zumindest ansatzweise versuchte umzusetzen.

Haría war dann definitiv ebenso steil wie der gesperrte Anstieg zum Tabayesco – und lustigerweise kamen uns vom Tabayesco am anderen Ender der abgesperrten Straße dann doch ein paar Radfahrer entgegen, die anscheinend das Verbotsschild einfach ignoriert hatten. Ich muss bei Gelegenheit mal bei den Flybys auf Strava nachsehen, wer da so an uns vorbeigeflogen ist. Nach Haría ging es dann die andere Seite des Anstiegs zum höchsten Punkt der Insel hoch, aber irgendwie war es dann doch nicht ganz dieselbe Strecke, weil wir irgendwann erst bei dem Café rauskamen, das ich eigentlich auf dem Tabayesco vermutet habe (und irgendwie gehörte der Part auch zum Tabayesco-Anstieg, zumindest heißen die Strava-Segmente so) und dann führte uns der Track noch einen Ticken höher in die Nähe der militärischen goldenen Kuppeln (Teleskope?).

Die atemberaubende Aussicht ließ die Strapazen wie immer vergessen und ich habe dann auch völlig vergessen, mal einen Fotostopp einzulegen. #blogfail, sage ich da nur. Danach wurde der Track aber ein bisschen abenteuerlich und wollte uns über Trails schicken, die wir aber jedes Mal da oben irgendwo auf irgendeinem Berg irgendwie umfahren konnten. Was ist da schiefgelaufen? Die Quelle des Tracks schien eigentlich vertrauenswürdig. Haben die etwa binnen eines Jahres die Straßen einfach eingerissen? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wie dem auch sei, wir sind gut von dem Berg runtergekommen (trotz heftiger Winde) und haben dann bei Jonnie Bakes in Teguise einen Kaffeestopp eingelegt. So ein putziger Laden und so herzliche Menschen dort! Schade, dass ich noch genug Kekse vom Frühstück dabeihatte für einen Zwischensnack.

In Teguise war auch ein Straßenmarkt, also war dementsprechend sehr viel Verkehr – und auch ansonsten war ungewöhnlich viel auf den Straßen los, die Sonntagsausflügler waren wohl unterwegs (neben drölfzig Radlerinnen und Radlern, die unterschiedlich freundlich zurückgegrüßt haben, oder eben gar nicht). Über einen Schlenker ging es dann runter nach Famara (Surfer-Hotspot, aber mit roter Flagge am Strand) und zum Club La Santa, der bei der alten Strecke ja Start- und Endpunkt war. Anstatt aber dann den U-Turn wieder zurück zu machen (die Strecke ist nicht wirklich super bei Gegenwind, sondern ein ziemlich nerviges Stück Anstieg), sind wir von CLS nach Tinajo geklettert und haben dort an einer Tankstelle unsere Tanks wieder aufgefüllt (Monster Zero und Coke Zero für mich – vielen Dank an H. fürs Übernehmen der Spesen aufgrund meines friedlich bei Hürzeler schlummernden Geldbeutels…).

Zwischendurch sieht man dann in der Prärie wieder solche Sachen (nein, keine Fata Morgana) wie ein winziges weißes Häuschen mit grüner Tür, das einsam in der Wildnis vor der Kulisse riesenhafter roter Hügel steht und ist einfach nur noch sprachlos, wie toll das hier eigentlich ist… bis dann der Gegenwind und/oder Seitenwind einem wieder den Verstand raubt. Nach dem Zwischenstopp ging es über Tao, San Bartolomé und Tahiche wieder zurück, um 103 Kilometer und 1.433 Höhenmeter voll zu machen. Jessas. Und das bei permanentem Gegen- oder Seitenwind. Wobei H. sagte, dass wir irgendwo mal Rückenwind hatten, aber mein Gehirn konnte sich partout nicht mehr an den Moment erinnern.

Nachdem ich am Morgen wieder Schmerzen im Oberschenkel gehabt hatte (und wieder eine andere Art von Zwicken, äußerst nervig), habe ich mir den Lauf danach dann gespart und werde morgen nach der Hürzeler-Ausfahrt wieder laufen, weil am übermorgigen Dienstag für Hürzeler wieder Ruhetag ist und für mich Lauf-Schwimm-Entlastungstag. Die Kombi funktioniert zumindest bis jetzt ganz gut was meine Power in den Beinen angeht. Nachdem es jetzt allerdings nach dem wiederum schönen Abendessen mit M., A. und H. und viel Gemüse & Käse schon fast Mitternacht ist (oh Gott, was habe ich da nur zusammengeschrieben, 7.660 Wörter?!), bin ich mal gespannt, wie lange ich morgen früh schlafen kann (theoretisch bis 9 Uhr) und wie fit ich dann bin für die Ausfahrt. Bitte drückt mir die Daumen!

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1 Kommentar zu „Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 92: Training auf Lanzaroteeee, Teil 1/2“

  1. sandradibbern

    Sehr starke Leistung ?? Nur wenige sind so willensstark so eine Herausforderung wie den ironwomen Marathon zu meister. Ich bewundere Menschen wie dich und strongberry.fitness die so ehrgeizig ihre Ziele verfolgen ☺️

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