Trainingslager-Bräune

Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 5: Teneriffa-Trainingslager – oder: Urlaub

Das Recap für Woche fünf kommt diesmal ausnahmsweise aus dem Ausland, genauer gesagt: aus dem Trainingslager, ähh, von der Insel Teneriffa. Dass die Woche keine Auszeit vom Triathlon-Training werden würde, war schon klar. Aber ich bin höchst entzückt, dass ich bei 50% Trainingsvolumen gefühlt 200% Spaß hatte. Aber fangen wir von vorne an.

Ach ja, falls jemand erst heute zugeschaltet hat: Hier geht es zu Woche 4, Woche 3, Woche 2, Woche 1 und Tag 1; und hier geht es insgesamt um meine jungfräulichen Bemühungen, mir das Thema Triathlon und insbesondere Ironman / Langdistanz körperlich und geistig zu erschließen, sowie in langen Schachtelsätzen einmal pro Woche aufzuarbeiten.

Zurück nach Teneriffa. Die große Kunst für Sport im Urlaub ist meiner Erfahrung nach, die eigene Routine so gut wie möglich beizubehalten – in meinem Fall: morgens direkt nach dem Aufstehen erstmal irgendwas Sportliches machen. Natürlich lauten die entsprechenden Kommentare von nicht ganz so verrückten Menschen dann: „Ist das überhaupt noch Urlaub oder doch Trainingslager/Bootcamp?“ Ja, das ist Urlaub! Wenn ich Urlaub mache, suche ich mir entweder ein Hotel mit Gym oder eine Unterkunft, in deren Nähe Fitnesseinrichtungen zu finden sind. Essenziell wichtig ist außerdem eine schöne Laufstrecke – denn wie ich schon einmal schrieb, laufe ich draußen immer dann am besten, wenn ich nicht weiß, wie lange ich schon unterwegs war oder wie viel ich gelaufen bin (oder wohin ich laufe… na gut, das sollte man dann schon wissen). Letztes Jahr auf Madeira waren die Laufstreckenbedingungen aufgrund des äußerst hügeligen Terrains und der eher ungünstigen Lage des Hotels eher „erschwert“. Das heißt, dass ich eine soweit ich mich erinnere 500 Meter lange Promenade immer auf und ab gelaufen bin. Interessanterweise war das gar nicht mal so langweilig, weil man im Verlauf von 1 bis 2 Stunden die verschiedenen Leute sieht, die vor, mit dem und nach dem Sonnenaufgang die Promenade zu ihren verschiedenen Zielorten entlangwandern, sowie die anderen LäuferInnen, die dasselbe Schicksal teilten wie ich. Für richtig bescheuert haben mich die Leute auf dem kleinen Donaudampfschiff gehalten, auf dem ich 2016 ein Wochenende lang von Passau nach Wien und Retoure geschippert bin (mit A. wäre die Strecke per RR angedacht, allein schon aufgrund der fehlenden Seniorenhorde eine mehr als verlockende Aussicht). Auf dem gefühlt 20 Meter langen Deck bin ich nämlich morgens wie eine Blöde auf und ab gelaufen, sehr zur Freude der Crew und sehr zum Unmut einiger MitschifffahrerInnen. Anyways, muss man auch mal gemacht haben.

Ich habe daher nach der Wahl des Hotels auf Teneriffa via komoot schon einmal ein paar Laufstrecken geplant und gesehen, dass es auf jeden Fall in die eine Richtung am Meer entlang knapp 4 Kilometer Strecke gibt, die schön zu laufen sein sollte. Dass der Weg nicht gerade flach sein würde, habe ich dann am Dienstag morgens beim ersten Lauf gemerkt, als ich erstaunt feststellen musste, dass ich in 1:48:00 nur 18,1 Kilometer geschafft hatte. Argh. Wie war das mit ruhigen Läufen in GA1? Ja, hätte ich gerne gemacht, nur hat mein Herz an den Rampen und Hügeln bergauf doch ein bisschen mehr gepumpt. Ich habe übrigens nicht den leisesten Schimmer, wie der Polar V800 / Strava Höhenmeter berechnen, denn angeblich waren es am Dienstag laut Strava 951 HM allein durch das ewige Auf und Ab. Wirklich? Hm. I don’t quite think so. Aber hey, sieht schon gut aus so. Jedenfalls hat mich dieser erste Lauf schon wieder mit dem ganzen Urlaub versöhnt, weil ich vorab etwas zwiegespalten gewesen bin, da die RR-Gruppen seit dieser Woche das richtige Trainingslager-Programm durchziehen: Intervallfahrten, mehrtägige RR-Reisen… Da wären sogar für die lahmen Enten wie mich jeden Tag knapp drölfzig Events mit dabei gewesen. Andererseits: relativ entspannt mal nicht an der Isar und trotzdem richtig schön draußen laufen, tolles Frühstücksbuffet, angenehme Temperaturen und die Chance, die Bräunungsstreifen loszuwerden an andere Stellen zu verschieben – ja gut, das hat definitiv seinen Reiz und Charme. C. meinte zwar, dass alle aus der Münchener-Norden-Truppe pünktlich zu meiner Rückkehr die Räder für immer niederlegen und aufs Schachspielen umsteigen, aber ich hoffe doch sehr, dass sich diese Katastrophe nicht bewahrheitet.

Aber zurück zum Training. Wobei – halt: Einen kleinen Throwback gibt es noch, denn der Organisator der 170km-Tour am 21. Mai hat dazu ein kleines feines Video auf YouTube hochgeladen: Durch den wilden Osten – Rennradeln München 21. Mai 2018. Ich bin pink besockt in Minute 00:41 zu sehen. Das beste Trikot der Ausfahrt fährt da auch gerade neben mir – nämlich eines mit dem Krümelmonster. Ach ja, und von der RTF in der Holledau gibt es zumindest schon einmal ein Foto (ich im Tanktop). Dank der neuen Datenschutzrichtlinie kann der RSV Moosburg nämlich die Fotos nicht einfach so zur Verfügung stellen, sondern muss erst einen datenschutzkonformen Weg dafür finden. Na wunderbar.

Foto von der RTF in die Holledau

Okay, jetzt aber zurück zu meinem Urlaub-cum-Trainingslager. Über Teneriffa muss man wissen, dass Vegetation, Klima und Temperatur im Norden und im Süden signifikant unterschiedlich sind bzw. sein können. Der Teide in der Mitte macht es den Wolkenfronten aus dem Norden nicht gerade einfach, in den Süden weiterzuziehen, weshalb es teilweise im Norden unterhalb der Wolkendecke ziemlich kalt sein kann. Für sportliche Unternehmungen ist das wiederum vorteilhaft – noch dazu ist Teneriffa kein sonderlich gefährliches Pflaster, so dass mein 18km-Premierenlauf am Dienstagmorgen bis auf die Geschwindigkeitseinbußen recht gut verlaufen (haha) ist. Oberste Prio am Dienstagnachmittag war dann, den lieben Sebastian Reh und seine Rennradvermietung in Puerto de la Cruz ausfindig zu machen. Ich hatte Sebastian vorab schon eine Mail geschickt mit den ungefähren Angaben, wie schnell und weit ich so fahre und welche seiner Touren ich interessant fände – seine Touren sind kilometermäßig gesehen kürzer, aber die Höhenmeter haben es in sich (bis zu 3.000 für die ganz Ambitionierten). Auf jeden Fall war ich ziemlich happy, dass Sebastian mich dreimal mitnehmen konnte – am Mittwoch, Donnerstag und Sonntag. Gefahren bin ich mit einem neongrünen Merida Scultura 6000 Carbon mit Shimano Ultegra-Ausstattung und Scheibenbremsen. Der Lenker ist ein Mµ breiter und der Rahmen etwas höher (ich habe einen 56er bekommen, obwohl meine Stevens-Bikes ja 58er sind), aber ansonsten ist das ein tolles Rad. Man kann bei Sebastian auch Helm, Schuhe, Trinkflaschen, Pedale etc. ausleihen, so dass man eigentlich nur sich selbst und Getränke / Riegel braucht.

Damit kommen wir mal kurz zu einem faszinierenden Pülverchen, dem ich auf Teneriffa zum ersten Mal begegnet bin – nein, es ist nicht Koks, sondern: Gofio! Gofio ist ein „Erzeugnis“ (vulgo: Mehl) aus geröstetem Getreide – Mais, Weizen und Gerste, einzeln oder gemischt. Gofio ist laut Sebastian das „Energiefutter“ der Kanarier (ich möchte immer Kanarienvögel schreiben, sorry); man kann das Mehl unter anderem in Joghurt oder Milch einrühren oder in Riegelform („GofiBar“) kaufen. Die Riegel mit Gofio, Banane und Dattel, sowie eine Packung Mehl habe ich bei Lidl (ja, Lidl) besorgt und freue mich darauf, mit dem Zeug irgendwas zu backen. Schokolade mit Gofio habe ich natürlich auch gekauft – und bei Luigi (wtf?) Eis mit Gofio-Geschmack gegessen . Das zweite ernährungstechnische Faszinosum ist die Liebe zu Bananenprodukten. Von Bananenschnaps (den ich morgen am Flughafen noch besorgen will) über Bananenessig bis hin zu Bananenaufstrich, Bananenbrot und Bananenstücken in Schokolade gibt es alles mit den überaus leckeren, vor Ort in Hülle und Fülle gedeihenden Bananen. Klar, bei den vielen Hügeln braucht man eben Kraftfutter… Interessant war auch eine Pralinenselektion (hier gekauft) mit eher ungewöhnlichen Geschmäckern: Mojo Rojo, Zwiebeln, Käse, Knoblauch erwartet man eher nicht in dunkler Schokolade, aber irgendwie war das schon geil. Ein weiteres Highlight: getrocknete Thunfisch-Streifen eingelegt in Olivenöl. Warum gibt es das bei uns nicht? Insgesamt war die Woche in Bezug auf das Verhältnis zwischen Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch richtig, richtig gut. Das merke ich vor allem daran, dass die Bib Short an den Beinen jetzt ein paar Zentimeter weiter nach oben rutscht und sich meine Bräunungsstreifen an den Oberschenkeln entsprechend nach oben verschieben. Passend dazu auch gleich ein wunderbares Bild von meinen Beinen beim ersten Spaziergang:

Großartig, oder? Mittlerweile habe ich noch ein paar weitere Farbschattierungen bekommen, aber dazu unten mehr.

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, im Quasi-Trainingslager-Urlaub. Da die Ausfahrten mit Sebastian gesichert waren, war es gar nicht so schlimm, dass außer mir in dieser Woche in Puerto de la Cruz niemand die Teide-Wanderung bis auf 3.718 Meter Höhe machen wollte und somit keine geführten Touren auf den kleinen Teneriffa-Gipfel stattfanden. Man kann mit der Seilbahn hinauffahren, eine ein- oder zweitägige Wanderung (über die habe oder die ganze Strecke) machen oder auch nur am Fuße des Teide im Nationalpark herumstiefeln. Es hätte Touren ab fünf Uhr morgens oder ab Mitternacht gegeben – aber eben keine MitstreiterInnen. Um alleine bis ganz nach oben zu gelangen, hätte ich mir vor ein paar Monaten schon die Genehmigung für den Gipfel besorgen müssen, da aktuell erst wieder im August Plätze frei sind (in den geführten Touren ist die Genehmigung meist inkludiert). Eine ähnlich lange Vorlaufzeit kenne ich nur von der Freiheitsstatue in New York, für die ich mir ein halbes Jahr vor meiner Reise ein Ticket besorgen musste.

Am Mittwoch wurde es dann ernst. Na gut, erstmal bin ich morgens entspannt 11,11 km gelaufen und habe ein paar Rampen (links und rechts von der verlinkten Markierung parallel zum Barranco Martiánez) entdeckt, die man super rauf und wieder runter laufen kann, wenn man gerade nichts Besseres um 6:30 Uhr morgens zu tun hat. Allemal besser als die Irrläufe durch die Gassen – wobei auch das seinen Reiz hat, weil man dabei gar nicht so recht merkt, wie viel man schon gelaufen ist. Nach dem Frühstück dann die erste Ausfahrt mit Sebastian: 46km und 950 (?) HM – wenn die Hälfte des von Strava angezeigten Wertes den tatsächlichen Höhenmetern entspricht, dem muss ich noch einmal genauer nachgehen. Bei den Segmenten sind jedenfalls ziemlich viele Climbs der Stufe 3 oder 4 dabei, mehr als ich jemals zuvor irgendwo bisher hatte. Der erste Kaffee unterwegs ging auf Sebastian – und das Koffein hatte ich auch nötig, weil die permanenten Wechsel zwischen Steigungen, Gefällen, Kurven, verkehrsreichen und -armen Straßen doch ziemlich anspruchsvoll sind. Aber es war großartig! Sebastian ist übrigens ein Ironman-Triathlet, somit waren die Gespräche aufgrund zahlreicher Trainingstipps auch überaus lehrreich und interessant.

Trainingslager mit Sebastian und Merida-RR

Am Donnerstag wurde es dann richtig ernst. Den die Tour am Mittwoch war eigentlich nur lockeres Einrollen für den Teide. Na gut, wir sind ihn nicht ganz hochgefahren, sondern aufgrund der Wetterlage (Wolkendecke zwischen ca. 800 und 1.800 HM) bis auf 2.100 HM hochgefahren und von dort aus eine Pendeltour gefahren: Zuerst hoch auf 2.400 Meter, dann runter auf 1.500 und wieder hoch auf 2.400 und runter auf 2.100. Insgesamt 67km und „nur“ 850 HM – aber aufgrund der dünnen Luft war das durchaus anspruchsvoll. Die ersten 15 Minuten lang war mein Kopf ganz seltsam leicht, weil sich der Körper erst an den geringeren Sauerstoffgehalt anpassen musste. Nach der Gewöhnungsphase ging auch der Puls wieder runter (zu Beginn 10 Schläge mehr als bei ähnlicher Belastung weiter unten) und ich konnte mich auf die Fahrt konzentrieren. Oberhalb der Wolkendecke war strahlender Sonnenschein, allerdings war es auch dort sehr windig, so dass man nicht recht wusste, ob einem nun warm oder kalt ist. Schön war außerdem, dass jeder (wir waren zu fünft) sein oder ihr eigenes Tempo fahren konnte. Sebastian hatte einen Punkt vorgegeben, bis zu dem man maximal fahren sollte (und bis auf einen Kilometer bin ich auch so weit gefahren) und wir trafen uns zum Schluss alle wieder in dem Restaurant, in dem zuvor Briefing und Kaffee stattgefunden hatten. Die Landschaft ist aufgrund der Kargheit und der intensiven Farben (schwarze Lava, Erdtöne bis hin zu karmesinrot und ockergelb) extrem schön und die Anstiege knackig. Die Straßen sind übrigens in einem sehr guten Zustand dort oben – besser als in den Orten und teilweise ganz neu gemacht. Ein grandioses Höhentraining mit einer entspannten Truppe und genug Zeit, um sich auszupowern.

Am Freitag war dann mein halber Ruhetag, weil ich nach dem 14k-Run morgens den Rest des Tages fast nur gesessen bin: Erst im Bus gen Süden und dann zumindest stellenweise auf dem Schiff, das uns zu Walen, Delfinen und in eine feine kleine Bucht zum Plantschen im Atlantik gebracht hat. Ich war zwar zunächst skeptisch, aber 19°C Wassertemperatur sind tatsächlich ziemlich in Ordnung, wenn man kopfüber reinspringt und nicht allzu lange darüber nachdenkt. Dummerweise hatte ich vergessen, dass ich am Oberarm noch den OH1 trug, und der Sensor hat sich beim Aufprall auf dem Wasser (sah bestimmt nicht so elegant aus) gleich mal verabschiedet. Glücklicherweise schwamm er obenauf, so dass ich ihn ein paar Minuten später wiedergefunden habe, sonst wären eben mal 70 Euro den Bach Atlantik heruntergeschwommen. „Sportlich ambitioniert“ wie ich bin, habe ich natürlich gleich mal versucht, ein bisschen im freien Wasser zu kraulen. Tja, das ist tatsächlich alles andere als trivial. Außer mir waren von den knapp 80 Gästen nur 7 oder 8 weitere im Meer, also war es nicht gerade voll – aber der Wellengang ist nicht zu unterschätzen. Muss also nochmal geübt werden, aber das dann vielleicht in einem richtigen Trainingslager (ich habe mein Auge ja schon auf eines geworfen, aber das Geld will erstmal verdient werden).

Vom vielen Sitzen waren meine Beine dann so müde (ok, es könnte auch daran gelegen haben, dass der Lauf am Freitag bereits um 5:30 morgens begonnen hatte), dass der Lauf am Samstag erst einmal ziemlich ätzend war. Ich habe während der ersten zehn Kilometer versucht, in den Seitengassen ein paar flachere Streckenabschnitte zu finden, aber – Überraschung! – es gibt keine. Also bin ich dann zu meinen Lieblingsrampen gelaufen und habe dort ein paar Runden gedreht. Am Ende war ich zwar kaputt, aber happy, weil es doch 20 Kilometer geworden sind. Ich liebe auch meinen Salomon SKIN PRO 15, weil erstens die 2l-Trinkblase aus dem CamelBak hineinpasst und man zweitens überall Riegel etc. verstauen kann (so wie die ULTRA Sports Gel-Chips, deren Konsistenz an Marshmallows erinnert und die ich jedem Gel vorziehe) – man kommt auf jeden Fall während eines längeren Laufs an Proviant heran, ohne sich verrenken zu müssen und so ein Gel-Chip hat mir die letzte halbe Stunde gerettet. Die zweite Einheit am Freitag war dann ein 4k-Swim im 25 Meter langen Hotelpool – allerdings eher im Zickzackformat, weil natürlich der Rest der badenden Welt keine Bahnen zieht, sondern kreuz und quer herumplantscht. Jetzt schließt sich auch der Kreis zu den Bräunungsstreifen, denn mein Rücken sieht mittlerweile so aus:

Schwimmtraining im Urlaub

Ziemlich super. Finde ich zumindest. Am Sonntag dann ein 12 Kilometer-Lauf morgens und die dritte Ausfahrt mit Sebastian, diesmal nach Garachico, Buena Vista del Norte und Teno. Auf 61 Kilometer kamen dabei 1.400 (?) Höhenmeter. Am besten war der 700 HM und knapp 10km lange Anstieg vom Meeresspiegel aus bis nach Las Pontelas (schon wieder viele, viele Strava-Segmente mit 2, 3 und 4). Die Strecke wäre noch 150 HM und 2km weiter gegangen, aber es war dort oben dermaßen arschkalt, dass wir (diesmal zu dritt) ein bisschen früher umgekehrt sind. Die Abfahrt war schlimmer aus das Hochpedalieren, weil der kalte Wind meinen Muskeln sämtliche Energie geraubt hat, so dass ich den Rest bis zum Auto auf „Notstrom“ gefahren bin – also auf dem kleinen Kettenblatt und mit Tunnelblick. Der dritte im Bunde A. hat aber ein cooles Video von Sebastian und mir in einer Kurve gedreht – Sebastian hatte mir noch ein paar Tipps zum besseren Kurvenfahren gegeben und so schlecht sah das im Video gar nicht aus:

Fast so gut wie Trainingslager: RR mit Sebastian Reh

Man beachte auch die schicke Stevens-Veste, die ich vor dem Urlaub mit A. zusammen noch bei vit:bikes abgeholt hatte. Die war zwar richtig gut und hat den Wind ordnungsgemäß abgewiesen, aber gegen kalte Arme und vor allem Hände/Finger hilft sie leider nicht. Glücklicherweise hat die Konzentration noch für die Rückfahrt gereicht, außerdem sind die Autofahrer auf Teneriffa tatsächlich tiefenentspannt und fahren viel rücksichtsvoller als in München und Umgebung. Ich bin die ersten Male ziemlich erschrocken, als uns Autofahrer beim Vorbeifahren angehupt haben, aber Sebastian meinte, auf diesem Wege würden sie sich nur dafür bedanken, dass man als Radfahrer brav an der Seite fährt bzw. die Autos vorbeiwinkt, wenn man sieht, dass von vorne kein Verkehr kommt. Schön ist auch, dass ein Teil der Strecke nach Westen bis zum Viewpoint sonntags ab dem Vormittag für Autos gesperrt ist, so dass man wirklich in aller Ruhe fahren kann. Sebastian hat sich auch sehr darüber amüsiert, dass ich nirgendwo anhalten und Fotos machen wollte, sondern immer nur durchfahren. Die paar kleinen Stopps, die wir tatsächlich gemacht haben, waren aber gut, um die Beine kurz zu entlasten. Apropos – aufgrund der kontinuierlichen Steigungen habe ich auch ein wenig daran gearbeitet, ordentlich aus dem Sattel zu gehen, um die Beine zu entlasten und mit meinem eigenen Körpergewicht zu arbeiten. Das muss ich zwar noch üben, weil ich dabei aufgrund fehlender Körperspannung nicht „rund“ trete, aber dafür trainiert man ja.

Morgen früh dann hoffentlich noch ein schöner letzter Lauf (ich hätte wieder genug Zeit für 20 Kilometer, aber mal sehen, was die Beine morgen um 6 Uhr so sagen – außerdem bin ich heute über meine eigenen Füße gestolpert und habe einen feinen blauen Fleck auf der rechten Hüfte, die den Sturz wunderbar abgefangen hat) und dann hoffentlich ohne Verzögerungen zum Flughafen und zurück nach Hause. Der Flug landet um 23:30 und am Dienstag geht es um 6 Uhr morgens direkt weiter. Dann wahrscheinlich endlich mit mehr Krafttraining (Hauptsache, man hat ein Hotel mit Gym und geht dann nicht hin…) und schwimmtechnisch muss ich mir etwas überlegen, weil der Pool im Gym gereinigt wird (immer diese Luxusprobleme). Mal sehen, wie das wird. Ich kann in Flugzeugen eigentlich ganz gut schlafen (wenn meine Beine nicht aufgrund des fehlenden Platzes zum Ausstrecken nicht allzu sehr rebellieren), also schlafe ich unterwegs ein bisschen vor und bin am Dienstag dann topfit – oder zumindest nicht allzu matschig in der Birne. Rückblickend betrachtet war die Woche sportlich gesehen schon wieder recht vollgepackt und ich bin mehr gelaufen, als ich wollte (aber ich bin bei unter 100km geblieben, zumindest bis heute). Dienstag und vielleicht auch Mittwoch werden lauffreie Tage, dafür abends wieder Ausfahrten im Norden und (hoffentlich auch) im Süden Münchens. Mein Körper hat die Lauferei und die Radeinheiten aber meiner Meinung nach sehr gut verarbeitet, weil ich fast jede Nacht acht Stunden geschlafen habe. Das zeigt, wie wichtig eigentlich viel und guter Schlaf für die Regeneration ist. Und ja, dass die Woche weitestgehend stressfrei war, hat auch dazu beigetragen.

Eine Woche Teneriffa-Pseudo-Trainingslager reicht aber fürs Erste auch. Vielleicht schaffe ich es im Herbst noch eine Woche auf eine andere (vielleicht flachere) Insel – Korsika, Sizilien, Elba und die Kapverden stehen in der engeren Auswahl, aber jetzt kann ich es quasi kaum noch erwarten, wieder mit den üblichen Verdächtigen zu radeln und meine Alé-Bibshorts anzuprobieren, die C. (dessen neues Rad ich auch endlich bewundern muss!) mir mitbestellt hat. Außerdem hat A. den Kopf voller toller Radtouren und mein Arcalis brennt darauf, Kilometer und Höhenmeter zu sammeln. Nun denn, auf eine neue Woche!

Ach ja, hier noch die Wochenzusammenfassung:

  Bike Spin Run Swim Strength Other
Mo        
Di          
Mi ••        
Do ••          
Fr     ••      
Sa     ••    
So ••        

 

PS: Da war noch was… die Caps von der MAAP x bikedress-Ausfahrt waren 3 Wochen später immer noch nicht fertig. Mal sehen, ob sie kommende Woche endlich da sind.

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